Sz. Kürti Katalin: Vezető a debreceni Medgyessy Ferenc Emlékmúzeum Medgyessy Ferenc (1881-1958) életmű-kiállításához (Debrecen, 2006) (Debrecen, 1978)

Katalin Sz. Kürti: Leben und Kunst von Ferenc Medgyessy Ausstellungsführer zu der Ausstellung über sein Gesamtwerk in dem Medgyessy Ferenc Memorial Museum (Zusammenfassung) Ferenc MEDGYESSY (Debrecen, 10. Januar 1881 - Budapest, 20. Juli 1958) ist einer der bedeutendsten ungarischen Bildhauer, der berühmte Sohn von Debrecen. Zwischen 1899 und 1905 studierte er an der Medizinischen Universität in Budapest. Von 1905 bis 1907 wurde er in Paris an der Julian-Akademie, bei Colarossi, in der freien Künstlerschule Grand Chaumiere und an der Academie de Beaux-Arts ausgebildet. Seine Meister waren J. P. Laurens, J. C. Chaplain. 1909-1910 verweilte er im Rahmen von Studienreisen in Paris und Florenz. Ab 1911 ist er bis zu seinem Tode Bewohner der Budapester Künstlerkolonie in der Szazados-Straße. Er war in dem ersten Weltkrieg, er schuf auch militärische Grabmäler. Als Mitglied beteiligte er sich zwischen 1910-1914 an dem Budapester und zwischen 1924-1927 an dem Debrecener Künstlerhaus. Er gehörte zu den Gründern der Neuen Gesellschaft der bildenden Künstler, der Debrecenr Ady-Gesellschaft. Zahlreiche Preise wurden ihm verliehen, z. B. 1912: Preis des Künstlerhauses; 1931: Szinyei-Preis; 1934: Greguss-Preis; 1935: Goldmedaille an der Weltausstellung in Brüssel; 1937: Grand Prix an der Weltausstellung in Paris; 1948 und 1957: Kossuth-Preis; 1955: Hervorragender Künstler des Landes. Schon bei seiner Heimkehr im Jahr 1910 nahm er seine Tätigkeit im Besitz eines festen Programms auf. Er verfolgte und verehrte die Einfachheit und die Monumentalität der orientalischen Künste im Altertum, der Etrusker und der archaischen griechischen Kunst, und er betrachtete diese als seine ästhetische Norm. Seine Steinplastiken sind durch Monumentalität, Einfachheit gekennzeichnet, sie sind wie Steinblöcke, deren Komposition eine einzige Ansicht zum Ausdruck bringt, wie es z. B. bei den Werken Dicke Frau beim Nachdenken, Mädchen in Ruhelage der Fall ist. Am Anfang des Jahrzehntes ab 1910 verherrlichte er in der Mehrzahl seiner Werke den weiblichen Körper, diese Arbeiten kamen im Geiste der Antiken zustande. Eines seiner Hauptthemen war die Darstellung des schaffenden, werktätigen Menschen, der Arbeit. Die 1913 entstandene Scheuernde Frau drückt auch Gesellschaftskritik aus. Neues brachte er auch in der Bildhauerkunst der Denkmäler, bei der Darstellung von Pferden und von Reitern zählt er unter unseren Bildhauern zu den Erneuerern. Seine Kleine Reiterfigur aus 1915 sowie deren 1922 fertig gestellte Variante bedeuteten den Bruch mit der Neobarock­Auffassung. Er brachte eine klare plastische Sprache zur Geltung, wobei das Verhältnis der beiden Körper wichtig wurde. Die Spitzenleistung seines (Euvres verkörpern die Skulpturen vor dem Debrecener Déri-Museum (1930). Die vier allegorischen Gestalten {Folklore, Kunst, Wissenschaft, Archäologie) wirken nicht nur wegen ihrer Größe monumental, sondern auch wegen ihrer Ausgeglichenheit, ruhiger Würde, Feierlichkeit, und weil sie zugleich lebenserfüllt sind. Der lyrische Stil verbindet sich hier mit Massivität, die sinnliche Schönheit mit 51

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