A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1999 (Debrecen, 2000)

Régészet, ókortudomány - Szabó Ádám: Anmerkungen zur Geschichte des Provinziallandtages in Dacien

7. P. Aelius Maximus war nach 222 n. Chr. Oberpriester mit dem Titel [sacerdos Ar]ae Aug(usti) n(ostri), [coronat(us) Daciarum I]II (Trium). (Bei Ardevan Anfang drittes Jahrhundert, dieser konnte aber noch nicht von der seit Neuestem anerkannten Datierungsmöglichkeit wissen, derzufolge das in der Inschrift vorkommende Wort [metropolis eine eindeutige Datierung der In­schrift - und so auch des Amtsjahres des Oberpriesters - auf die Zeit ab Severus Alexander er­mögliche.) 8. M. Antonius Valentinus war zwischen 238 und 244 n. Chr. ein Jahr lang Oberpriester mit dem Titel sacerdos Arae Aug(usti) n(ostri), coronat(us) Dac(iarum) III (Trium). Die Inschriften, die sich auf die Oberpriester beziehen, vgl. unter den selben Ziffern (1-8) im Anhang. Die Inschriften ILS, 7139 und IDR, HI/2, 132 kann ich ohne stützende Argumente nicht als Erwähnungen von Oberpriestern anerkennen, daher habe ich sie weder in die Liste der Ober­priester noch in die Zeittafel aufgenommen. Schriftdenkmäler, die die Provinziallandtag erwähnen: Die frühest datierbaren, auf die Provinziallandtag verweisenden Inschriften - gleich zwei - tauchten in Sarmizegetusa auf und wurden in den Jahren 161-162 n. Chr. errichtet. Bei den übrigen Denkmälern, auf denen die Provinziallandtag unter den Stiftern oder in der Form des stiftenden concilium provinciarum Daciarum III erscheint, handelt es sich um drei Inschriften aus Sarmizegetusa. In chronologischer Reihenfolge wurde die erste Severus Alexander (222-235 n. Chr.), die zweite Gordianus III. (238-244 n. Chr.) und die dritte Philippus Arabs (244-249 n. Chr.) gewidmet. So ist die Da­tierung aller drei Inschriften gesichert bzw. sie sind tatsächlich in die Zeit ab Severus Alexander datierbar, wie C Daicoviciu schrieb. (Die Inschriften vgl. im Anhang, Nr. 6, 9-12) Das Münz­prägerecht erhielt die Provinz/Provinzversammlung 246 n. Chr. von Philippus Arabs und prak­tizierte es bis in die Zeit von Gallienus, bis 257 n. Chr. genau. Die Münzen - Sesterze bzw. Zwe­iasstücke - wurden mit der Aufschrift Provincia Dacia geprägt. R. Ardevan stellt sich auf den Standpunkt, dass die Provinziallandtag die Münzserie habe prägen lassen. Seine Ansicht ist annehmbar, da von jenem Dakien die Rede ist, das in seiner Provinzialorganisation und Gesell­schaft starke östliche Parallelen aufweist, wie bereits mehrere gezeigt haben. So spricht nichts dagegen, die dakischen Prägungen nach dem Muster der in den östlichen Provinzen üblichen, durch die Koina geprägten Münzserien als Prägungen der Provinz/Provinziallandtag anzusehen, welche den Namen der Provinz und den der Provinziallandtag in der beide bezeichnenden Form provincia enthalten. Vgl. z. B. das zitierte koinon Makedónon mit dem Geld aus der gleichen Zeit, auf welchem koinon die Provinziallandtag bzw. die herausgebende Institution bezeichnet. (Als typisches Beispiel eines Stückes der dakischen Münzserie vgl. Anhang 13.) In der Geschichte des dakischen Kaiserkultes und der Provinziallandtag sind so auf Grund der Denkmäler mehrere Entwicklungs- und Organisationsperioden zu unterscheiden. Die erste Periode dauert, wenn wir die zitierten Ansichten von J. Deininger und D. Fishwick über die Gründung in der Zeit von Traianus (was nicht dokumentiert, neben der Existenz einer Stadt unsicher und auch nicht motiviert ist) akzeptieren, von der Eroberung bis zum Auftauchen des Oberpriestertitels sacerdos Arae Augusti, ein Zeitraum, aus dem zwei Inschriften - aus den Jahren 161, 162 n. Chr. - stammen, die die Provinziallandtag selbst unter dem Namen provincia erwähnen und den Oberpriester sacerdos provinciáé und sacerdos Daciae nennen. Die folgende Periode reicht von einem vorläufig nicht näher datierbaren Zeitpunkt Anfang des dritten Jahrhunderts, nach Bau und Einweihung der Ara Augusti, bis zur Ergänzung des Titels sacerdos Arae Augusti des Oberpriesters neben der Ergänzung noster durch coronatus Daciarum III - eine Titelerweiterung, die nicht so sehr mit dem Kaiserkult, sondern eher mit dem neuen Namen der Provinziallandtag (concilium provinciarum Daciarum III) zusammenhängen dürfte. 149

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