Vezető a Déri Múzeum kiállításaihoz (Debrecen, 1978)
Deutscher Auszug
VOLKSTÜMLICHE KERAMIK Die frühesten Aufzeichnungen über das Debrecener Töpferhandwerk, das auf eine mehrere Jahrhunderte alte Tradition zurückblickt, stammen aus dem Jahre 1617. Aus dem Jahre 1715 ist ein Zunftbrief erhalten geblieben. Von der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts an verfügen wir über ein reiches Archivmaterial zur Zungfeschichte. Daraus ist ersichtlich, dass zum Ende des 18. Jahrhundert hin in Debrecen rund 100 Töpfer gearbeitet haben. Aus dieser Zeit stammen auch die frühesten Geschirrstücke. Die Blütezeit des Debrecener Töpferhandwerks hielt ungefähr 100 Jahre an. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann sein allmählicher Zerfall, bis es dann im 20. Jahrhundert ganz einging. Die Ausstellung zeigt die Geschirrstücke stilistisch nach Gruppen geordnet. Das älteste Stück, das eine Jahreszahl trägt, ist aus dem Jahre 1760. Es ist dies eine der ältesten Schüsseln unter den hell glasierten Geschirrstücken. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Verzierungsart des Glasierens durch eine neue Technik erweitert: Man hob die Motivumrisse durch Einkratzungen hervor. Einen weiteren Stil bilden die grünglasierten reliefgeschmückten Stücke. Dieser Stil war im ganzen Land für Schmuckgeschirr bekannt. Ein Beweis hierfür ist das Ausstellungsmaterial, das zum grössten Teil aus Geschirr für kirchliche Zeremonien, den sog. Abendmahlskannen, und auch Zunftstücken besteht. Mitte des 19. Jahrhunderts erscheinen auf der Oberflächte der grünglasierten Geschirrstücke Einkratzungen. Aufgrund des bis heute vorliegenden Materials können wir die Gruppe der rotbraunglasierten Stücke für die älteste halten. In dieser Gruppe sind die meisten grossen Stücke erhalten geblieben. Fast ausnahmslos sind dies Meisterstücke der Zunft, was auch der Stempel F. C. unter dem Henkel beweist. Die frühen Stücke sind Krüge mit langem Schanksnabel, während es unter den späteren auch Kannen gibt. Neben den bislang bekannten Schmuckelementen tritt vor allem an den frühen Exemplaren ein neues Motiv, die Weintraube, auf. Von 1826 stammt des älteste Stück mit einer Jahreszahl unter den Geschirrstücken im mittleren Schaukasten. Die Exemplare, die aus der zweiten Hälfte des Jahrhunderts stammen, spiegeln ebenfalls die schon genannten Merkmale wider. Der vierte Stil unter den Keramiken wurde mit dem Pinsel verziert. In einem gesonderten Schaukasten sind die Figurenkeramiken untergebracht. Neben den im ganzen Land verbreiten Honig- oder Tabakbehältern in Bären- und Lammgestalt vetreten die typischen Jutka-Krüge die Debrecener Figurenkeramik. Eine besondere Gruppe unter den Töpferwaren aus Debrecen stellen die im zweiten Schaukasten ausgestellten Nudelbretter dar. Aus Holz gab es diese Nudelbretter im ganzen Land, doch aus Keramik kannte man sie nur aus Debrecen Mitte und Ende des 19. Jahrhunderts. Diese Nudelbrettchen waren zumeist Schmuckgegenstände. Ihre Oberfläche wurde meistens grün glasiert und auf der Bückseite wurde der Name des Herstellers und des Beseitzers eingekratzt. Die Exemplare, die aus den 70-er Jahren des 19. Jahrhunderts erhalten geblieben sind, zeigen einen zunehmenden Verfall des künstlerischen 387