Nyakas Miklós: Sillye Gábor 1817-1894 / Hajdúsági Közlemények 7. (Hajdúböszörmény, 1980)
Tartalom
Gábor Sillye — Regierungskommissar im Freiheitskampf und letzter Hauptkapitän des Hajdu-Gebietes. (1817—1894) Die Gesehichte der Hajdúság kennt nur wenige solche Gestalten wie die Persönlichkeit Gábor Sillyes, dessen Leben und Wirken mit der Geschichte der Hajdu-Städte und des Hajdu-Gebietes so en verflochten war. In einer der schönsten, wenn auch zugleich kritischsten Perioden der ungarischen Nation, in den Jahren 1848 und 1849, leitete und organisierte er den Selbstverteidigungskampf der Hajdu-Staädte und später zur Zeit der zaristischen Intervention auch den Selbstverteidungskampf Debrecens und des Komitats Szabolcs. Als letzter Hauptkapitän des Hajdu-Gebietes entfaltete er eine beträchtliche organisatorische Tätigkeit im Interesse der Modernisierung des Verwaltungswesens in den Hajdu-Städten. Und obwohl er nach dem Ausgleich von 1867, als die Modernisierung des ungarischen Verwaltungswesens einsetzte, alle seine Kräfte darauf verwendete, das Hajdu-Gebiet zu bewahren, erwies sich sein Kampf als aussichtsols. Dennoch hat er ganz ohne sei nWollen eine wichtige Rolle dabei gespielt, dass das Komitat Hajdu sich im Jahre 1876 so organisierte, wie dies geschah. Er entstammte aus einer alteingesessenen Familie des Hajduadels. Die Schule besuchte er anfangs in seiner Geburtsstadt Hajdúböszörmény, um sie dann später im Kollegium zu Debrecen zu vollenden. In seiner Jugend besuchte er Italien, was seiner Persönlichkeit einen europäischen Gesichtskreis verlieh. Sillye war ein wagemutiger junger Mann, der so schnell vor keined Abenteuer zurückwich. Einmal verdingte er sich auch bei der Armee, doch ertrug er die damit verbundenen Verpflichtungen nicht allzu lange. Er hatte Verbindung zu Ödön Beöthy, einer der grossen Persönlichkeiten aus der ungarischen Reformzeit, da er zur gleichen Zeit in Nagyvárad tätig war, als Beöthy Vizegespan vom Komitat Bihar war. Im Jahre 1844 erwarb er in Pozsony das Diplom eines Rechtsanwaltes und war dann hier als Redaktionsmitglied der „Hírnök" tätig. In Pozsony erblickten zwei bedeutende Arbeiten von ihm das Licht der Welt. Die eine, der Aufruf für die Sache des Hajdu-Gebietes, vertrat die Aufgabe, im Interesse des Hajdu-Gebietes, und hier in erster Linie im Interesse der sog. HajduPartei, eine Meinung über die gerade aufende Arbeit der Landesversammlunk auszusprechen. Begeistert trat er in Pozsony für die Sache der Revolution ein und spielte auch eine Rolle bei der Organisierung der dortigen Nationalgarde. Im Frühjahr 1848, wurde er durch sene Partei, die sog. Hajdu-Partei, in das Amt des Offiziersanwalts in der Stadt Hajdúböszörmény gewhält; später im Sommer 1848 wurde er dann zum Vertreter der Landesversammlung für die Stadt gewählt. Im September des Jahres 1848, in dem Zeitabschnitt als die ungarische Revolution sich zu einem Freiheitskampf umgestaltete, erhielt er vom Heersminister den regierungskomissarischen Auftrag, im Hajdu-Gebiet einen Fi'eiwilligenfreitrupp aufzustellen. Im weiteren ergab es sich so, dass Sillye die Aufgaben des Regierungskommissars von Hajdúböszörmény versah und dem Landesverteidigungskomittee bzw. Lajos Kossuth direkt unterstellt war. Mit