Nyakas Miklós szerk.: Hajdúsági Múzeum Évkönyve 3. (Hajdúböszörmény, 1977)

Bencsik János: Csege szabadmenetelű jobbágyfalu társadalomrajza a XVIII—XIX. század fordulóján

János Bencsik DIE GESELLSCHAFTSSCHILDERUNG DES BEFREITEN LEIBEIGENEDORFES CSEGE AN DER WENDE DES 18—19. JAHRHUNDERTS Csege ist eine der typischen Besiedlungen der Hortobágygegend. Sie gehörte durch Jahrhunder­ten der Familie Vay. Der Verfasser beschreibt in dieser Studie die Gesellschaftsschilderung von Csege zwischen den Jahren 1773—1808. Die Schilderung konnte natürlich dem gesetzten Ziel im dergleichen Maße entsprechen, wie es das Quellenmaterial ermöglichte. Er benutzte als Quelle die in der Csegeer Kirchengemeinde aufbewahrten Pfarrbücher, die gutsherrlichen Konskriptionen des Archivs, sowie die zur Steuerzahlung der Leibeigenen gefertigte Vermögensbilanz. Eine besondere Bedeutung hat das Dorfnamenregister aus dem Jahre 1808, das von dem damaligen Pfarrer Gábor Veszprémi zusammengestellt wurde. In diesem Register sind neben dem vollständigen Namens­materiel der Familien auch die zu ihnen gehörenden Knechte und Mägde aufgezeichnet worden. Die Gutsherren teilten sich die Mark von Csege 1787 untereinander auf. In diesem Jahr wurde eine genaue Vermögensbilanz über die Leibeigenen, bzw. eine Karte über das innere Gebiet der Gemeinde ge­macht. Auch auf Grund der geographischen Karte kann es festgestellt, werden, daß das Dor eine Besiedlung von zwei Gewannen und einem Stallgarten war. Weiterhin ist das auch feststellbar, wer einen an das Wohnhaus anknüpfenden Stallgarten besaß. Die Studie untersucht in der Einleitung die verwendeten Quellen. Der historische Quellenwert der Dicakonskriptionen' wie der Verfasser erwähnt, ist schon analysiert worden, aber es ist beweisbar, daß diese zum Zwecke der Steuerzahlung dienenden Konskriptionen nur 60—75 Prozent genau sind, wenn wir mit ihrer Hilfe die Bevölkerungszahl registrieren wünschen. Danach zerlegt der Verfasser das Urbárium, bzw. die ihm vorangehend aufgezeichneten Inventionen aus dem Jahre 1773. Aus der Vergleichung der zwei Quellen geht es hervor, daß das Urbárium kraft seiner Eigenart nicht die Differenzierung aufweist, die noch früher durch die Investigationen festgrlegt wurden. Es gab eine große Bestrebung nach der Vereinheitlichung der Urbarien unter den Urbarienschreibern. Mit hilfe der erwähnten Konskriptionen von 1787 konnte der Verfasser feststellen, ob Familien welcher Recht­stellung auf untersässlichem, bzw. kleinhäuslichem Niveau gelebt hatten. So lebten zahlreiche Vertreter des armalischen Adeltums in Csege, die meistens Fronhöfe bewirtschafteten. Einige von ihnen sind schon zwischen die der kleinhäuslichen Rechtstellung entsprechenden Verhältnisse herabgesunken worden. Unter ihnen waren auch Handwerker. Besonders wichtig ist die Tatsache, daß der Verfasser als Vorbereitung der Gesellschaftsschilderung aufs ausführlichtste die Pfarrbücher der reformierten Kirche untersuchte. Aus der Gegeneinanderstellung der Angaben ging es hervor, daß die Trauungs­matriken die richtigsten sind. Weniger genau sind schon die Matriken, und noch weniger zuverlässig erscheinen die Todesmatriken. In dem letzten Fall ist nicht nur die Weglassung und die Unrichtigkeit der Angaben bedeutend, sondern es beweist auch die Veränderung und den Wandel der Hörignamen zu dieser Zeit. Innerhalb der Gemeinschaft können die Zunamen zum Titel der Familiennamen Kom­men, und auch ständig werden, so kennt man auch heute die Familien bei diesen Namen. In einem anderen Fall bewies der Verfasser die Kontinuität der Zunamen. Er erwähnt das Dorfnamensregister, das von dem ortlichen Pfarrer aufgezeichnet wurde. Diese Namensliste als Grundlage genommen, sammelte er die Personalien der Eltern und Kinder, die Verwandschaftsstufen der gemeinsam Leben­den. An Hand dieser gewann er ausführliche und zuverlässige Angaben in bezug auf die Familien­organisation. In dem ersten großen Kapitel schildert der Verfasser die Dorfgesellschaft. Er versucht auf Grund der Namensliste aus dem Jahre 1808 die genaueste Bevölkerungszahl festzustellen. Er zählte 292 Familien zusammen. Die Angaben der effektiv zusammenegeschriebenen 238 reformierten Familien (Haushalt) von höriger Rechtstellung sind die folgenden: Auf dem inneren Gebiet lebten 1276, auf dem äußeren 143, insgesamt 1413 Personen. Auf Grund dieser Angaben ist das Durchschnitt der zusammengeschriebenen Familien 5,4 Personen. Wenn wir die aus der Konskription ausgelassenen Familien, deren Anzahl 27 beträgt, in Betracht nehmen, dann vermehrt sich die Bevölkerungszahl des Dorfes mit 145 Personen, so ist also die untere Grenze der Bevölkerung 1558 Personen. In dem nächsten Kapitel faßt der Verfasser seine Feststellun­gen bezüglich der Familie zusammen. Zuerst untersucht er die Sitten der Trauung, und zwar die Sitte der dem gesellschaftlichen Prestige entsprechenden Heiratswahl. Danach prüft er an Hand der Heirat­seinträge durch ein halbes Jahrhunder die Personalien der in das Dorf einheirateten oder in die Fremde ausheirateten Csegeer Bewohner. Es ist feststellbar, daß in die weiteste Fremde die Domestiken des Gutsherrn, weiterhin der Pfarrer und der Lehrer des Dorfes heirateten. Die Untersassen, die Häusler suchen nur die benachbarten reformierten Ortschaften auf, um dort Frauen zu wählen. Auch hier sind in erster Linie die Verwandschaftsbeziehungen als Ursachen zu erwähnen. Die Trauung der 148'

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