A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1979 (Debrecen, 1981)
Történelem - Székely György: Az európai településhálózat átalakulása a XVI–XIX. században és Magyarország
dem sich Aga Husszein mit 500 Türken aus Várad ihnen angeschlossen hatte, belagerten sie Vámospércs und forderten die Heiducken auf, sich ihnen anzuschliessen. 18 Wegen der beherbergten bzw. eingedrungenen Bewaffneten war die Stadt — hauptsächlich wegen ihrer schon erwähnten strategisch ungünstigen Lage — den kaiserlichen Generalen ausgeliefert, zur gleichen Zeit befahl der Stadt auch der Várader Pascha. Gemeinsam mit den Landfiüchtigen retteten sich auch Leibeigene aus dem türkisch besetzten Gebiet in die Stadt und damit verringerte sich die Zahl der Steuer zahlenden Untertanen des Paschas. Es suchten so viele Landflüchtige Obdach in der Stadt, dass der Stadtrat 1672 von Apafi ein Ermächtigungsschreiben forderte, um dem weiteren Eindringen der Landflüchtigen ein Ende machen zu dürfen. Auch die Bedrohungen durch den kaiserlichen General Spankau veranlassten den Rat zum Schreiben dieses Ermächtigungsbriefes. Die Stadt beunruhigte nämlich fortwährend die Wiener-Regierung, weil sie den Flüchtlingen Obdach gab. Der Wiener-Kriegsrat wies am 12. Juni 1675 Spankau an, Debrecen, das Nest der Landflüchtige, in Flammer zu setzen. Das kann aber nur eine Drohung gewesen sein, weil die Stadt den in der Nachbarschaft stationierenden kaiserlichen Truppen eine ständige Lebensmittelversorgung und die Brandschatzungen zu jeder Zeit Sold geboten hatten. Diesen Plan vereitelte auch der Tod von Spankau. Nachdem sein Nachfolger, Strassaldo, darüber informiert wurde, dass die Aufständischen sich in Debrecen versammeln, versprach er den Haiducken, die nach der Niederlage von 1672 dem Kaiser Treu zugeschwört hatten, reiche Beute, damit sie mit den kaiserlichen Truppen zusammen gegen die Stadt zögen. Die Söldner von Strassaldo hausten 17 Tage lang in der Stadt; der von ihnen verursachte Schaden wurde auf 80 000 Gulden geschätzt. 19 Die Debrecener erhoben vergebens Beschwerde beim Wiener Hof oder bei der Pforte. Die Türken wollten der Stadt zuliebe den Vasvárer-Frieden nichverletzen. Apafi konnte noch weniger eine Vergeltung üben, obwohl die Plünderung der Stadt seine fürstliche Souveränität verletzt hatte. Die Flüchtlinge übten wegen der Ausrau bung der Stadt Rache an den Haiducken. Stephan Fényes besang dies folgendermassen : „Heute noch können dich Raub und Beute erfreuen, doch eines Tages wirst du es bereuen. Dann, oh Heiducke, wirst du nicht mehr das Glas zum Trünke heben, sondern beraubt und verkommen in Not und Elend leben." 20 Nánás wurde 1676 tatsächlich von den Kurutzen ausgeplündert und zwar so gründlich, dass es 10 Jahre lang eine Einöde blieb. In Anbetracht ihrer Notlage mieden die Flüchtlinge die Stadt auch nach dieser Niederlage nicht und nachdem vor den Türken aus ihrem Obdach weggetrieben worden waren und sich nur dorthin zurückziehen konnten, wo sie selbst für Geld keine Nahrung bekamen, hatte der Anführer der Flüchtlinge, Pál Wesselényi den Debrecenem eine Speisesteuer auferlegt. 61 Nachdem Thököly an die Spitze des Aufstandes gelangte und die Kurutzen unter seiner Führung nach anfänglichen Niederlagen Erfolge erzielten, wurde ihnen in dem Waffenstillstandsabkommen von 20. November 1678 die Komitate Bereg und Ugocsa als Winterquartier angewiesen. In dem er sich auf seinen fürstlichen Titel berief, wollte Thököly Ende 1682 der Stadt eine Steuer auferlegen, um die Kurutzenbewegung auch dadurch finanziell zu unterstützen. Er zog im Herbst 1677 mit seinen französischen Hilfstruppen gegen die Labanzen, die sich in Böszörmény eingeschlossen hatten. Diesmal wurden ungefähr 9000 Aufständische eine Woche lang in Debrecen einquartiert. Im Dezember 1678 hielten sich ungarische, französische und polnische Truppen 33 Tage lang in der Stadt auf, „wegen derer wir in so viel Not und Ängstigung gerieten, das könnte nur der Gott zählen." —• schrieb man am 4. Dezember 1678 in das Protokoll. Am 6. Januar 1680 kam Thököly aus Böszörmény vor die Stadt. Die Bürger hatten sich bewaffnet und Hessen die Kurutzen nicht in die Stadt hinein, worauf die Kurutzen die zu ihnen geschickten Gesandten, unter ihnen den Hauptrichter Boldizsár Bartha, eingekerkerten, 22 18 Ebenda, S. 443. 19 Zoltai Lajos: Debrecen a török uralom végén (Separatdruck aus der Zeitschrift für ungarische Wirtschaftsgeschichte. Bp. 1905) 57. 20 Révész L: Figyelmező. 1871. 575. 21 Zoltai, 1905. S. 58. 22 Zoltai Lajos: Barta Boldizsár (Spdr. aus dem Gedenkbuch von Károly Pap, Debrecen. 1939) 106