A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1988 (Debrecen, 1990)

Történelem - Hetey Sándor György: Debrecen und Umgebung auf den Reiterparaden 1920–1988

Sándor György Hetey DEBRECEN UND UMGEBUNG AUF DEN REITERPARADEN 1920—1988 Das am besten zusammengestellte Bandérium des ehemaligen Komitats Hajdú entstand 1927 in Hajdúszoboszló. Sein erfolgreiches Debüt gab es bei der Einwei­hungsfeier eines Denkmals für die Heldentoten in Hajdúszoboszló. Dem Debrecener Civis-Banderium, das eigentlich ganz per Zufall ensstanden war, sich dann aber bald einen guten Namen verdient hatte, kam auf den Landesreitertagen im Jahre 1928 eine bedeutende Rolle zu. Aus diesem Anlass trafen sich seinerzeit Reiter­mannschaften aus 13 Orten des Landes. Zum Langstreckenreiten, dessen Ziel­punkt die Stadt Debrecen war, stellten sich auch deutsche, estnische, finnische und holländische Reiter ein. Ausser dem Debrecener Bandérium ernteten hier auch das Bandérium aus Hajdúszoboszló und die Jungmannschaft de Grauen Reiter aus Hajdúböszörmény grossen Erfolg. Im Frühjahr 1929 wurde in Budapest das Gelände für Zuchttiermärkte, welches auch heute noch für Ausstellungen dient, sowie der darauf errichtete Reiterplatz, der seinerzeit zu den schönsten in Mitteleurope zählte, eingeweiht. Damals wurde auch der Internationale Verband für Volksreitsport gegründet. Quer durch d'ie Stadt zog eine Ehrenparade, deren als schönste anerkannte Einheit der traditio­nelle Fünferzug der Stadt Debrecen war. Im Jahre 1934 wurde im Rahmen der „Debrecener Woche", einer kulturellen und Sportveranstaltungsreibe, das Debrecener Stadion eingeweiht. Vom 5.—12. Sep­tember 1937 wurden die Festlichkeiten zur „Hajdú-Woche" veranstaltet. Aus diesem Anlass kamen pompöse Reiterbanderien und Bauergespanne aus allen Hajdustädten und zum Höhepunkt trugen hier die Reiter und Gespanne des Staatlichen Deb­recener Hengsdepots bei. Dieser Reiterbewegung setzte der zweite Weltkrieg dann ein jähes Ende. Aufgrund der veränderten gesellschaftlichen Verhältnisse erachtete man es nicht als sinnvoll, die Banderien beizubehalten. Selbst das an besten organisierte Ban­dérium von Hajdúszoboszló wurde endültig aufgegeben. Dennoch bestand die ein­hellige Meinung, dass der Aufzug von Reitergruppen das Niveau einer jeder Festveranstaltung hebt. Somit kam den Reitereinheiten immer wieder eine Rolle zu. Häufig wurden Reiterwettkämpfe veranstaltet, zu deren grössten Attraktionen immer wieder die Ehrenparade der Teilnehmer gehörte. Im Juni 1949 veranstaltet das Hengstdepot Debrecen einen Reiterwettkampf in Hajdúböszörmény. Unter den zahlreichen Teilnehmern waren vor allem volkstüm­liche Gespanne vertreten. Nur wenig später war Hajdúszoboszló Schauplatz eines noch grösseren Wettkampfes. Auf der Landwirtschaftsausstellung in Budapest hatten 1954 mehrere tausend Zuschauer Gelegenheit, die prunkvollste Gespann­parade aller Zeiten zu sehen. Hier traten 54 restaurierte Einheiten aus der un­garischen Gespannkultur auf. So hatte zum Beispiel das Debrecener Hengsdepot das Ehrenkutschgespann der Stadt Debrecen zu neuem Leben erwachen lassen. Auf den Gelände dieses Depots wurde 1958 die Tierzuchtausstellung der Trans­theissgegend veranstaltet. Und noch im Herbst desselben Jahres gab es in Bu­dapest erneut eine grosse Gespannparade. Auf den Landesparaden zwischen 1954 und 19958 waren die Gespanne mehrerer Staatsgüter und Produktionsgenossen­schaften aus der Hajdúgegend zu sehen. Im Jahre 1961 wurden die Gestüte vom Staat aufgehoben. Dies brachte einen grossen Rücktritt in der Arbeit der Pferdezucht, im Reitsport jedoch nicht. In verschiedenen LPGs wurden Reitsportgruppen ins Leben gerufen. Immer regel­mässiger wurden Wettkämpfe veranstaltet, bei denen eine breite Schicht von 204

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