Bencsik János szerk.: Hajdúsági Múzeum Évkönyve 2. (Hajdúböszörmény, 1975)

Alte Häuser alte Leute in Hajdúböszörmény

Sándor Kövér ALTE HÄUSER. ALTE LEUTE IN HAJDÚBÖSZÖRMÉNY. Der Verfasser stellt im Aufsatz alte Hajduböszörményer Häuser vor, die teils nicht mehr da sind, teils stark umgebaut wurden. Nicht nur beschreibt er die Häuser anhand alter Pläne und archivatischer Daten, sondern, wo es möglich ist, bietet auch Angaben über ihren Grundriss und Architektur. Er veröffentlicht zu den alten berühmten Häusern auch bildungshistorische Beiträge über ihre Einwohner, und Besitzer. In der heutigen Kossuth utca Nr. 6 war der erste Kindergarten. Das aus 1842 stammende Haus wurde 1965 abgebaut. Hier wurde 1868 der erste Hajduböszörményer Kindergarten untergebracht. Der Verfasser erzählt nicht nur die Geschichte des Kin­dergartens, sondern auch einige Episoden aus dem Leben des Eigentümers des Hauses Sámuel Kovács und seiner Familie. Auf dem Grundstück Kossuth utca Nr. 3. wo ab 1868 auch die erste Apotheke der Stadt „Arany Sas" (zum Goldenen Adler) zu finden war, standen 1848 noch, zwei Häuser. Im einen von ihnen, in dem von György Kövér erfolgte im Frühling 1849 die damals berüchtigt gewordene Zubersche Affäre. Honvedmajor Antal Zuber als Bote von Arthur Görgey (damals noch Divisions­kommandant, später Oberbefehlshaber der ungarischen Honvedarmee) wollte den Einspruch von Görgeys Division nach Debrecen zu Kossuth bringen, warum die Division dem Oberbefehlshaber Joseph Dembinsky (früher grosser Persönlichkeit der polnischen Revolution von 1830) untergeordnet worden war. Er hat die Reise in Hajdúböszörmény unterbrochen und bekam Unterkunft in György Kövér Haus. Sein Diener hat hier die Hausleute schwer beleidigt, und der vom Nachtmahl zurück­kehrende Zuber kam in so eine heftige Auseinandersetzung mit dem Hauswirt, dass er auch den Säbel gezogen hat. György Kövér hat ihn mit seinem Säbel niedergemetzt, nachdem der Major auch mit Pistole geschossen hatte. In der Újvárosi utca Nr. 14, wo 1894 der zweite Kindergarten der Stadt gegründet wurde, stand die berühmte Schenke Novella, die schon 1771 dagewesen war. Hier fand „die Königin", d. h. der Tanz sonntag nachmittags statt, der nach dem Mittages­sen begann und bis zum Heimtreiben der Herde dauerte. Die heutige Luther Márton utca hiess bis 1929 Serfőző utca (etwa: Bierbrauer­strasse), da am Ende dieser Strasse die Brauerei der Stadt lag. 1782 gab es schon zwei Brauerhäuser. Die erste Angabe erwähnt schon 1755 eine Bierstube, 1776 — Brauerhäuser. Die Stadt hat das Grundstück der Brauerei nach 1850 verkauft, das mahr als 1000 Quadratklafter grosse Grundstück gehört jetzt drei Besitzern. Auf dem Grundstück des heutigen Pfarrerbüros (Kálvin tér Nr. 19.) stand ebenfalls ein berühmtes Haus. Das Grundstück hiess im vergangenen Jahrhundert „Németudvar" (Deutscher Hof), das Haus darauf „katonatiszti lak" (Offiziersheim). 1830 wurde hier ein Heim für die Offiziere der kaiserlichen Garnison errichtet. Das Haus des heutigen Pfarrerbüros wurde in Februar 1849 für eine Patronenfabrik aufgebaut, keine Angabe beweist aber, dass hier wirklich Munition hergestellt würde. Hier war bis 1898 Gendarmenkaserne, das Haus wurde dann bedeutend umgebaut und dient seit damals als Pfarrerbüro. Auf dem Bocskai tér Nr. 4. stand immer das Pfarrerhaus. Hier wohnte 1793—1803 der Mitarbeiter des ersten ungarischen Botanikbuches und Verfasser des ungarischen medizinischen Botanikbuches Sámuel Diószegi. Hier hat er den grössten Dichter der ungarischen Aufklärung Mihály Csokonai-Vitéz aus Debrecen mehrmals bewirtet. Der Verfasser folgt dem Lebenslauf der Nachfolger Diószegi und beschäftigt sich ausführlich durch Zsuzsanna Diószegis und Sándor Karaps Ehe auch mit der Hajduböszörményer Familie Karap. 144

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