Dani János - Hajdú Zsigmond - Nagy Emese Gyöngyvér szerk.: MÓMOSZ I. (Debrecen, 2001)
Ilon Gábor: Pénzrendszer a bronzkorban?
um das Zinn zu ersetzen. (In natürlichem Zustand kommt mit dem Kupfer im Karpatenbecken zu 0,7% Antimon vor.) Dieses über gute Eigenschaften verfügende Erzeugnis exportierte man dann in entferntere Gegenden Europas. In späteren Jahrzehnten sind die früheren Feststellungen etwas mystifiziert und die Höhensiedlung von Velem als spezielles Zentrum fur Antimonbronzeherstellung erwähnt worden. Doch die neuesten - noch im Anfangsstadium befindlichen - Untersuchungen englischer und ungarischer Wissenschaftler gemahnen zu Vorsicht. Erstens: Auch in der Kaukasusgegend findet man ein sog. Bronze mit hohem Antimongehalt (mehr als 1%) herstellendes Zentrum. Zweitens: Antimon läat sich häufig auch in Zinnbronze nachweisen, was eindeutig gegen die Theorie vom Zinnersatz spricht. Drittens: Die Zinnmenge in den Legierungen ist beständiger, die des Antimon veränderlicher. Vermutlich war das Rezept der Antimonlegierung noch nicht richtig ausgearbeitet. Unsere in Tabelle 2 vorgestellten Beispiele repräsentieren die veränderlichen Antimonmengen (vom Vorkommen in Spuren bis zur Größenordnung von 10%). Nicht zuletzt sollte darauf verwiesen werden, und das bestritt auch Kálmán Miske nicht, daß in Velem auch eine große Menge Zinnbronze zum Vorschein kam! Die oben aufgeworfenen, durch Beispiele illustrierten Gedanken mögen die Forschung dazu anregen, sowohl mit den einheimischen Keftiubarren als auch den übrigen, von möglichst vielen Fundorten stammenden Bronzegegenständen vergleichende Untersuchungen in großen Serien durchzuführen. Dabei wäre es zweckmäßig, die Messungen in nächster Zukunft vorzunehmen. Leider gibt es für diese Art von Forschungen, die Archäometrie, in Ungarn bis heute keinen entsprechenden institutionellen Hintergrund. Aus dieser Sicht sind wir im Vergleich zu Miskes Zeit also kaum einen Schritt vorangekommen! Und diese Tatsache erschwert die Lösung ähnlicher Fragen au ßerordentlich. Die vermutlich aus Velem stammenden Stücke dürften Rohstoffe oder Erzeugnisse eines Zentrums der Metallproduktion gewesen sein, dem im Karpatenbecken herausragende Bedeutung zukam. Die Exemplare von Doroszló wurden wohl im Depot eines Meisters verborgen, der zum Kreis der Metallhersteller gehörte. Die vier untersuchten Gegenstände sind Aufgrund ihre Zusammensetzung (Tabelle 1.) und der Meßergebnisse der slovenischen Paralellen wahrscheinlich in die Periode Ha B zudatieren. Mein langfristiges und zugleich minimales Ziel wird es sein, die Keftiubarren des Karpatenbeckens zusammenzustellen und zu publizieren. ILON GÁBOR SAVARIA MÚZEUM 9700 SZOMBATHELY KISFALUDY S. u. 9.