A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1987 (Debrecen, 1988)

Természettudomány - Szathmáry László: Antropologischer Abriss der Bronzezeit der Grossen Ungarischen Tiefebene

Szathmáry, László Anthropologischer Abriss der Bronzezeit der Grossen Ungarischen Tiefebene 1. Geschichtlich-archäologische Einführung Den den Beginn der Bronzezeit im Karpatenbecken kennzeichnenden Ereignissen ging die Bewegung zweier östlicher Steppenvölker voraus. Die Erste (um 2200 v.d.Z.) spielte am Ende der mittleren Kupferzeit mit dem Aufhören der Kultur von Bodrog ­keresztúr eine Rolle. Die Zweite hat am Ende der Kupferzeit das Aufhören der flach ­l.ndischen Expansion der Badenkultur hervorgerufen (Gimbutas, 1973, 1977, 1980, vgl. Ecsedy, 1978, Bona, 1984, Makkay, 1986, Merpert, 1987). Die ersten Völkerwellen der frühen Bronzezeit konnten vermutlich nur bis zum Rand der Tiefebene eindringen. Dem folgend haben die aus der Gegend zwischen Draveund Save nach Norden haltenden Völker auch die Nyirgegend erreicht (Makó­und Nyírséggruppe). Von Westen her hat sich im nordwestlichen Teil der Tiefebene das Volk der Glockenbecherkultur angesiedelt. Im Gebiet zwischen Donau und Theiss lebte das bedeutende südliche (trakisch, macedonisch) Traditionen aufweisende Volk der Nagyrévkultur. Die nordbalkanischen Charakterzüge einer südlichen Migration bewahrt die im durch die Aranka — Maros und Szárazér begrenzten Gebiet angesie­delte Pitvarosgruppe. Das sich am Ende der frühen Bronzezeit in der Gegend des Temesfiusses entwickelnde Volk der Perjámoskultur konnte in sich deren Population in der Region der Mündung von Maros und Theiss auflösen. Vermutlich ist im Tal der Latorca und Hernád durch die Wirkung der nach Süden gehenden östlichen Volks­gruppe unbestimmten Ursprungs in den nördlichen Randgebieten der Ungarischen Tiefebene die Hatvankultur zustandegekommen. Aber die Ottománykultur hat sich wahrscheinlich auf die Wirkung der Perjámospopulation hin aus der Zivilisations­grundlage der Kultur der Hatvankultur und der Nyírség-gruppé herausgebildet. Am Ende der frühen Bronzezeit (20—19 Jhr. v.d.Z.) ist die Population der Vatyakultur von der Gegend jenseits der Donau in die Gegend zwischen Donau und Theiss einge­drungen. Alles zusammengenommen haben sich nach archäologischen Prinzipien in der frühen Bronzezeit beinahe aus allen Richtungen Populationen im Karpaten­becken angesiedelt. Die wirtschaftliche Grundlage ihrer Entfaltung war die Aneig­nung einer neuen Metalltechnik (die Legierung von Zinn und Kupfer) — (Patay, 1938, Mozsolics, 1942, Bona, 1961, 1963, 1965, 1984, Kalicz, 1968, Kovács, 1977, Schreiber­Kalicz, 1975, Giric, 1971). Für den Beginn der mittleren Bronzezeit (1700—1300 v.d.Z.) ist das Wettbewerbs­verhältnis zweier Zivilisationen charakteristisch. Die sich in der nördlichen und westlichen Region des Karpatenbeckens unter äusserer Wirkung entwickelnden au­tochtonen Populationen lebten mit Einäscherungbestattungskomplexen. Im Südteil des Flachlandes haben sich neuere (sich unter der Wirkung ägäischer anatolischer Kulturen entwickelnde) Balkanpopulationen mit Skelettbestattung angesiedelt. Durch die Wirkung dessen hat sich die schon erwähnte Perjámoskultur in zwei Fraktionen getrennt (Szoreg- und Gerjengruppe) . Aber in der davon nördlicher liegenden Tiefebe­55

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