A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1992-1993 (Debrecen, 1994)

Történelem - Módy György: Franziskaner und Dominikaner in Debrecen bis zur Reformationszeit

Die Frage wurde mit der Hilfe der Feststellung von János Karácsonyi geklärt, daß das Franziskanerkloster in Debrecen nicht 1312 sondern 1322 gegründet worden sei: in der neu­zeitlichen Handschrift, in der die Begründung verewigt worden war, wurde ein X ausgelassen. Sein Recht ist dadurch bewiesen, daß das Debreciner Kloster im von ihm angegebenen und nach der Forschung eindeutig von 1316 datierten Klosterverzeichnis der Franziskaner nicht zu finden ist. 6 Den Begründer betreffend — in der Quelle nur miles Jacobus nomine — bin ich der Meinung, er dürfte der Sohn des Palatins Dózsa, namens Jakab, gewesen sein, der 1322 Edelknappe des königlichen Hofs war — die lateinische Bezeichnung "miles" darauf hin­weist —, und nach einigen Jahren als Gespan in Szabolcs wirklich tätig war. Aus der die Begründung verewigten Quelle kann man erfahren, daß Jakab zur Gründung des Münsters mit der Bewilligung des Königs Róbert Károly eine verlassene, ruinöse Kirche bekam. 7 1312 wurde als Gründungsjahr von György Győrffy angenommen, und auch der von István Szűcs schon genau angegebener Ort als Gründungsort. Dieser befand sich dem Schloß der guts­herrlichen Familie schräg gegenüber, auf der Südseite der Csapó Straße, auf dem Grundstück des späteren Hauses Nr. 13. Deswegen wurde die Sas (Adler) Straße jahrhundertelang als Barátok köze (Mönchengasse) genannt. 1312 — als falsche Angabe des Gründungsjahres lebte noch trotz des überzeugenden Be­weises von Karácsonyi weiter. So z.B. in mehreren Werken von Lajos Zoltai, auch bei István Balogh und Lajos Sápi. Der letztgenannte Autor hat auch den Ort des Klosters betreffend den Irrtum von Bunyitay wiederaufgenommen, und verlegte das Franziskanerkloster auf den Anfang der Péterfia (Peters Sohn) Straße, "wo sich das jetzige reformierte Kollegium befand" So lebte weiter nach Bunyitay und Pfeiffer jeder authentischen Angabe entbehrend die Mei­nung, die Dominikaner hätten über ein Kloster in der Stadt verfügt und ihre Schule hätte sich zu der späteren Stadtschule, dann zum reformierten Kollegium ausgewachsen. Diese Me­inung wurde auch noch von Győrffy, László Makkai und zum Teil von Gusztáv Bölcskei über­nommen 9 diesbezüglich hätte man das Werk von András Harsányi über die Dominikaner in Ungarn in Betracht ziehen können. 10 Lajos Schleich, der die Geschichte des Franziskanerordens in Debrecen zusammenfaßte, erwähnt in seinem Aufsatz die Meinung, nach der die Gründung von 1312 datiert war, den Standpunkt von Karácsonyi 1322 betreffend, und ein handschriftliches Werk, dessen Autor 1336 als Gründungsjahr angegeben hatte. Er schreibt, Jakab Debreceni hätte 1308 vor der Trencséner (Trentschin) Schlacht (sie!) ein Gelübde getan, Franziskanerkloster zu bauen. 11 6 Karácsonyi: z.W. 1.33.34.156. — Für den Begründer hielt er Peters Sohn, Jakab. 7 Wie in der Note Nr 5.Z.W. 8 György Győrffy: Az Árpád-kori Magyarország történeti földrajz I.A-Cs (Bp. 1963) 611. 9 Lajos Zoltai: Debreczen és vidékének urai az Árpád-kor végén és az Anjou-korban 1200—1400 közt. Sonderabdruck aus dem Band Debreczeni Képes Kalendáriom aus dem Jahre 1905. (Debreczen, 1904) 15. — L. Z.: Települések, egyházas és egyházatlan falvak Debrecen város mai határa és külső birtokai területén a XI—XV-ik századokban. (Debrecen, 1925) 15, 28—30. — L. Z.: Hová temetkez­tek a régi debreceniek? Sonderabdruck aus dem Band Debreczeni Képes Kalendáriom aus dem Jahre 1933. (Debrecen, 1932) 2. — L. Z: Debrecen szab. kir. város története a legrégibb időktől 1693-ig. In: Debrecen sz.kir. város. A város múltja, jelene és jövője rövid áttekintésben. (Főszerk. Endre Cso­bán-Ferenc Csűrös, Budapest, 1931.) 30. —L. Z: Debrecen város közép- és újabbkori tárgyi írott em­lékei és Egyházi és kollégiumi emlékek. In: Vezető a debreceni Déri Múzeumben. (Összeáll. János Sőregi, Debrecen, 1939) 164—65, 179—80. — István Balogh: Debrecen (Budapest, 1958) 12. — György Győrffy: z.W.1.611. Auf der Karte auf der Seite 612. gibt er nach Zoltai und Balogh das Domi­nikanerkloster auf dem Ort des reformierten Kollegiums an. — László Makkai: Debrecen mezőváros művelődéstörténete. In: Debrecen története 1693-ig. (Szerk. István Szendrey: Debrecen, 1984.) 494. — Gusztáv Bölcskei: A kezdetektől a váradi iskola beolvadásáig (1660). In: A debreceni Református Kollégium története. (Szerk. József Barcza, Budapest, 1988.) 9. — Das frühere zusammenfassende Werk, Ferenc Balogh: A debreceni Református Kollégium története (Debrecen, 1904) er hält die im Jahre 1312 gegründete Klosterschule der Franziskaner für das Vorhergehende der Schule, siehe S.U. 10 Harsányi, z.W.82. Er betont, der Konvent der Dominikaner in Debrecen wäre "in alten Namenverze­ichnissen nicht notifiziert gewesen." 11 Lajos Schleich: Ferencesek Debrecenben (13227—1552, 1715—1788) (Debrecen, 1941) 5—6. 103

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