Vezető a Déri Múzeum kiállításaihoz (Debrecen, 1978)

Deutscher Auszug

den Organisationen der Debrecener Handwerker, von den Zünften ausgestellt. Die Meister der im 14.Jahrhundert zustandegekommenen Gewerbezweige ha­ben am frühesten ihre Zünfte gegründet ; die Gerber hatten nach schriftlichen Quellen schon um 1370, die Flausschlager und -weber in 1390, die Kürschner in 1449, die Schneider in 1468 die Organisation. Die Entwicklung der Zunft konnte schon um ein Menschenalter vor der Ausgabe der Privilegienurkunde begonnen haben. Diese Gewerbezweige produzierten schon auch auf Verkauf. In 1657 gab es schon in Debrecen 10 Zünfte als Organisationen von 36 Beru­fen. Der Lehrling hat sich mit 13—14 Jahren verdungen und ist nach fünf Jahren unter die Gesellen getreten. Nach einige Jahre langem Gesellenleben und Wanderung, mit dem Anfertigen des Meisterstückes wurde er Meister. An den Festmälern bei Gesellen- und Meisterweihe wurden die Zunftbecher und die Zunftkrüge für Wein gebraucht. Mitteilungen von allgemeinem Interesse wurden an den Einberufungstafeln verkündet. Ihre Privilegienurkunden, Siegelstempel, Schriften und Geld hat die Zunft in der Zunfttruhe aufbe­wahrt; die Schlüssel waren bei den zwei ersten Zunftmeistern oder Vorste­hern. Die ältesten Zunftdenkmäler unseres Museums sind die Siegelstempel : von den Flausschlagern (1529), Wagnern (1582), Schneidern (1587), Fleisch­hackern (1633). Die silbernen Siegelstempel sind über den Wert der darauf zu sehenden Darstellungen hinaus die ältesten bekannten Produkte der Deb­recener Goldschmiederei. Eine gleiche goldschmiedekünstlerische und zunft­historische Bedeutung haben die silbernen und vergoldeten silbernen Re­naissance- und Barockbecher, der älteste von ihnen gehörte den Schneidern (1684), einer der schönsten — den Seifensiedern (1736). Oft hatten auch die Gesellen einen Zunftbecher, wie die Kürschner aus 1746. Bedeutsame wer­behistorische Denkmäler sind die Einberufungstafeln. An den meisten sind nämlich Arbeitsmittel, sogar Arbeitsprozesse dargestellt. Am ältesten sind die Holztafeln der Wagner aus dem 17. Jahrhundert und der Böttcher vom Anfang des 18. Jahrhunderts. Die bemalte Holztafel der Seifensieder aus 1751 ist ebenso zu erwehnen, darauf ist ein Siedermeister in zeitgenössischer Bekleidung, mit Schürze, ein Laugenschöplöffel in der Hand. Aus den Zunfttruhen des Museum konnten nur die auch möbelkünstlerisch wertvolls­ten ausgestellt werden, wie z. 3. die zwei Einlegetruhen: die der Tischlerjun­gen aus 1748, an der Arbeitsmittel zu sehen sind, und die der Fleischhacker aus 1790, daran Arbeitsmittel- und Arbeitsdarstellungen. Am Ende des 17. Jahrhunderts ist die Stadt wegen der Plünderungen und Brandschatzungen verarmt. Aus dem Fernhandel wurde sie nach den 1720er Jahren ebenfalls allmählich verdrängt. In den 16.—17. Jahrhunderten dage­gen konnte sie ihre wirtschaftliche Kraft mehr dem Handel als dem Gewerbe verdanken. Im 16. Jahrhundert gab es schon jährlich siebenmal zwei Wochen lange Messen. Auf einem Plan ist Debrecen mit den wichtigsten Handelswe­gen im 17. Jahrhundert geschildert. Auch die Mehrheit der Ackerleute hat lie­ber Frachtgeschäft getrieben. Zwischen 1565 und 1567 haben an der Tokajer Fähre 688 Debrecener in 1401 Fällen Zoll bezahlt, den grösseren Teil bildeten Fuhrleute. Die Kaufleute haben zuerst gelegentliche „Kompanien", charakte­ristisch frühkapitalistische Vereinigungen, dann in 1695 die „Edle Gesellschaft der Debrecener Kaufleute" gegründet. Ihre Verbindungen reichten von Istam­bul bis Danzig. Neben der Vitrine mit den Zunftdenkmälern aus der zweiten 362

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