Sz. Kürti Katalin - Hapák József: Munkácsy Mihály Krisztus-képei (Debrecen, 1993)

DIE CHRISTUSBILDER VON MUNKÁCSY MIHÁLY EINE ANLEITUNG IM MUNKÁCSY SAAL DES DÉRI MUSEUMS D ER MUNKÁCSY SAAL wurde von Déri Fri­gyes direkt ensprechend der Art und Grösse des Ecce Homos planen lassen. Nach seinem Tod haben die Architekte Györgyi Dénes und Münnich Aladár den Willen des grossen Stifters erfüllt, und bauten einen rep­resentatieven Saal mit Oberlicht. Da sind, neben einem frühzeitigen Volksgenrebild Munkácsys Der trauende betyár (1865), einem späteren Frauen­porträt (1885) und dem Colpacher Ladschaftsbild Heimwärts (1882), die grosse Christusbilder, bzw. die zu ihnen gehörende Skizzen und Studienbilder sichtbar. Munkácsy Mihály (1844—1900) ist nach seinen Studien in München und Düsseldorf im 1871 nach Paris umgezogen. Zuerst setzte er da seine Themen aus dem ungarischen Volksleben fort (Der Held des Dorfes, Die Rekruten), später malte er Urban­bilder (Die Heimkehr des trunksüchtigen Gatten, Nachtvagabunden, Die Besucher des Babys, Das Leichhaus). Im 1878 hatte er einen grossen Erfolg mit seinem Milton (nach einer europäischen Tur­néé erhielt er eine Goldmedaille an der Pariser Weltausstellung), und auch das bewegte ihn zum Malen der kulturgeschichtlichen Bilder. Sein Ma­nager, der Kunsthändler Karl Sedelmeyer hielt es für seine eigene Initiative, sein eigenes Verdienst die Empfehlung des Christusthemas. In der Wahr­heit ist die Frage viel komplexer. Munkácsy Mihály sah im 1874, in Scuola di san Rocco in Venedig die Christusbilder Tintorettos. Er las das Buch Das Leben von Jesus des Ernest Renans, welches Christus als einen grossartigen, opferbereiten Menschen, den Sohn des Zimmer­mans aus Galiläa zeigt. Sein Freund, der russische Bildhauer Antokolski machte ihn aufmerksam an die biblischen Bilder Ivanovs, an den Roman Anna Karenina Lev Tolstojs, (welcher in dieser Zeit in den Pariser Zeitungen in Fortsetzungen veröffen­licht wurde). Tolstoj verurteilte die Meinung Re­nans, und den Maler Mihajlov, wer Jesus nicht als einen gottlichen Menschen, sondern als einen menschlichen Gott dargestellt hat. Neben dies alles wirkte auch an Munkácsy sein Nachbar, Gustave Doré, der im 1864 seine Bibelillustrationen fertig­te, und im Anfang der 70-ern Jahre in Paris und London seine Gemälde mit den Titeln Traum der Gattin von Pilatus, Christus verläst das Praetori­um, Ecco Homo, Der Himmelgang ausstellte. Munkácsy fing das erste Bild im Winter 1879/80 an, welchem er als Titel Christus vor Pilatus gab. Binnen einem Anderthalbjahr fertigte er dreissig Skizzen und fünf Kompositionstudien, und stellte nach anstrengten Tagen das Gemälde, mit einer Grösse von 417 x 636 cm, zu Ostern 1881, im Pa­last Sedelmeyers aus. Ganz Paris bewunderte das Bild. Tausende besichtigten die Austeilung, und diskutierten, ob das ein reines religiöses, oder auch ein philosophisches Gemeide sei. Es gelang Mun­kácsy so die Aufgabe zu lösen, er stellte Christus so hocherhaben, in seinen Glauben als eine starke In­dividualtät dar, dass das bild auch von der Kirche akzeptiert, und auch von Renan anerkennt wurde. Munkácsy sagte selber in einer Reportage: „Ich wollte in menschlicher Gestallt erscheinenden Gott darstellen". Sedelmeyer lancierte an einen europäischen Triumphzug das Gemälde: ein Speziell waggon lieferte es von Stadt zu Stadt, zuerst an dem Konti­nent, dann in England. Inzwischen Munkácsy ar­beitete an dem zweiten Bild, dessen erster Titel Consumatum est (Es ist vollbracht) war, später bekam es den Titel Golgota, order Kreuzigung Christi auf dem Kalvarienberg. Nach fünfzehn Kompositionstudien begann er im Hebst 1883 die Ausführung des grossen Bildes. Er zeichnete, Hess photographieren seine Modelle. Einmal hat er sich selber an das Kreuz binden lassen, dass er den physischen Schmerz fühlen soll, und besser aus­drücken kann. Zu Ostern 1884 war das 460 x 712 cm grosse Bild fertig (das bisher grösste Werk Munkácsys), und wurde zusammen mit dem Christus vor Pilatus, welches von der Inselwelt zurückgeholt wurde, im Palast Sedelmeyers, in ei­nem Pavilon, der direkt dafür gebaut wurde, aus­gestellt. Der Erfolg war so gross, dass auch Mau­passant schrieb davon in seinem Roman mit dem Titel Bel ami. Das erste Bild wurde im 1882, das zweite im 1884 in Budapest ausgestellt. Munkácsy bekam damals das erste Ehrenbürgerdiplom der Haupt- und Resi­denzstadt, die in dieser Zeit wurde vereinigt. Dann kamen noch andere ungarischen Städte in der Eh­rung. Die zwei riesigen Gemälde Wurden auch in

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