A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1983-84 (Debrecen, 1985)

Természettudomány - Mészárosné Bozsko Szvetlana–Juhász Lajos: Die Vogelwelt der Stadt Debrecen und deren Veränderungen in diesem Jahrhundert

Swetlana M. Bozsko —Lajos Juhász DIE VOGELWELT DER STADT DEBRECEN UND DEREN VERÄNDERUNGEN IN DIESEM JAHRHUNDERT In den Jahren 1978—1982 gehörten zur Omithofauna von Debrecen 99 Arten, von denen 60 Nist- und 39 Zug- bzw. Strich oder überwinternde Vogelarten waren (Tab. 1). Der Vogelbestand der Stadt setzt sich aus zu 15 Ordnungen gehörenden Arten zusammen, jedoch sind unter diesen nur die Vertreter der Passeriformes, der Piciformes, Columbiformes, Strigiformes und teilweise der Fal­coniformes enger mit der Stadt verbunden. Der Mangel az Flüssen und Gewässern schliesst das Vorkommen der die Wasser vögel einteilenden Taxone aus. In der nistenden Omithofauna dominieren die dendrophilen Arten. In Tabelle 2 wird die prozentuale Vertielung der systematisierten Gruppen veranschaulicht. Von der Tiergeographie her besteht die Omithofauna von Debrecen aus den Elemente von 14 Faunatypen; 80,9% der Fauna bestimmen aber die weitverbreiteten gewöhnlichen palearktischen, europaischen, holarktischen und Altweltsarten. Die Komponenten der sibirischen, ebenso wie der südlichen bzw. süd-östlichen Faunatypen stellen nur Farbtupfer in der Omithofauna von Debrecen dar (Abb. 3). Unter den südlichen Elementen sind jedoch sich verbreitende Arten zu finden, die erstmals im 20. Jahrhundert in Ungarn vorkamen: Stretopelia decaocto, Dendrocopos syriacus, Serinus serinus. In den vergangenen fünf Jahrzehnten ist die Anzahl der von Norden und Nordosten her eindringenden Arten in Debrecen angestiegen: Dryocopus martius, Corvus comix, Hippolais icterina, Parus cyanus. Von den 99 Arten kommen sieben nur im Luftraum von Debrecen vor und betätigen sich in keiner Form in der Stadt. Die anderen 92 Arten stehen in irgendeiner Form in Verbindung mit der Stadt. Von den 92 sind 60 (66,66%) nistende Arten. Von ihnen nisten wiederum 11 Arten (18,64%) in Gebäuden, 7 Arten (11,86%) terrikol, 9 Arten (15,25%) frutikol, 20 Arten (33,89%) dendrikol, 11 Arten (18,64%) arborikol, 1 Art (1,69) lithokol und 1 Art (1,69%) — Cuculis canorus — kann nicht bewertet werden. Von den 60 nistenden Arten sind 34 ständig sesshafte und 26 Zugvögelarten. Die Verteilung nach Biotopen wird in Tabelle 1 veranschaulicht. Die Artenidentität des sommers und winters im Stadtinnem vorkommenden Vogelbestandes (Abb. 6) ist maximal (86,48%), während die des Vogelbestandes in den Parks des Grossen Waldes (ung. : Nagyerdő) kaum als hochgradig bezeichnet werden kann (64,58%). Der Artenidentitätsindex der Gesamtornithofauna liegt bei den alten Parks (Nagyerdő, Botanischer Garten und Zentralfriedhof) über 80%, in den gebietsmässig kleineren Stadtparks sowie im Gartenstadtgelände zeigt er jedoch eine hochgradige Übereinstimmung (60—80%) mit den grossen Parks und mit sich selbst. Eine ebenfalls hochgradige Übereinstimmung konnte zwischen den Omithozönosen des Stadtzentrums, der Altstadt, der Neubaugebiete und der Industriegebiete festgestellt werden (Abb. 5c). Die Artenidentität der nistenden Omithofauna ist in den grossen Grüngebieten nahezu vollkommen, während sie im Verhältnis zu den ungünstigen Bioto­pen gesehen (Industrie- bzw. Neubaugebiet) keine bewertbare Artenidentität aufweist (Abb. 5a). Im Verlauf der vergangenen 60 Jahre (1923—1983) sind mancherlei Veränderungen in der Vogelwelt von Debrecen vor sich gegangen. Die Artenzahl der nistenden Omithofauna hat sich von 43 auf 60 erhöht. Seit 1923 hat sich die Vogelliste der Zugvögel um die folgenden neuen Arten erweitert: Phoenicurus ochruros, Serinus serinus, Turdus merula, Streptopelia decaocto, Erithacus rubecula, Dryocopos martius, Dendrocopos syriacus, Apus apus, Ciconia ciconia, Dendrocopos medius. Seit 1974 sind im Frühjahr die folgenden drei Arten in der Stadt immer häufiger: Corvus conix, Hippolais icterina und Picus canus, mit deren Nestbau zu rechnen ist. Folgende Nistvögel sind für immer aus Debrecen verschwunden: Prunella modularis (nach 1926), Perdix perdix (nach 1936), Saxicola torquata (nach 1936), Alauda arvensis (seit den 1950-er Jahren), Falco tinnunculus (seit 1966), Sylvia communis (seit 1968) Coracias garrulus (seit den 1970-er Jahren). Durch die Abnahme an Grünflächen, jedoch Zunahme an störenden Faktoren werden folgende Arten immer seltener und schutzbedürftiger: Athene noctua, Tyto alba, Upupa epops, Sylvia nisoria, 50

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