Vezető a Déri Múzeum kiállításaihoz (Debrecen, 1978)

Deutscher Auszug

ihren Siedlungen bei Ártánd-Nagyfarkasdomb wurden Hausfundamente, Herdstellen und charakteristische Geschirrstücke gefunden (Bild 12), die von gemusterten rot überzogenen und fein verarbeiteten Geschirrstücken, welche man aus entfernten Orten des Römischen Reiches importiert hatte, bestimmt werden. In ihrer Siedlung aus dem II. bis III. Jahrhundert wurden Eisen­messer, Spindelknöpfe und Knochenkämme entdeckt (Vitrine 17). Von einer Siedlung aus dem III — IV. Jahrhundert neben der Ziegelei in Debrecen (Vit­rine 18) stammen kleinere und grössere Gefässe, die in der Siedlung benutzt wurden (Bild 13). Hügelbestattung bei den Sarmaten in der grossen Ungarischen Tiefebene (Vitrine 19). In den 1910-er Jahren wurde in Hortobágy Poroshát eine aus elf Hügelgruppen bestehende Grabstätte freigelegt. Unserem heutigen Wis­sens nach handelt es sich hier um ein Material der sarmatischen Jasygen, das mit ihrem roxolanischen Schwestervolk in Verbindung zu bringen ist. Auf Bild 14 ist ein aus rot gebranntem Ton gefertigter Leuchter zu sehen, der ebenfalls eine Grabbeigabe war. Gépiden (20—22. Vitrine) (III — IV. Jahrhundert). Die bedeutendsten Dör­fer der germanischen Gépiden, die wir heute kennen, befanden sich in der Umgebung von Ártánd. Auf dem Kisfarkas-Hügel bei Biharkeresztes-Ar­tánd wurde eine Grabstelle ihres bewaffneten Mittelstandes aufgedeckt (Vit­rine 20). Hier sind die typischsten Beigaben der Männer- und Frauengräber, Waffen und Schmuck ausgestellt. Im V. Jahrhundert macht die Kultur der Gépiden grosse Veränderungen durch. Lokale sarmatische und verschiedene germanische Überlieferungen gehen verloren; an ihre Stelle tritt eine sich einheitlicher gestaltende materielle und geistige Kultur. Ein Spiegelbild dessen geben die Funde von Biharkeresztes-Ártánd Kisfarkas-Hügel (Vitrine 21). Neben römischen Importgegenständen (Bild 15) können wir hier auch den Formenreichtum des Töpferhandwerks in all seiner Vielfalt studieren (Bild 16). Zu Beginn des VI. Jahrhunderts steht die Kultur der Gépiden in ihrem ganzen Prunk, mit Trachten, Töpferarbeiten und allgemeinen archäo­logischen Funden vor uns. (Vitrine 22). Die hier ausgestellte Fiebel mit Ziersteineinlagen gehörte zum Schmuck einer vornehmen Frau. Im Töpfer­handwerk verbreiten sich immer mehr neue Formen. (Bild 17). Das Reich der Awaren (Vitrine 23—25). Die als Nomaden lebende Reiterei der frühen Awaren bestand aus leicht- und schwerbewaffneten Soldaten. Ihre Waffen waren der Blechpanzer, das Schwert, der Speer und der Bogen. Die Männer trugen beschlagene und mit Schnallen verzierte Gürtel (Bild 18), an denen sie ihre Waffen befestigten. Unter dem Schmuck der Frauen, Ohrgehänge und Armreifen, sind auch häufig Gegenstände byzantinischer Herkunft zu finden, die von Ausbeutung und Besteuerungen zeugen. Die mittleren und späten Awaren (Vitrine 24). Dies um 670 vorkommende Volk wird häuftig in seinen Grabstellen gemeinsam mit den späten Awaren entdeckt, deren Charakteristikum die Greif- und rankigen Motive auf gegossenen Beschlägen waren (Bild 19, 20 a —b und 21). An die Spätawaren erinnern Bronzebeschläge und Sattelbeschläge (Ondód), Zaumzeug, Bogen mit einer Knochenverstärkung (Hortobágy Árkus) und Gefässe (Ár­tánd). Anthropologischen Untersuchungen nach lebten unter ihnen auch Gruppen mongoloidén Charakters (Schädel Ondód). 355

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