A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1992-1993 (Debrecen, 1994)

Történelem - Módy György: Franziskaner und Dominikaner in Debrecen bis zur Reformationszeit

István Szűcs schrieb nicht über das Gründungsjahr des Franziskanerklosters, aber den Ort bestimmte er sehr genau. Über die Gründung des Franziskanerklostcrs in Debrecen schrieb Vincze Bunyitay auf Grund des Namenbuchs der Sankt-Franziskaner aus dem Jahre 1851, für Begründer halte er aber nicht den Sohn des Palatins Dózsa, Jakab, sondern den Sohn von Péter Debreceni, na­mens auch Jakab, denn ". . . das Kloster befand sich in dem Stadtteil von Debrecen, der nach dem lezteren auch heute noch als "Péter-fia" (Peters Sohn) gennant wird, so war dieser Teil ohne Zweifel in seinem Besitz." Er gibt 1312 als Gründungsjahr an. Man wird sehen, daß Bunyitay mit der unzutreffenden Angabe des Ortes, des Begründers und des Gründungsiahres des Franziskanerklosters Mißverstandnisse hervorrief und den Grund zu den spateren fal­schen Feststellungen legte. Nach seiner Datierung hätten die Dominikaner in Debrecen früher erschienen als die Franziskaner — dazu benutzte er als erster die am 21. Oktober 1326. da­tierte Urkunde des Papstes, Johannes XXII. (1316—1334), die von Theiner herausgegeben wurde. Er schrieb nämlich: "Zwciffellos war er (der Sohn von Peter Debreceni, Jakab, Gy. M.), der das Dcbreciner Münster seiner Vorfahren nicht lange unbewohnt stehen ließ, nach­dem die Dominikaner weggegangen waren (Hervorhebung: Gy. M.), sondern er bemühte sich, das Münster mit den Mönchen seines anderen geliebten Ordens, mit den Franziskanern, wi­eder bewohnt zu machen." 3 Damit wollte er eingeben, daß die Dominikaner vor 1312 von irgendeinem Angehörigen der gutsherrlichen Familie in die Stadt gerufen wurden, von Dózsa, vielleicht von seinem Onkel, Banus Rophoin, oder von Peter Debreceni, oder von seinem Sohn, Jakab. Auch Bunyitay dürfte von der Wahrheit seiner Behauptung nicht überzeugt ge­wesen sein, denn er schrieb in einem Kapitel seines Werkes, in dem es um die Dominikaner ging: "Wer hatte die Mönche des Ordens nach Debrecen eingeladen und wann? Unsere Quel­len tun der Sache keine Erwähnung, ihr Aufenthalt in Debeccn wurde auch nur einmal er­wähnt. . ." Bunyitay nahm an, die Dominikaner könnten im Zusammenhang mit der Kumanen-Bekehrung nach Debrecen gekommen sein. Sich auf diese Meinung berufend — auch aus Mangel an Beweisdokumenten — nahm Pfeiffer auch den Debreciner Orden unter die Kloster der ungarischen Ordensprovinz der Dominikaner auf. 4 Man sehe nun, worum es sich in der einzigen Beweisschrift der oben zitierten Urkunde des Papstes, Johannes XXII. handelt. Nachdem Ivánka, der Bischof in Várad (Grosswardein Waradinum) (1318—1329) eine Klage erhoben hatte, wurde vom Papst verordnet, der Erz­bischof in Esztergom (Gran) und die Bischöfe in Veszprém (Vcszprim) und Győr (Raab) sollen den Bischof in Várad in seine Rechte, die ihm zukommende Sankt-Andreas-Kirche in Debrecen, wiedereinsetzen. Die Kirche wurde nämlich früher — wahrscheinlich um 1324 — von den Ordensmitgliedern der Dominikaner mit dem Beistand der weltlichen Macht gewalt­sam eingenommen. Sie übten die der Pfarre zukommenden Rechte aus und gaben der Kirche eine neue Schutzheilige, die Heilige Jungfrau Maria. Die Sankt-Andreas-Kirche wurde von den Dominikanern zurückgegeben, über ihre Anwesenheit in der Stadt hat man nach dem Jahre 1326 genauso keine Angabe wie vor 1326. Auch Ivänyi betont, daß es heute" von den ehemaligen Stücken" des Zentralarchivs des Ordens in Rom" aus dem 13. sogar 14. Jahrhun­dert kaum mehr etwas gibt." 5 Wie es schon zitiert wurde, ist Bunyitay Meinung, die Franzis­kaner hätten erst nach dem Weggehen der Dominikaner Kloster gegründet, also nach 1326. 2 István Szűcs: Szabad királyi Debreczen Város történelme három kötetben (Debrezen, 1871.) I. 137. 141. 146. — Über dasselbe schreibt Chilkó László: A debreceni r. katholikus egyház vázlatos története (Debrecen, 1882) 7—8. zu István Segesvári (1762—1826) siehe: Béla Tóth: Első magyar nyelvű "iro­dalomtörténetünk" szerzője: Segesvári István (Der Autor der ersten "Literatugeschichte" in ungaris­cher Sprache, István Segesvári) = Hajdú-Bihar megyei Levéltár Évkönyve X. 1983. (Jahrbuch des Archvis des Bezirks Hajdú-Bihar Zus.gestellt von István Gazdag, Debrecen, 1983) 189—197. 3 Vincze Bunyitay: Aváradi püspökség története alapításától a jelenkorig I— III. (Nagyvárad, 1883—1884 II. 444. 4 Bunyitay: zit. Werk. II. 432—434. — Pfeiffer: z.W.37. 5 Der Text der päpstlichen Urkunde: Vetera monumenta historica Hungáriám sacram illustrantia ma­ximum partem nondum edita ex tabulariis Vaticanis deprompta, collecta ac serie chronologica dispo­sita ab Augustino Theiner, I — II. (Romae, 1859—1860) I. 507. — Iványi: z.W.6. 102

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