Szirmay Gábor: A szirmai és szirmabesnyői Szirmay család története (Régi magyar családok 4. Debrecen, 2005)

Excerpt

Das Mittelalter in Ungarn wurde von religiösem Eifer gekennzeichnet, da sind die Geschlechter und der hohe Adel immer mit gutem Beispiel vorangegangen. Die katholische Verpflichtung der Familie Szirmay belegen die Texte mehrerer Urkunden: die Bekleidung eines kirchlichen Amtes, ein Laufbahn als Geistlicher, Kirchenbauten. Die Verbreitung der Reformation begann in Ungarn im 16. Jahrhundert. Unter den die Reformation unterstützenden hohen Adeligen finden wir auch die Szirmays. In den 1600-er Jahren wurde die evangelische Kirche Augsburger Bekenntnisses in Pazdics von auch ins Komitat Zemplén eingesiedelten Borsoder Szirmays gegründet, und sie nahmen bis zu den 1900-er Jahren in verschiedenen Ämtern an der Leitung der Kirche Teil. In der Borsoder Szirmay ­Familie bekehrte sich als erster 1685 István vom protestantischen zum katholischen Glauben. Die Nachkommen Istváns (das erste Mitglied des gräflichen Zweiges) waren bis zum Aussterben des Zweiges 1983 alle katholisch. József Szirmay (der Urgroßvater des Verfassers) wurde 1811 auch schon als Katholik ins Standesregister eingetragen, und dieser Zweig ist bis heute katholisch. Die anderen Zweige der Familie sind evangelischen Glaubens. Die Mehrheit der Ugocsaer Szirmays sind Protestanten. Nach dem Zeugnis von Urkunden, Dokumenten und Testamenten waren in der Denkweise der Szirmays Kultur, Wissen und Schulung genauso wichtig wie Religion, die fachgemäße Handhabung und Vermehrung der Güter oder die aktive Teilnahme am politischen und militärischen Leben des Landes. Ab Ende der 1600-er Jahre bis Ende der 1800-er Jahre studierten mehrere Szirmays an ausländischen Universitäten. Die Verpflichtung der Szirmays gegenüber der Kultur bezeugen Gründung und Unterstützung von Kollegien, Schaffung von Stipendien, Schenkung von Bibliotheken genauso wie von ihnen geschriebene politische, wirtschaftliche und wissenschaftliche Bücher. Der Zustand und die Entwicklung der Wirtschaft des Landes bestimmte bis Anfang des 20. Jahrhunderts in jedem Jahrhundert der jeweilige Besitzadel. Die Borsoder Szirmays nahmen daran auch aktiv Teil. Ihr erster Besitz war ab 1260 im Komitat Borsod das Dorf Szirma und dessen Umgebung. Viele Urkunden und wirtschaftliche Dokumente vermitteln uns ein Bild von der gründlichen, gewissenhaften und fachgemäßen Bewirtschaftung des Besitzes, als deren Ergebnis sie sich ein bedeutendes Vermögen verschafften und weitere Besitze in den Komitaten Zemplén, Sáros, Abaúj und Ung erlangten. Die Besitze der Ugocsaer Szirmays befanden sich im Komitat Ugocsa in den Gemeinden Bökény, Dabolc, Mátyásfalva, Péterfalva, Sásvár, Szirma und Tiszaújlak. Zeitgenössische Bilder der auf dem Gebiet des historischen Ungarns erbauten Szirmay-Schlösser und die heutzutage in Ruinen oder erneuert zu sehenden Szirmay-Schlösser lassen ahnen, was für ein Leben auf diesen Besitzen wohl geführt wurde. Wenn wir Studien, Erörterungen oder Romane historischen Gegenstandes lesen, begegnen wir dem Namen Szirmay auch oft. Die Mehrheit der Ereignisse und Daten kommt in Verbindung mit den drei herausragenden Freiheitskämpfen der ungarischen Geschichte vor: mit dem Freiheitskampf von Thököly, Rákóczi, und dem von 1848/49. Die aktive politische und militärische Teilnahme der Szirmays lässt sich bei den bedeutenden historischen Ereignissen jedes Jahrhunderts verfolgen.

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