Vezető a Déri Múzeum kiállításaihoz (Debrecen, 1978)

Deutscher Auszug

wurde Debrecen mit dem östlichen Teil des Landes János Szapolyai zuteil. Es kam. dann, mit der Ausdehnung der türkischen Oberhoheit an die Grenze dreier Länder (des Königtums der Habsburger, des türkischen Gebietes und Transsylvaniens). Dem Besitzrecht nach gehörte es dem Fürsten von Trans­sylvanien, es hat aber die Steuern ab 1552 auch an die Türken und an den König bezahlt. Ein Graphikon mit Plan zeigt die Zahl der aus den benach­barten Komi taten nach Debrecen Ziehenden zwischen 1564 und 1640, ein an­deres Graphikon stellt die Erhöhung der Bevölkerungszahl in den 16.—17. Jahrhunderten dar. Vom Gebiet der türkischen Herrschaft zogen immer mehr Leibeigene und auch Adelige nach dem unmittelbar an das türkische Schatz­amt steuernden Debrecen, wo sie eine grössere Sicherheit gefunden haben. Während des Systems der sog. ewigen Leibeigenschaft hat die Stadt oft harte Kämpfe mit den die Leibeigenen zurückfordernden Grundbesitzern geführt. Debrecen war in der Zeit der türkischen Herrschaft mehrmals die grösste Stadt des Landes. In den Vitrinen 2. und 3. werden die archäologischen Funde des 16., bzw. des 17. Jahrhunderts gezeigt, die im Innengebiet der Stadt ausgegraben wur­den. Ihr grösster Teil kam in den letzten 10—15 Jahren ans Tageslicht. Die ausgestellte Keramik beweist die weitere Entwicklung der Töpferei. Die in­nere Emaille erhöht die flüssigkeitaufbewahrende Fähigkeit der Gefässe und erleichtert ihre Reinhaltung. Der Formschatz der Keramik hat sich weiter bereichert, und in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erschienen die die türkische Wirkung wiederspiegelnden Gefässformen. Bei den Töpfern des 17. Jahrhunderts verbreitete sich in grossem Mass die schon früher aufgetretene Bemalung, bzw. Emaillierung. Die Gefässe sind vielfarbig, reich geziert. Die Produkte dieses Jahrhunderts sind dem Stil nach für die Vorgänger der spä­teren volkstümlichen Töpferei zu betrachten, der für das 18. Jahrhundert charakteristische Debrecen Stil mit Blumen- und Vogelfiguren hat sich zu dieser Zeit herausgebildet. Ein Beweis für die vielen, die Stadt getroffenen Feldzüge sind die zahlrei­chen Geldfunde in den Gefässen. Die Zeichen der Lebens- und Vermögen­sunsicherheit sind die in der Erde gefundenen Goldschmiedestücke, die wert­voller als die Geldfunde aus den 16.—17. Jahrhunderten sind, so der auf Deb­recen—Haláppuszta ausgegrabene Silberbecher vom Ende des 16. Jahrhun­derts — eines der ältesten bekannten Debrecener Goldschmiedestücke —, in dem Geldstücke und ein silberner Siegelstempel mit türkischer Schrift stec­ken. Hier sind noch der sehr schönevergoldete Silberne Renaissancebecher aus 1634 — ebenso mit Geldstücken gefüllt versteckt — und ein Silberlöffel 7,\\ erwehnen. Beide wurden von Debrecener Goldschmieden hergestellt. Ne­ben den Keramik- und Goldschmiedestücken muss auf die Denkmäler des wirtschaftlichen Lebens in den 16.—17. Jahrhunderten geachtet werden: ein Sichel, ein eiserner Spatenkopf, Weinstockhippe, Trichter, Metzgermesser, Axt, Trichter beweisen, wie uralte praktische Formen das Volk bis in das 20. Jahrhundert hienein aufbewahrt hat. Die dritte Einheit der Ausstellung über die Entwicklung der Stadt im Feudalismus zeigt die wichtigsten Gebiete des wirtschaftlichen Lebens in den 16.—18. Jahrhunderten: die Entwicklung des Gewerbes und des Handels. In chronologischer Reihenfolge sind in mehreren Vitrinen die Denkmäler von 361

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