A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1982 (Debrecen, 1984)

Régészet - Kőhegyi Mihály: Früh-sarmatische Frauengräber mit Goldfundenn in der Grossen Ungarischen Tiefebene

Mihály Kőhegyi FRÜHSARMATISCHE FRAUENGRÄBER MIT GOLDFUNDEN IN DER GROSSEN UNGARISCHEN TIEFEBENE Funde aus germanischer, avarischer, hunnischer sowie aus der Landnahmezeit wurden zwar von József Hampel zu Beginn des Jahrhunderts zusammengetragen, doch archäologische Überreste aus der Zeit zwischen dem Abzug der Kelten und dem Auftreten hunnisch-germanischer Gruppen wurden erstmals von Mihály Pár­ducz in der von ihm 1931 herausgegebenen grundlegenden Zusammenfassung auf­gearbeitet. Hier bestimmte er auch die völkische Zugehörigkeit dieser Funde. Dies recht abwechslungsreiche Material hat viele noch ungelöste Fragen aufgeworfen. So stellte sich heraus, dass neben Einflüssen durch Rom, die Pontus-Landschaft und die Germanen auch mit demen der dortigen Urbevölkerung (Kelten, Daken) gerech­net werden muss. Es stimmt zwar, dass der eine und der andere unter den von Parducz genannten 16 Fundorten nicht mit den Jazygen in Verbindung gebracht werden kann, doch die im Verlauf der Arbeit gezogenen Lehren (Bestimmung ein­zelner Objekte, Einbeziehung östlicher Parallelen) sind im grossen und ganzen heu­te noch richtig. Im ersten Band des ebenfalls von ihm zusammengestellten sarmati­schen Corpus hat Párducz der Forschung weitere hierher gehörige Funde zugängig gemacht. 1941 kam es auch zur Veröffentlichung einiger anfangs verloren geglaub­ter, später jedoch aufgefundener Objekte aus älteren Fundorten. Das Material von zwei neuen Fundorten (Kiskörös—Csukástó, Kiskörös—Vágóhider Feldmark) brach­te jedoch auch qualitativ Neues, da es sich hier um glaubhafte, gut beobachtete Funde handelt. Der dreibändige Corpus über die Funden der Sarmatenzeit in Ungarn (Párducz 1941., 1944., 1950.) ermöglichte einen Überblick über die archäo­logischen Funde und eine gewisse Ordnung dieser. Bei der Kritik dieser Bände wurde in erster Linie bemängelt, dass über die Verstellung des Materials hinaus — besonders in den beiden ersten Bänden — nur wenig zu den gesellschaftlichen, öko­nomischen und historischen Fragen gesagt wird. Wie dies zu erwarten und auch ganz natürlich war, sollte eine Reihe von Studien einzelne Fragen klären, und die strittigen und bei weitem nicht einmütig zu beurteilenden Probleme der Chrono­logie und des Ethnikums einer Untersuchung unterziehen. András Mócsy (1954) ge­lang es, näher an die Lösung einiger Fragen zu treten, da ihm sein grundlegendes Wissen über die römischen Auktorén und das Material von Pannonién dabei halfen. Mihály Párducz trennte die Gruppe Szentes—Nagyhegy von dem als eine Einheit er­scheinenden Fundmaterial (1956) und ordnete diese dem II. Abschnitt der Sarma­tenzeit zu. Andere Forschungsgebiete verdrängten dann aber die Jazygen aus dem Interessenkreis Mihály Párducz', sodass weitere Detailfragen ungeklärt blieben. Die­se so verwaiste Angelegenheit wurde dann durch das Auftauchen der kelebiaschen Funde wieder in Bewegung gebracht. Die kurze Studie zum Nachlass einer reichen Jazygin (Kőhegyi, 1973) vertiefte unser bisheriges Wissen nur in wenigen Fragen. Im Verlauf der Materialsammlung wurde das Fehlen einer gründlichen, alles bis­lang entdecktes Fundmaterial zusammenfassenden Arbeit immer deutlicher spür­bar. Zudem musste leider festgestellt werden, dass die Beschriebungen (Funde, Fundbedingungen) mangelhaft und oftmals einander widersprechend waren. All diese Erkenntnisse führten dahin, dass das Material aus den in Frage kom­menden Museen in Budapest und im ganzen Land druchgesehen, beziehungsweise die interessierenden Funde zusammengetragen wurden. Die schon auf eine Vier­faches angestiegene Zahl der Fundorte bewies die Notwendigkeit dieser Arbeit. Es wurden auch Anstrengungen unternommen, die östlichen Paralelen hierzu zu­sammenzutragen. Obgleich zu diesem Zweck eine Unmenge an russischen, sowjeti­353

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