Papp József: Tiszacsege (A Hajdú-Bihar Megyei Múzeumok Közleményei 8. Debrecen, 1967)
Zusammenfassung
sondern auch die Vernichtung der Ortschaften, die im Wirkungsfeld der Schlachten und Kämpfe lagen. Die Bewohner wagten erst am Ende der 80-er Jahre wieder in das Dorf langsam und in kleineren Gruppen zurückzukehren. Auch auf witschaftlichem Gebiet erfolgte ein Rückfall infolge der Kriegsereignisse. Während sich die herrschaftlichen Meierhöfe in anderen, von den Kämpfen geschützten Gebieten verhältnismässig ungestört entwickelten, und eine grosszügige Warenproduktion hier infolge der Getreidekonjunktur in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zustande kommen konnte, war die Wirtschaftsform im Gebiet in der Nachbarschaft der Türken nicht rentabel, infolgedessen waren die Wirtschaften der Leibeigenen den Allodisationsbestrebungen der Herrschaften nicht so sehr ausgesetzt. Die Leibeigenen durften so viel Felder in diesen Dörfern bestellen, wieviel sie mit ihren Familien und Zugtieren bebauen konnten. In dem von den Türken besetzten Gebiet spielte die Landwirtschaft keine besondere Rolle, Auch noch in ruhigeren Zeiten — z.B. nach dem Friedensschluss von Drinápoly oder in den Jahren 1619-1637 — produzierten die Bauern der Dörfer nur für ihren eigenen Bedarf. Es handelte sich zunächst um Getreide. Zu dieser Zeit wurde nur ein ganz unbedeutender Teil des umfangreichen Gebiets des Dorfes bestellt. Damals stand die Tierzucht, und vor allem die Schafzucht im Vordergrund. Im 16. und 17. Jahrhundert waren der Honig und das Wachs sehr gesuchte Produkte. Zu dieser Zeit hatte jede dritte Familie in Csege 8-10 Bienenkörbe. Die Blütezeit der Imkerei in Csege fiel auf die 20-30-er Jahre des 17. Jahrhunderts. Im vierten Abschnitt der Arbeit untersucht der Verfasser die demographischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse des wieder hergestellten Dorfes am Ende des 17. Jahrhunderts. Die Zahl der Bewolmer betrug am Ende des 17. Jahrhunderts etwa 2-300. Nach einigen Jahrzehnten wird diese Zahl verdoppelt. Diese rasche Erhöhung der Bewohnerzahl ist der Zuströmung der Einwohler der von den Türken nicht belästigten, übervölkerten Komitate im Norden zu zuschreiben. Die grosse Wanderung der Leibeigenen, die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann, ist aber nicht nur auf die Übervölkerung, sondern auch auf den Umstand zurückzuführen, dass man in den spärlich bevölkerten, von der türkischen Herrschaft befreiten Gebieten Arbeitskräfte brauchte. Daher wurden die Ansiedler mit verschiedenen Vergünstigungen u. a. mit Steuerfreihet, sogar mit dem Versprechen der Befreiung von der Last der herrschaftlichen Abgaben angelockt. Die neuen Ansiedler von Csege bezahlten keine Haussteuer und auch die herrschaftlichen Dienste wurden mit Geld u. zw. in einer Summe geleistet. Viele von ihnen verhessen das Dorf vor dem Ablauf der Befreiungszeit. Es gab eine Anzahl der Leibeigenen, die nur einige Jahre in Csege verbrachten und dann nach dem Kumanengebiet und in die südlichen Komitate zogen, wo noch bessere Bedingungen für die Ansiedlung angeboten wurden. Der Platz der weiter ziehenden Leibeigenen wurde von neuen Ansiedlern eingenommen. Am Anfang des 18. Jahrhunderts siedelten viele aus dem nachbarlichen Polgár in Csege an, weil Polgár seine früher genossenen Haj dunekkenvorrechte verlor. Die weitere Zunahme der Bevölkerung ergab sich aus den ehemaligen Einwohnern des Dorfes selbst oder aus den Bewohnern der Ortschaften Keszi, Mezőcsát. Als die im Interesse der Güter der kleineren Adeligen gebrachten Verordnungen, welche die Umsiedlung der Leibeigenen beschränken wollten, wieder in Vergessenheit gerieten, begann eine neue Abwanderung der Bewohner von Csege in den 1750-60-er Jahren. Diese neue Abwanderung wurde dadurch hervorgerufen, dass die herrschaftlichen Meierhöfe infolge des hohen Wertes des Grundbesitzes ausgebaut wurden, und den Bauern nicht mehr möglich war, neuen Boden zu erwerben. In den herrschaftlichen und bäuerlichen Wirtschaften hatte die Tierzucht den Vorrang, wozu umfangreiche Weiden nötig waren. Die Gutsbesitzer enteigneten vor allem die auch für die Leibeigenen wichtigen Weiden. Auch in Csege vermietete die Herrschaft die Weiden nicht an die Leibeigenen des Dorfes, die nur die sumpfigen Wiesen oder die Gebiete erhielten, wo ungeniessbares Gras für die Tiere wuchs. Die guten Weiden nahm er den Bauern weg und gab sie an die Bewohner anderer Dörfer zu Miete. Infolge der Volskvermehrung erreichte die Zahl der Dorfbebewohner am Ende des 18. Jahrhunderts fast 2000. Nach der ersten amtlichen statistischen Erfassung im Jahre 1869 war die Zahl der Einwohner 3107, und sie überstieg 4000 bis zum Ende des Jahrhunderts. Nach dem Migrationsprozess gibt der Verfasser eine Analyse der wirtschaftlichen und sozialen Lage. Um das Jahr 1715 besassen die Untersassen und die Kleinhäusler von Csege 3009 Pressburger Metzen Ackerfeld und 556 Sensen Wiesen und Weidengebiet unbekannten Ausmasses aus dem Dorfgebiet. (Zwei Pressburger Metzen Ackerfeld machte 1200 Klafter aus, und eine Sense Wiese gab einen Wagen Heu beim ersten Schnitt.) Das Ackerfeld wurde von 88 Untersassen und 27 Kleinhäuslern benutzt, die letzteren nahmen 407 Pressburger Metzen Ackerfeld und 98 Sensen Wiese in Anspruch. Die Bevölkerung benutzte also kaum 10% des gesamten Dorfgebiets, auch das übrige Gebiet war mit den sumpfigen, unbrauchbaren Feldern zusammen im Besitze der Herrschaft.