Módy György szerk.: A hajdúk a magyar történelemben (A Hajdú-Bihar Megyei Múzeumok Közleményei 10. Debrecen, 1969)
Balogh István: A hajdúk a XVIII. században
Das Referat von István Balogh zum Vortrag von István Rácz Die Hajdúkén im XVIII. Jahrhundert Der Verfasser fasst zuerst die Verfügungen zusammen, welche die rechtliche und gesellschaftliche Lage der Hajdúkén in der ungarischen, nach den Ständen gegliederten Gesellschaft bestimmten. Der nach dem Szatmárer Frieden im Jahre 1711 verstärkende und mit der zentralen Regierungsmacht Kompromiss scldiessende Adelstand bemühte sich nicht nur den auch staatsrechtlich in Frage gestellten Stand der Freibauern der Hajdukensieldungen zu beseitigen und sie in den Stand der Leibeigenen zurückzudrängen, sondern er wollte auch die Vorrechte der sieben ursprünglichen, privilegisierten Hajdukenstädte vernichten. Diese Bestrebung war im Falle von Polgár erfolgreich, aber die anderen sechs Hajdukenstädte waren imstande, ihre Freiheit mit ernsten finanziellen Opfern, mit der Übernahme von Soldatenstellungen in den Feldzügen des Herrscherhauses zu schützen. Die Soldatenstellung der Hajdúkén in den österreichischen Erbfolgekriegen und im siebenjährigen Krieg hatte eine entscheidende Bedeutung in der späteren Entwicklung der Hajdukenstädte. Der Verfasser befasst sich noch mit den Veränderungen, die in der wirtschaftlichen Organisation der sechs Hajdukenstädte während des 18. Jahruhunderts eintraten. Die Gestaltung der Feldgemeinschaft und der Benutzung der Gemarkung werden in agrartechnischer, rechtlicher und gesellschaftlicher Beziehung behandelt, wobei auf die wirtschaftlichen Gründe der sozialen Bewegungen, die sich parallel mit der Auflösung der Agrarorganisation zeigen, hingewiesen wird. Im dritten Teil wird der Prozess der gesellschaftlichen Schichtung in den sechs Hajdukenstädten dargestellt. In der auch zahlenmässig zunehmenden Bevölkerung kann man im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts gut erkennbar nur eine „Stammschicht" (Donatäre) und die Schicht der Ankömmlinge (die später angesiedelt sind) unterscheiden. Seit der Mitte des Jahrhunderts schmelzen diese beiden Schichten zusammen und bilden eine einheitliche Schicht der Häusler. Ihre Unzufriedenheit — weil sie infolge der Auflösung der Feldgemeinschaft von der gemeinschaft Benutzung der Gemarkung immer mehr zurückgedrängt wurden, — führte im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts oft zu Aufruhren. Die Gesellschaft der Hajdúkén wurde unter dem Einfluss der feudalen Umgebung stark feudabsiert, wobei viele von ihnen auch rechtliche in den Adelsstand erhoben wurden. Diese bildeten die aristokratische Schicht der freibäuerlichen Gesellschaft. Die eine besondere Bechtslage beanspruchenden Bewegungen der Adeligen brachten starke Spannungen in den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts in der Gesellschaft der Hajdukenstädte zustande.