Vezető a Déri Múzeum kiállításaihoz (Debrecen, 1978)

Deutscher Auszug

doch führte der Türkeneinfall, und somit das ständige Kriegstreiben, den Verfall der damals schon blühenden Glockengiesserkunst herbei und die Zahl der Glocken nahm zusehends ab. Nachdem die Türke vertrieben wor­den waren, gab es gegen Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts in fast allen namhaften Ortschaften des Landes wieder Glockiengiesser. Neben den Arbeiten von Berufsmeistern sind auch kleine, in ihrer Ausführung ärmliche Glocken erhalten geblieben, die von Pfuschern hergestellt wurden. Während in den westlichen und nördlichen Teilen des Landes die Glocken­giessermeister in festen Werkstätten arbeiteten, waren in den östlichen Lan­desteilen wandernde Meister am Werk, die die Glocken an Ort und Stelle gössen. Nach ihrer Blütezeit im 18—19. Jahrhundert ging die Glockengiesser­kunst gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein. Unter den hier ausgestellten Glocken stammt die früheste aus dem Jahre 1604. Fein ausgearbeitete Zahlen und Buchstaben verleigen dieser kleinen Glocke den Schmuck. Neben einer lateinischen Aufschrift schmückt ein Re­lieffries die Glocke aus dem Jahre 1668. Dies zeigt, dass die Verzierungen an den Glocken im Barock immer reichter werden. Neben den Glocken ist auch ein grosser Mörser ausgestellt. Er trägt die Jahreszahl 1670 und das Wappen der Familien Haller und Bethlen. Dieser Mörser wurde zur Herstellung von Schiesspulver benutzt. Die italienischen Kleinbronzen aus dem 16—17. Jahrhundert, welche über den Glocken zu sehen sind, stellen schöne Exemplare der Bronzekunst dar. Die Figuren des Friedens und des römischen Kämpfers sind aller Wahr­scheinlichkeit nach venezianische Arbeiten. Die Reiterstatus Marcus-Aurelius' ist ebenfalls das Werk eines italienischen Meisters aus dem 16. Jahrhundert. Die beiden Kentauren und der kesselschlagende Satyr stammen aus einer italienischen Werkstatt aus dem 17. Jahrhundert, während der Satir mit der Bacchantin eine französische Arbeit des 18—19. Jahrhundert ist. BILDERVERZEICHNIS 1. Deckelpokal mit eingeschnittenem Muster. Nagyszeben, 1684. 2. Abendmahlsweinkanne der Váncsoder Kirche. Trassylvanien 1722. 3. Zunftschale der Stiefelmacher. Transsylvanien, 1747. 4. Zinnkanne mit Deckel, Transsylvanien, 18. Jh. 5. Zuckerdose, Debrecen, Anfang des 19. Jh. 6. Schmuckkelch mit Filigrandeckel, Ungarn, Ende 17. Jh. 7. Schmuckgürtel, Transsylvanien, 17. Jh. 8. Prozessionskreuz, Ungarn, 16. Jh. 9. Emailliertes Standkreuz mit „Athoss"-Bergschnitzerei, Serbien, Ende des 17. Jh. 10. Elfenbeincorpus, Spanien, 17—18. Jh. 11. Glocke, Nagyvárad, 1798. 12. Bronzemörser, Ungarn, 1670. 13. Römischer Kämpfer, Venedig, 16. Jh. 386

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