Nyakas Miklós szerk.: Hajdúsági Múzeum Évkönyve 5. (Hajdúböszörmény, 1983)

TÖRTÉNELEM - Károly Mészáros und die nationalen Bestrebungen der Ruthenen 1861

József Ruszoly KÁROLY MÉSZÁROS UND DIE NATIONALEN BESTREBUNGEN DER RUTHENEN 1861 Im Jahre 1974 brachte Csaba Csorba als 23. Heft der Periodika „Hajdú-Bihar megyei múzeumok Közleményei" [Veröffentlichungen der Museen im Bezirk Hajdú­Bihar] die önéletrajz [Selbstbiographie] des in Hajdúdorog geborenen Károly Mé­száros (1821—1890) heraus. Diese Veröffentlichung löste reges Interesse und auch ge­wisse Debatten aus (vgl. Századok 1977. Nr. 3.). Gerade diese Debatten Waren es, die den Verfasser der Veröffentlichung dazu anregten, jene Mészáros-Dokumente, die ihm bei früheren Forschungsarbeiten in die Hände geraten waren, durch neuere ergänzt, allein des Nachtrags halber zu veröffentlichen. Mészáros hatte diese übri­gens in seiner Biographie ausgespart; weil er diese wahrscheinlich bei der Vorbe­reitung zum Druck im Original dem Manuskript beigelegt hat. Im I. Teil wird umrissen, wie Károly Mészáros, der griechisch-katholisch gläu­bige, junge ungarische Intelligenzler in das Komitat Ung gelangte (1849), wegen sei­nes Mitwirkens am Freiheitskampf entlassen wurde (1853) und welch bahnbrechen­de Tätigkeit er auf literarischem Gebiet ausübte (A magyarországi oroszok története. Kassa, 1850, dt.: [Die Geschichte der Russen in Ungarn]; Magyarország népei törté­neti tekintetben. Pest, 1852, dt.: [Die Völker Ungarns aus historischer Sicht]), schliess­lich werden seine Bestrebungen um 1860/61 behandelt, weil er als bezahlter Ge­richtsbeisitzer wieder in sein Amt galngen wollte. Da ihm dies jedoch nicht ge­lang, trat er als Abgeordnetenanwärter auf, hatte aber auch hier nicht viel mehr Glück. Im II. Teil geht es um die Geschichte der Wahlen im benachbarten Komitat Bereg, insbesondere um die Rolle der ruthenichen (ungarisch —russischen, russini­schen, heute karpato-ukranischen) nationalen Kandidaten. Er selbst als Ungarn trat im Wahlbezirk Bereg in Vertretung dieser Nation auf, indem er die Unterstützung ihrer Führer, besonders ihrer griechisch-katholischen Seelsorger genoss. Gleichzei­tig geriet er aber in Konflikt mit den ungarischen Beamten des neukonstituierten Komitats. Nachdem er verloren hatte, legten seine Anhänger Beschwerde, er er selbst aber Protest beim Abgeordneten haus ein. Da es für die angeblichen Krän­kungen seiner Personen jedoch keine schriftlichen Beweise gab, wurde in dieser Angelegenheit nicht einmal das Untersuchungsverfahren eingeleitet. Im III. Teil werden die Nationalprogramme der Ruthenen vom Jahre 1861 be­handelt. Diese waren in erster Linie kulturell-sprachlicher Art, wagemutigere hat­ten jedoch auch die politische Autonomie zum Ziel. Károly Mészáros trat, obgleich auch er diesem von einem so schweren Schicksal gedrückten Volk helfen wollte, ge­gen diese Programme, vor allem jedoch gegen die ungarnfeindlichen, ein „Gross­Ruthenien" anstrebenden separatistischen Bestrebungen von Adolf Dobránszky, dem Antireformer und leitenden kaiserlichen Beamten, der eine führende Rolle innchat­te, auf. Seine „Szózat" [dt.: Proklamation] isolierte ihn dann schliesslich von der Bewegung. Im IV. Teil wird die spätere Geschichte von Adolf Dobránszky und der haupt­sächlich unter kirchlicher Leitung stehenden ruthenischen Nationalbewegung, besonders aus der Zeit zu Beginn des Schnerling'schen Provisoriums im Oktober 1861 bis Januar 1862, behandelt. Im V. Teil legt der Verfasser den bisher umstrittenen Zeitpunkt der Entste­hung von Mészáros' önéletrajz klar und legt diesen auf 1861/62 fest. Den Inhalt des VI. Teils und gleichzeitig des Anhangs stellen dar: die Wahl­153.

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