A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1981 (Debrecen, 1983)
Történelem - N. Dávid Ildikó: Angaben zur Baugeschichte des Debrecener Stadthauses im 18/19. Jahrhundert
Ildikó N. Dávid ANGABEN ZUR BAUGESCHICHTE DES DEBRECENER STADTHAUSES IM 18/19 JAHRHUNDERT Seit 140 Jahren beherrscht das Stadthaus mit seiner langgestreckten Fassade den Hauptplatz in Debrecen. Bis auf den heutigen Tag gibt es viele ungeklärte Punkte in seiner Baugeschichte, ja, sogar sein Konstrukteur ist umstritten. Das alte Stadthaus bestand ursprünglich aus fünf Wohnhäusern, deren Einteilung von 1787 aus den Erfassungen von György Kováts jr. bekannt ist. Den Kern dieses Gebäudeensembles bildete ein weit in den Hof hineinragendes, aus zwei Trakten bestehendes Haus, welches die Stadt 1531 nach dem Tod seines Besitzers András Tar käuflich erwab. Die beiden grössten, auf den Markplatz weisenden Zimmer dieTar käuflich erwarb. Die beiden grössten, auf den Marktplatz weisenden Zimmer dieses Hauses dienten als Hauptberatungsraum und als Raum für die Stadtherren und die Stadthauptmannschaft. In den Stockwerken der anderen vier Häuser wurden unter anderem ein kleiner Beratungsraum, das Archiv und die Buchdruckerei von Debrecen eingerichtet. Das Erdgeschoss nahmen zum Marktplatz hin 19 kleinere Läden ein, während auf der Seite Cegléder Strasse Lager und Werkstätten untergebracht waren. Das Tor des Tar'schen Hauses führte zu dem einstöckigen, am Ende des Hofes befindlichen Gefängnisgebäude. Aufgrund ihrer Enge und ihres ungünstigen Grundrisses entsprachen die als Stadthaus genutzten alten Wohngebäude mit der Zeit immer weniger ihrem Zweck. Daher befleissigten die Stadtväter Debrecens eher den Bau eines neuen Stadthauses. Den ersten Plan Vorschlag für das neue Stadthaus unterbreitete 1783 der Baumeister József Hoffmann. Als Grundriss wählte er ein U-förmiges Gebäude, in dessen Erdgeschoss sich Läden und im Stockwerk darüber die Amtsräumlichkeiten befinden sollten. Die Hauptfront setzte sich aus verschiedenen Elementen zusammen, war im Grunde genommen jedoch vom klassizierenden Spätbarock gekennzeichnet. Die starke Steinteilung des Erdgeschosses, das Mansardendach, das im Tympanon angeordnete Wappenpaar und das von Säulen umgebene Hauptportal des Mittelrisalits mit seinem Erker mit Flechtbrüstung folgen den häufigen Ausführungen von Schlossbauten. Wahrscheinlich fanden die Leiter der Stadt wenig Gefallen an dem Plan von József Hoffmann, denn im weiteren ist sein Name nicht mehr anzutreffen. Ebenso blieben die Pläne von József Rachbauer 1793 und van Mihály Péchy 1802 nur Papier. Bis 1818 konnte bezüglich des Baues eines neuen Stadthauses kein Schritt vorwärts getan werden, obgleich das alte in seinem Zustand lebensgefährlich war. Die Leiter der Stadt drängten bei der Hofkammer immer wieder darauf, die Genehmigung zum Bau zu erteilen. Im Dezember 1821 stimmte dann die Kammer endlich nicht nur dem Abbruch der alten Gebäude zu sondern zur Erleichterung der schwierigen Planungsarbeiten unterbreitete die Landesdirektion für Architektur auch einen neueren Vorschlag. Auf diesen Plänen ist neben dem Stempel der Direktion auch die Unterschrift eines ihrer Zeichner, und zwar die von Franz Kaufmann, zu erkennen. Die im Landesarchiv aufgefundenen Planskizzen stellen den Grundriss des Stockwerkes und des Daches sowie der Querschnitt und zwei Varianten der Hauptfront dar. Eine unvollendete Kopie des Erdgeschossgrundrisses konnte im Archiv des Bezirkes Hajdú-Bihar ausfindig gemacht werden. Der Kaufmennsche Plan stellt ein Gebäude dar, das von vier Seiten von Strassen umgrenzt ist, in seinem Grundriss ein langgestrecktes Rechteck bildet und einen geschlossenen Innenhof hat, in welchen drei Tore führen. In dem zum Marktplatz weisenden Teil des Erdgeschosses wurden die 18 schon im früheren Stadthausgebäude 186