Vezető a Déri Múzeum kiállításaihoz (Debrecen, 1978)

Deutscher Auszug

Hälfte des 18. Jahrunderts zeigt ein Diagramm die Verteilung der steuernden Bewohner der Stadt nach Berufszweigen aus 1714, 1772 und 1800. Ein anderes Säulengraphikon orientiert über die zahlenmässige Verteilung der Meister, Gesellen und Lehrlinge von 30 Debrecen Zünften aus 1772. Obwohl auch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts neue Zünfte gestaltet wurden, ist die Zünfte und die Ausserzünftigen produzierten nur auf den Bedarf des Orts und der Umgebung. In den zu Debrecen eingegliederten Fluren der von den Türkn vernichteten Dörfer verbreitete sich zuerst die Viehhaltung, später der Ackerbau. Debrecen wurde um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert eine halb bürgerliche, halb bäuerliche Civisstadt (Civis = Bauerbürger). Die vierte Einheit unserer lokalhistorischen Ausstellung schildert Debrecens siedlungs- und bauhistorische Entwicklung und die Formung der städtischen Selbs ver waltung bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts. Ein Plan stellt das Strassennetz der Stadt in den 16.—17. Jahrhunderten und die wichtigsten Ge­bäude vor. Das alte Rathaus entwickelte sich auf dem heutigen Grundstück ab 1531 aus drei einstöckigen Gebäuden und ist in 1640 abgebrannt. Die Selbstverwaltung der Stadt entfaltete sich im 17. Jahrhundert. Die Depositäre der Macht waren der Hauptrichter und die damals schon zwölf Schöfen (später Senatoren), die aus den wahlhabendsten Bürgern, vor allem aus den Kaufleuten gewählt wurden. Der Kreis der Dignitare war viel breiter als in den zeitgenössischen Flecken Ungarns im allgemeinen. Debrecen hat imfolge seiner wirtschaftlichen und politischen Bedeutung eine wichtige Rolle in den von den transsylvanischen Fürsten István Bocskai, Gábor Bethlen und György Rákóczy I. geführten Unabhängigkeitskriegen gegen die Habsburg gespielt, da est der Schlüssel in der Versorgung der Armee mit industriellen und land­wirtschaftlichen Produkten war. Debrecen hat in 1693 das Recht der könig­lichen Freistadt erhalten. Es war eine industrielle und versorgende Base auch im Freiheitskrieg von das vom Kaiser und König Lipót I. erhaltene Freistadtrecht wollten sich die Leiter der Stadt zuerst nicht am Rákóczi anschliessen. Es war nicht zufällig, dass in 1711 an der Wohnung des Debre­cener Hauptrichters der Frieden von Szatmár zwischen Ungarn und den Habsburgern vorbereitet wurde. Aus den ausgestellten! Denkmälern der Selbstverwaltung ist Debrecens erstei' bekannter Siegelstempel vom Anfang des 16. Jahrhunderts hervorzuheben, an dem den damaligen Rechtsver­hältnissen nach die Siedlung sich noch oppidum — Flecken mennt. Bedeuten­de Denkmäler sind der erste steinerne Wappen der Stadt aus 1568, der in der Mauer des alten Rathauses untergebracht wurde, der wunderschöne geschnitzte senatorische Renaissancestuhl aus 1694, die Schrifttruhe des geheimen Stadtarchivs aus 1633. In unserer Ausstellung kommen zum ers­tenmal vor die Öffentlichkeit die zwei ältesten Debrecener Kunstwerke: der sogenannte volle Wappen der königlichen Ffeistadt Debrecen (ein grosses Ölgemälde), den der Rat angeblich um 1697 hat anfertigen lassen, und das früheste Debrecener Porträt, das ölbildnis des Notars der Stadt während Rákóczis Freiheitskrieges István Lévai. Innerhalb dieser Ausstellungseinheit wird über die ersten Schritte der neuzeitlichen planmässigen Stadtentwicklung berichtet — und zwar is Ver­bindung mit den die Stadt vielfach heimsuchenden Feuerbrünsten. Der über­wiegende Teil von Debrecens Häusern war auch im 17. Jahrhundert noch mit 363

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