Nyakas Miklós szerk.: Hajdúsági Múzeum Évkönyve 5. (Hajdúböszörmény, 1983)
TÖRTÉNELEM - Bocskai István erdélyi fejedelem születésének 425. évfordulója tiszteletére rendezett tudományos ülésszak előadásai - Wissenschaftliche Tagung zu Ehren des 425. Jahrestages des Geburtstages von István Bocskai, dem Fürsten von Siebenbürgen
WISSENSCHAFTLICHE TAGUNG ZU EHREN DES 425. JAHRESTAGES DES GEBURTSTAGES VON ISTVÁN BOCSKAI, DEM FÜRSTEN VON SIEBENBÜRGEN Im Dezember 1982 veranstalteten die Ungarische Historische Gesellschaft und der Rat der Stadt Hajdúböszörmény eine wissenschaftliche Tagung zu Ehren des Geburstages des grossen Fürsten von Siebenbürgen in Hajdúböszörmény. Die Wahl des Ortes erfolgte nicht von ungefähr, denn die stärkste militärische Stütze stellte für Bocskai gerade jenes Heiduckenvolk (ung. : hajdúság) dar, das er auf dem heute Hajdúság genannten Gebiet angesiedelt hatte, und dessen bedeutendste Stadt eben Hajdúböszörmény war. László Nagy gliederte in seinem Referat den Lebensweg István Bocskai s nach neuartigen Gesichtspunkten, wobei er auf jenen Prozess hinwies, im Verlaufe dessen detzur Kaisertreue erzogene und für lange Zeit als Freund des Hauses Habsburg geltende Hochadlige zum Führer des nationalen Aufstandes gegen die Habsburger und zum Fürsten von Siebenbürgen und Ungarn wurde. Den von ihm geführten Freiheitskampf konnte Bocskai durch die Stärke der Heiducken-Geschütze zum Sieg bringen, doch seine politische Tätigkeit stellte er ganz in die Interessen von ganz Ungarn. Auch das Bündnis mit dem Türkenreich brachte er so zuwege, dass es den Interessen Ungarns dienlich war. Deshalb war er auch nicht gewilt, die Krone des letzten byzantinischen Kaisers als Krönungsinsignien anzusehen, als der türkische Führer diese im November 1605 als Krönungsinsignien überreichen wollte, wobei er veraluten liess, dass der rechtliche Eigentümer der Krone des Heiligen István noch om Leben sei. István Bársony analysierte die Beziehung Bocskais zu Debrecen. Im 16./17. Jahrhundert stellte Debrecen eine der bedeutendsten Städte Ungarns dar; ihr Einfluss wurde insbesondere im Transtheiss-Gebiet geltend. Die Stadt, die gerade dort lag, wo die drei Mächte — das Türkenreicht, das Fürstentum Siebenbürgen und das Ungarische Königreich — aufeinanderstiessen, führte ihre ganz eigene Politik. Diese war vor allem darauf ausgerichtet, die Stadt am Leben zu erhalten. Dies liess zwar oft eine politische Doppelzüngigkeit aufkommen, doch dem grundlegenden Zweck war damit gedient. Diese Haltung war auch bestimmend für die Beziehung der Stadt zum Fürsten von Siebenbürgen. János Poór befasste sich mit dem von ihrem Verwaltungssystem her so eigentümlichen Antlitz der von István Bocskai angesiedelten Heiducken bzw. der Hajdústädte in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Er wies darauf hin, dass diese Verwaltungspraxis der für das Heiduckenvolk charakteristischen militärischen Lebensform entsprach. Parallel zur Krise in der militärischen Lebensform traten auch jene Züge hervor, die die Verwaltung den Anforderungen der bürgerlichen Lebensform anglichen, was in der Praxis die Entwicklung des freien Bauerntums bedeutete. István Szendrey analysierte den Themenkreis des dritten Heiduckenaufstandes. Nach dem Tode Gábor Bethlens unterstützten die Heiducken im Jahre 1630 trotz der Habsburger György Rákóczi mit Waffengewalt dabei, auf den Fürstenthrohn von Siebenbürgen zu gelangen. Durch ihre Kämpfe wollten sie über dies erreichen, das die sogenannten Teile — die sieben Komitate Oberungarns und das Gebiet der Hajdüstädte — auch nach dem Tode Gábor Bethlens dem Fürstentum von Siebenbürgen angehören. Diese Gebiete hätten nämlimch laut eines zwischenstaatlichen Vertrages dem königlichen Ungarn wieder angeglichen werden müssen. Führend beim dritten Heiduckenaufstand war die Stadt Böszörmény. Der aufstand erreichte sein Ziel auch zum Teil, denn er verhalf György Rákóczi auf den Throhn von 88