A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1986 (Debrecen, 1987)

Természettudomány - Lovas Márton–Ötvös János: Boden-coleopterologische Untersuchungen im Wald „Nagycsere-erdő” bei Boda, 1985

Márton Lovas—János Ötvös BODEN-COLEOPTEROLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN IM WALD „NAGYCSERE-ERDŐ" NAHE DER GEMEINDE BODA Im Zeitabschnitt zwischen dem 1. Juni und dem 30. September 1985 betrieben die Verfasser des vorliegenden Artikels in dem „Nagycsere"-Wald (dt. : grosse Eiche) nahe der Gemeinde Boda, rund 20 Kilometer in nördlicher Richtung von Debrecen gelegen, 10 Äthylenglykose-Bodenfallen. Dieser Wald zählt zu den typischen Convalario-Quercetum roboris. Er ist heute etwa 80—90 Jahre alt. Schon im Jahre 1984 führten die Verfasser in einem Teil dieses Waldes ähnliche Unter­suchungen durch, deren Ergebnisse sie dann im Jahrbuch 1984 des Debrecener Déri-Museums ver­öffentlichten. Somit leistet die gegenwärtige Arbeit weitere Angaben über einen Teil des Waldes, der in seinem Charakter xerofiler ist; gleichzeitig ermöglicht sie es, ein vollständigeres Bild der Coleopterologie zu vermitteln. Der Boden des Sammelgebietes ist Löss-Sand, der sich im Pleistozän abgelagert hat und somit am südwestlichen Hang des Geschiebekegels von Nyírség gelegen ist, recht nahe des Lössrückens der Hajdúság (Hajdúhát). Im Grunde genommen handelt es sich hier um ein Gebiet mit Übergangs­charakter. Auch klimatisch darf hier von einer Übergangszone die Rede sein, und zwar zwischen der kühleren Nyírség und der wärmeren, trockeneren Hajdúság. Laut dem Klimaeinteilungssystem nach Koppen kann diese Gegend mit dem Index Cfbx (z) charakterisiert werden. Im Ergebnis der Sammlungen von 1985 gelang es, 353 Coleoptera mit den Bodenfallen zu sam­meln. Wie sich bei der Bearbeitung ergab, bestand diese Käfermenge aus Individuen von 17 Arten, die drei Unterfamilien, sechs Familien und Familienserien vertraten. Im Gegensatz zu den Ergebnissen von 1984 war diese Käfermange kleiner, denn damals wurden 733 Coleoptera gesammelt, die in 29 Arten vier Unterfamilien, elf Familien und sieben Familien­serien vertraten. Dieses geringere Fangergebnis kann damit erklärt werden, dass später mit dem Sammeln begonnen wurde, und dass die Lebensbedingungen in diesem trockeneren Waldteil schlechter waren. Im Verlauf von Untersuchungen zur geographischen Verbreitung der gesammelten Arten konnte festgestellt werden, dass 11,76% aller gesammelten Arten palearktischer und 35,29% Euro-sibirischer Herkunft sind, während nur 52,94% aus Europa bekannt sind. Eine Untersuchung der in Europa beschriebenen Arten ergab, dass 22,22% die in Nord- und Mitteleuropa bekannten, ebenso 22,22% die nur in Mitteleuropa bekannten, 11,11% die in Süd­europa bekannten und 44,44% die in ganz Europa bekannten Arten vertreten. Ein Vergleich der in Europa verbreiteten Arten mit der Anzahl aller gesammelten Arten ergibt: in ganz Europa leben 23,52%, in Nord- und Mitteleuropa 11,76%, in Südeuropa 5,88% und in Mitteleuropa 11,76%. Die Erstellung der Aktivitätskurve ergab eine sinusähnliche Kurve, deren Maximum auf den Monat August fiel. Dies zeigte im Vergleich zum Vorjahr eine Verschiebung von einem Monat, was die Verfasser ebenfalls mit der trockeneren Mikroumwelt erklären. Bei der Untersuchung der Dominanzverhältnisse kamen sie jedoch zu einem interessanten Er­gebnis: Im Jahre 1985 war die häufigste Art in diesem Waldabschnitt Carabus violaceus L. während der Monate Juni, August und September, und im Juli war dies die zweithäufigste Art. Die zweite am häufigsten vorkommende Art war im Juni Catops nigricans Spence, im Juli Carabus violaceus L., im August Necrophorus vespillo L. und im September Blitophaga undata Müll. In einer Tabelle stellen die Verfasser einen Vergleich zwischen den Arten, die in den Jahren 1984 und 1985 den höchsten Dominanzwert erreichten, wodurch sie ein vollständigeres Bild von der Käferwelt dieses Waldes erreichten. Schliesslich stellen sie fest, dass es in zwei Perioden gelang, die Käferfauna von der Bodenober­fläche dieses Waldes zu untersuchen, sodass das Bild nun auch wahrheitsgemäss die quantitativen und qualitativen Verhältnisse der Käferwelt einer bedeutenden Niveaugemeinschaft im Leben dieses Waldes sowie deren Veränderungen im Verlauf der Zuchtperiode vorstellen kann. 16

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