A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1981 (Debrecen, 1983)
Történelem - Nyakas Miklós: Die Organisierung des Komitats Hajdu 1876/77
muss im Verlaufe der Wahl vorrangig nach Fleiss, Arbeitsamkeit und nach „vollkommener wissenschaftlicher Bereitschaft" sowie nach Fachwissen verlangt werden. So trat er, indem er die munizipialen Überlegungen, die die Achtundvierziger vertraten, verwarf, für das Zentralisierungsprogramm der Liberalen ein. 46 In Szoboszló ging man übrigens im Oktober 1877 gegen die erneute Nomisierung des Untergespans Gáspár Weszprémy an und schlug dagegen Sándor Fekete als Fiskal, Bálint Szilágyi als Vorsitzenden des Waisenstuhls und Sámuel Foghtüy als Kassenwart vor/' 7 Aufgrund der überaus starken Verflechtung zwischen dem regionalen Interesse und dem parteipolitischen Aspekt gerieten die Debrecener Blätter der beiden grossen politischen Parteien (Debreczen und Debreczeni Ellenőr — Debrecener Revisor —) in eine ziemlich schwierige Situation. In der Frage der Muni zipalisten und des Zentralisierungsstandpunktes brachten sie ihre Meinung zwar recht deutlich zum Ausdruck ; das liberale Blatt Debreczen hob allem voran die Wichtigkeit des Fachwissens hervor und hielt es für eine unwichtige Frage, ob der Betreffende aus dem Komitat stamme oder nicht. Der Debreczener Ellenőr hielt dies dagegen für entscheidend. Dennoch erscheint dieser Interessengegensatz nicht als ersthaft; charakteristisch hier für ist, das beide Blätter die Meinung des Gegenlagers veröffentlichen, dies jedoch erst durch redaktionelle Bemerkungen berichtigten. Das Blatt Debreczen bekannte sich hingegen geradeaus dafür, dass die Aspekte in Bezug auf die Fachbildung sehr ernst zu nehmen seien. 48 Dennoch entschied der Munizipalrat des Komitats dahingehend, dass die Kandidaten Komitatszugehörige zu sein hätten, wobei die politischen Grundsätze nicht in Betracht gezogen werden dürften, Fachbildung, Fleiss und Charakter aber entscheidend gefordert werden füssten. 49 Dies erscheint ganz und gär wie ein Kompromiss, und im Grunde genommen ist es das auch! Dennoch bedeutete dieser Entschluss für die bisherige Beamtenschaft grosse Vorteile bei der Nauwahl. Und tatsächlich war diese Tendenzt schon auf der Vollversammlung vom 17. Dezember 1877 zu spüren, auf welcher in erster Linie über die Person der Kandidaten entschieden wurde. 50 Unter allgemein grossem Interesse verlief die Vollversammlung zur Beamtenerneuerung am 28. Dezember. Obschon der Obergespan in seiner Eröffnungsrede darauf aufmerksam machte, „ ... dass wir alles daransetzen, eine Beamtenschaft aus Individuen zu schaffen, bei denen wir über ihren untadeligen Charakter hinaus ... auch von ihren geistigen Fähigkeiten überzeugt sind ...", beeinflusste dies kaum den Ausgang der Wahl. Die Beamtenerneuerung brachte aber kaum eine entscheidende Veränderung in ihrer Zusammensetzung ; der ehemalige Untergespan und der Obernotar sowie die beiden Stuhlrichter blieben, und auch in anderen Positionen kam es höchstens zu einem Austausch der Person. 51 Es steht ausser Zweifel, dass die Forderung nach einer Fachbildung allen 46 Auf Landesebene war dies die gleiche Situation, was den Parlamentsstreit um die Gebitsordnung anbelangt. Vgl. Képviselő házi Napló i. к. (Tageblatt des Abgeordnetenhauses) . 47 Debreczen, 29. Oktober 1877, Jhg. IX., 210/1. 48 Ebenda, 12. Dez., 241. 1—2. 49 HBmL IV. B. 902. a. 1., 17. Dez. 1877 und Debreczeni Ellenőr 17. Dez. 1877, 244/1. Trotzdem wurde hier betont, „ ... mit Ausnahme einer weniger Dinge sind wir zufrieden ..." 50 HBmL IV. B. 902. a. 1., 16. Dez. 1877. 51 Ebenda. 28. Dez. Die Amtserneuerung verlief geordnet und schnell. Allein „die Streiterien der Szoboszlóer" verzögerten sie, was auch verständlich war, denn ihnen gelang es nicht, ihre früheren Zeilsetzungen zu erlangen. Debreczeni Ellenőr, 29. Dez. 1877. IV. Jhg., 251/1. 239