Papp József: Tiszacsege (A Hajdú-Bihar Megyei Múzeumok Közleményei 8. Debrecen, 1967)
Zusammenfassung
Die bäuerlichen Wirtschaften waren vor allem für Tierzucht eingerichtet, daher wurden nur die besten Felder anfangs bestellt. Die Urkunden der damaligen Zeit legen ein Zeugnis davon ab, dass die Bewohner von Csege ein Drittel oder nur ein Viertel der Felder mit Getreide bebauten; sie haben ihr Brot lieber im Gebiete eines anderen Dorfes als Anteilschnitter verdient. Diese Vernachlässigung des Getreidebaus hing ausser dem Mangel an entsprechender Einrichtung mit dem schelchten Strassenverkehr zusammen, indem die Bauern nicht imstande waren, das überflüssige Getreide auf den Markt zu bringen. Die Leibeigenen von Csege bewirtschafteten nach der Befreiung von der Türkenherrschaft in Feldgemeinschaft. Im 18. Jahrhundert konnte jeder Bauer so viel Feld besetzen, wieviel er bebauen konnte. Weil jeder Bauer die besten Felder auswählen wollte, lagen die bebauten Felder nicht zusammenhängend, sondern im ganzen Dorfgebiet zerstreut. Die Auflösung der Feldgemeinschaft erfolgte am Ende des 18. Jahrhunderts in Csege. Die Konsolidation der wirtschaftlichen Lage der Leibeigenen wurde durch die Errichtung einer ständigen Armee im Jahre 1715, die berufen war, jede der Rákóczischen Revolution ähnliche Freiheitsbewegung zu unterdrücken, in grossem Masse verhindert. Die Landstände unternahmen die Kosten des Unterhalts der Armee und die Kriegssteuer bereitwillig, aber diese Pflichten wurden den Leibeigenen zugeschoben. Die Fähre an der Theiss, die früher so nützlich für das Dorf war, bedeutete jetzt einen Schlag für die Ortschaft. Die Leibeigenenwirtschaften von Csege konnten infolge der vielen Belastungen und Erprobungen nicht tsabilisiert werden. Viele Bewohner des Dorfes entflohen, andere Kamen in den Hausdienst der Herrschaft, wo sie nur zur Bezahlung der herrschaftlichen Bezüge verpflichtet waren. Diese Leibeigenen wurden schliesslich und endlich die Knechte der Herrschaft, die später auch ihren Anspruch auf das Feld aufgaben und eine Konvention als Gegenleistung für ihre Arbeit erhielten. Der Verfasser behandelt dann die Vorgeschichte des Urbarialpatents von Mária Terézia, seine Auswirkungen auf das Dorf. Wie im Komitat Szabolcs überall, so auch in Csege gilt das Urbárium vom 10. Dezember 1773, nach dem 20 Joch Ackerfeld (ein Joch umfasste 1200 Klafter) und 10 Sensen Wiese mit jährlich zweimaliger Mahd zu einem ganzen Hofland gehörte. Wenn man die Lage der Leibeigenen von Csege mit den Zuständen vor der Urbarialregelung vergleicht, kann man feststellen, dass die Regelung nur soweit für die Bauern günstig war, indem sie die Fronhöfe ergänzen konnten und nach der Ergänzung man kein Neuntel bezahlen musste. Das Mass der Ergänzung stand aber mit den neuen Verpflichtungen nicht im Verhältnis, die den Bauern auferlegt worden ist. Das Urbarialpatent enthielt keine Regelung für die Elemente der Bauern, die in den herrschaftlichen Meierhöfen arbeiteten. Die Untersassen, die im Patent die Hauptrolle spielen sollten, waren nur soweit interessiert, dass ihre Geldsteuer und die Fronarbeit festgestellt wurden. Die gesellschaftliche Lage der Leibeigenen veränderte sich nicht, weil die persönliche Gebundenheit weiterhin beibehalten wurde. Im weiteren folgen die Erörterungen des Verfassers über die soziale Entwicklung des Dorfes im 18. Jahrhundert. Die Aristokratie war hier durch die Familie Vay, den Besitzer des Dorfes vertreten, die schon seit dem 13. Jahrhundert hier bekannt war. Am Ende des 18. Jahrhunderts finden wir noch László Lónyai und Péter Balogh als Besitzer hier, von denen der letztere in die Familie Platthy einheiratete. Der einzige Vertreter des Kleinadels war Ferenc Deák am Anfang des 18. Jahrhunderts im Dorfe, der nur zwei Fronhöfe und ein „wirkliches Herrenhaus" hier hatte. Früher benutzte er ein Viertel des ganzen Dorfes als Pfand, das aber später von den Vays angekauft wurde. Die übrigen Adeligen, die im Laufe der Zeit verarmten, waren entweder als Wirtschaftsfachleute bei den Gutsbesitzern tätig, oder pachteten einen Fronhof von ihnen. Am Anfang des 18. Jahrhunderts waren nur drei solche verarmten Adelsfamilien hier bekannt, während im Jahre 1790 finden wir schon ein Verzeichnis vor, das 23 solche Familien enthielt. Die bedeutendste soziale Schicht, was die Anzahl und wirtschaftliche Lage betrifft, wurde von den Untersassen gebildet, während die ärmste soziale Schicht aus den Kleinhäuslern bestand. Im Urbarialpatent wurden die Leibeigenen als Kleinhäusler bezeichnet, deren Besitz nicht das Achtel des Fronhofs (also etwa 2 Joch mit der heutigen Benennung) erreichte. Von den Inquilinen, die einen inneren Hof mit Haus, eventuell noch Feld besassen, hat man die Subinquilinen abgesondert, die nicht einmal einen inneren Fronhof besassen, sondern im Hause eines anderen Leibeigenen wohnten. Zur Zeit der urbarialen Regelung betrug die Zahl der Inquilinen 31, die der Subinquilinen 21. Die Mehrheit der Kleinhäsuler arbeitete in den Domänen. Die Zahl der Knechte erhöhte sich durch den Aufschwung der Wirtschaft in den Meierhöfen. Am Ende des 18. Jahrhunderts machten sie einen bedeutenden Teil der Bevölkerung des Landes aus. Diese Arbeiter der herrschaftlichen Meierhöfe — weü sie nur durch die Konvention und den Jahresvertrag zu der Herrschaft gebunden waren, — bildeten eine Schicht des Bauerntums, die sich am freisten bewegen konnte.