A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1983-84 (Debrecen, 1985)

Természettudomány - Lovas Márton–Ötvös János: Boden coleopterologische Untersuchungen in einem Eichenhain von Hajdúszentgyörgy 1981

Márton Lovas—János Ötvös BODEN-COLEOPTEROLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN IN EINEM EICHENHAIN VON HAJDÚSZENTGYÖRGY, 1981 Die Verfasser stellen die Ergebnisse ihrer vom 1. Mai 1981 bis zum 30. Oktober 1981 in Hajdú­szentgyörgy durchgeführten Sammlungen vor. Diese Arbeit stellt ein Teilstück jener Serie von Samm­lungen mit Bodenfallen dar, welche 1976 in Angriff genommen wurden, um die an der Bodenober­fläche befindliche Coleoptera-Fauna der verschiedenen Waldpflanzen-gemeinschaf ten kennenzulernen sowie deren zoocönologischen Beziehungen und den Verlauf der jährlichen qualitativen und quantita­tiven Veränderungen. Diese Arbeit diente zur Untersuchung zweier Themen : 1. Untersuchung der Coleoptera-Fauna von Hajdúhát 2. Untersuchung der Coleoptera-Fauna der Waldpusztagebiete Aus der Erforschung dieser beiden Themen kristallisierte sich noch ein drittes Thema heraus : die Untersuchung der Käferwelt im Grenzgebiet der beiden Territorien, genauer gesagt, in den Über­gangsgebieten. Das in der Arbeit vorgestellte Forschungsgebiet darf ebenfalls als so eine Übergangs­region angesehen werden. Hajdúszentgyörgy liegt nordwestlich von Debrecen in einer Entfernung von insgesamt 12 km. Der Maiglöckchen-Eichenhain (Convallario-Quercetum roboris), der als Ort für die Sammlungen ausgewählt wurde, liegt 2,5 km nach Osten von der Bahnstation aus. Der Eichenbestand ist an die 80 Jahre alt. Einst ähnelte ihm auch der Grosse Wald von Debrecen. Dieser Wald schliesst sich über den Wald von Monostor mit dem Meszes genannten Wald an den Grossen Wald (ung. : Nagyerdő) von Debrecen an und stellt einen Teil der an der westlichen und südlichen Grenze des Endmoränen­hügels von Nyírség wachsenden Wälder dar. Anhand dieser Untersuchung gelangen wir auch zu In­formationen über die Fauna des einstigen Grossen Waldes von Debrecen, obgleich dieses Bild aller Wahrscheinlichkeit nach durch die Nähe des Lössrückens von Hajdúság (der die Grenze markierende Tócó fliesst 3 km weiter entfernt) verändert wird. Der Boden im Sammelgebiet ist lösshaltiger Sand. Aber auch hier ist ein Übergangscharakter zu beobachten. Der Löss und auch der Sand haben sich im Pleistozän gebildet. Dies ist für die Ent­stehung von Wäldern recht günstig. Auch die klimatischen Verhältnisse tragen Übergangscharakter. Es kann hier ein Vermischen des kühleren Klimas in der Nyírség und des wärmeren, trockeneren Klimas der mittleren Theiss be­obachtet werden. Das hiesige Klima kann laut der Klimaeinteilung nach Koppen mit dem Index Cfbx (z) bezeichnet werden. In dem Untersuchungsgebiet wurden fünf Äthylenglykol-Bodenfallen nach Barber aufgestellt, deren Sammelergebnisse zusammengefasst mitgeteilt wurden. Im Ergebnis der Sammlungen im Maiglöckchen-Eichenhain von Hajdúszentgyörgy aus dem Jahre 1981 wurden 816 Coleoptera gesichert. Dieses umfangreiche Käfermaterial wurde im Verlauf der Bearbeitung in 4 Familienserien, 7 Familien, 9 Unterfamilien, 14 Geschlechter und 22 Arten eingeteilt. Bei der Untersuchung der Charakteristika ihrer geographischen Verteilung konnte festgestellt werden, dass 59% aller gesammelten Arten in Europa verbreitet sind, 18,18% sind in Euro-Sibirien, ebenfalls 18,18% palearktisch, und 4,54% auf der ganzen Erde verbreitet. Bei der Untersuchung der Verbreitung der Arten in Europa konnte im Verhältnis zu allen ge­sammelten Arten ausgesagt werden: In ganz Europa sind 22,72%, in Nord- und Mitteleuropa 13,63%, nur in Mitteleuropa 13,63%, in Mittel- und Südeuropa 4,54% und in Südosteuropa 4,54% der Arten verbreitet. Untersucht wurde auch die prozentuale Verteilung der in Europa verbreiteten Arten für sich: unter den europäischen Arten kommen in Gesamteuropa 38,46%, in Nordeuropa 23,07%, in Mittel­europa ebenfalls 23,07%, in Mittel- und Südeuropa 7,69% und in Südosteuropa auch 7,69% vor. 15

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