A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1980 (Debrecen, 1982)

Történelem - Varga Gyula: Beiträge zur Verbindung zwischen dem Debrecener Zunfthandwerk und die Landwirtschaft am Ende des 18. Jahrhunderts

Gyula, Varga BEITRÄGE ZU DER VERBINDUNG ZWISCHEN DEM DEBRECENER ZUNFTHANDWERK UND DER LANDWIRTSCHAFT AM ENDE DES 18. JAHRHUNDERTS Am Ende des 18. Jahrhunderts war Debrecen die am dichtesten bevölkerte Stadt des damaligen Ungarns. Insgesamt 40% ihrer Einwohner waren Handwerker, was be­deutete, dass Debrecen zu jener Zeit nicht nur die grösste, sondern auch die Stadt im Lande mit dem stärksten Handwerk war. Dennoch wurde Debrecen schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von der öffentlichen Meinung für eine in erster Linie landwirtschaftlich ausgerichtete Siedlung gehalten, in welcher das Handwerk eine untergeordnete Rolle spielt. Die vorliegende Arbeit gibt unter Verwendung einer im Jahre 1771 aufgenom­menen eingehenden Einwohnererfassung eine genaue Aufstellung darüber, wieviel Ackerboden, Wein und was für einen Tierbestand die Debrecener Handwerker — anzahlmässig 1897 Meister — besassen, und wie sich dieser landwirtschaftliche Be­sitz unter den einzelnen Handwerkszweigen und den einzelnen Handwerkern ver­teilte. Aus der Zusammenfassung geht hervor, dass sich insgesamt 60% der Handwerker intensiver mit der landwirtschaftlichen Produktion befassten. Von ihnen verfügten an die 40% über einen derart ansehnlichen landwirtschaftlichen Besitz — 10—60 Mor­gen Ackerboden, 10—100 Stück Vieh —, der ihnen auch ohne ihre handwerkliche Tä­tigkeit ein sicheres Auskommen geboten hätte. Viele von ihnen — hauptsächlich die Schlachter — beschäftigten sich wahrscheinlich auch mit dem Rinderhandel. Doch die Lebensform und die Mentalität derjenigen, die weniger Boden besassen, wurde ebenfalls durch die Bindung an den Boden bestimmt. Gewiss liegt hier der Grund dafür, dass Debrecen trotz eines Übergewichts an handwerklicher Tätigkeit dem aussenstehenden Betrachter stets als landwirtschaftliche Stadt erschien. Die einzelnen Ergebnisse der Erfassung von 1771 sind in einer Tabelle zusammen­gefasst, wodruch die Möglichkeit zu weiteren Analysen gegeben ist. 210

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