Módy György szerk.: A hajdúk a magyar történelemben (A Hajdú-Bihar Megyei Múzeumok Közleményei 10. Debrecen, 1969)
Rácz István: Hajdútelepítések- és kiváltságolások
ISTVÁN RÁCZ Privilegisierung und Ansiedlung der Hajdúkén Ausser der heerespolitischen Bedeutung der Hajdukenfrage, die auch von den bürgerlichen Historikern erkannt wurde, ist auch ihre sozialhistorische Beziehung unserer Aufmerksamkeit würdig. Gerade deshalb macht uns der Verfasser in seiner Arbeit auf diesen Fragenkomplex aufmerksam. Eigentlich werden hier das System der Privilegisierung und Ansiedlung der Hajdúkén und zwar die Verbreitung der verschiedenen Formen der Hajdukenprivilegien und der stufenweise stattgefundene Abbau derselben vom Verfasser untersucht. Die Privilegisierung durch Bocskai wird ausführlicher behandelt. Der Verfasser betont, dass heute noch nicht festgestellt werden könne, von wem die Idee der Ansiedlung ausging; ihre Bedeutung kann aber nicht bezweifelt werden: durch die Ansiedlung der Hajdúkén in den Ortschaften in der Umgebung von Debrecen wurde die Grundlage der Entwicklung einer freibäuerlichen Schicht geschaffen. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurden die Hajdukenprivilegien noch 20 Ortschaften im Komitat Bihar gewährt. Aber auch von Privatgrundbesitzern wurden Hajdukensiedlungen in der Theissgegend, selbst in Transdanubien vollzogen. Die Einzelheiten über die Ansiedlungen dieser Art sind nicht bekannt, aber der Verfasser selbst fand mehr als hundert solche Ansiedlungen. Die Vorrechte waren bei diesen Ansiedlungen der Hajdúkén etwas mehr beschränkt, als bei den von den Fürsten privilegisierten Hajdúkén. Während die Bewohner der sieben Siedlungen von Bocskai und der 20 Hajdukenstädte im Komitat Bihar auch das Eigentumsrecht der Felder mit den Privilegien erhielten, wurden die Hajdúkén der Privatgrundbesitzer von den Feudalen Dienstleistungen gegen den Soldatendienst zwar befreit, aber es gelang ihnen nicht, das Eigentumsrecht der benutzten Felder zu erwerben. Während die Hajdúkén, welche die Vorrechte von den Fürsten erhielten, Freibauern wurden, bildeten die Hajdúkén der Herrschaften die Privatarmee der Gutsbesitzer. Im weiteren schildert der Verfasser den gewaltigen Angriff der Staatsmacht und der herrschenden Klasse gegen die Hajdúkén, der die Liquidierung der Privilegien der Hajdúkén in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bezweckte. Er versucht, nach der Erklärung für die Beweggründe der hajdukenfeindlichen Politik zu suchen. Die Adeligen des Komitats Szabolcs bemühten sich, die Vorrechte der vom Fürsten Bocskai privilegisierten Orte aufzuheben. Diese Bestrebung war aber erfolglos. Infolge der gemeinsamen Angriffe der Adeligen und des Herrschers gelang es, die Bewohner der Hajdukensiedlungen in Bihar und in den grossen Grundbesitzen unter die Leibeigenen hinabzudrücken. Die Ausübung der Hajdukenvorrechte wurde auf diese Weise vom Anfang des 18. Jahrhunderts bloss auf die sieben Hajdustädte in der Umgebung von Debrecen beschränkt.