A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1977 (Debrecen, 1978)

Irodalomtörténet, művelődéstörténet - Kilián István: Angaben zur Quelle des „Felvidító” in der Papszász-Gedichtsammlung

István Kilián ANGABEN ZUR QUELLE DER GEDICHTSAMMLUNG „FELVIDÍTÓ" „Felvidító" von Sárospatak ist die Gedichtsammlung von Károly Oláh Nánási, die mit den mehr als 10 Bänden eines der reprezentativsten Beispiele der Studentenliteratur der ungarischen Reformzeit ist. In dem zweiten Band findet man eine Quellenbezeichnung, die darüber berichtet, dass es von der Sammlung von Gyuri Papszász wortwörtlich abgeschrieben wurde. Im Vergleich mit der „Felvidító" ist auch diese eine grosse Sammlung und deshalb untersuchten die Literatur­forscher, die sich mit dieser Gedichtsammlung befassen, in erster Linie Péter Pogány ausführlich die Geschichte, die literarisch-musikalischen Traditionen der Familie, sowie ihre kunstliebende Tätigkeit. 1975 entdeckte ich zufälligerweise das bisher noch völlig unbekannte und unbearbeitete Familienarchiv der Papszász-Familie. Dieser private und amtliche Briefwechsel umfasst mehrere Jahrhunderte und alle sind mit der Szárazbő-Pussta (Komitat Heves), mit der Gemeinde Nagykereki (Komitat Bihar) und mit der Tiszaigar entstammenden Papszász-Familie (Komitat Szolnok) ver­bunden. Der Bruder von György Papszász aus Szárazbő, József Papszász aus Tiszaigar war einer der Wohltäter von Csokonai. Ignác, Sohn von József Papszász ist in der ungarischen Musikgesch­ichte bekannt. György, d. h. der von Károly Oláh Nánási erwähnte „Gyuri Papszász" interessierte sich unseren Angaben nach für die Literatur und in den 10-er Jahren des 19. Jahrhunderts besuchte er das Debrecener Kollegium. Er soll die Neigung zur Verssammlung hier geerbt zu haben. Auch Lajos Papszász studierte in Debrecen und ergriff später den politischen Beruf. 1839 war er Ab­geordnete des Komitates Heves, 1845 nachdem er die Tochter von Károly Menszáros aus Nagy­kereki heiratete, übersiedelte er in diese Gemeinde. So wurde er 1845 Zweitvizegespan, 1847 Ab­geordnete des Komitates Bihar auch. Von dieser Familie besitzt man einige Verssammlungen in Manuskripten, sowie Dramenmanuskripten und zur Zeit des Reformreichstages ausgegebene Ma­nuskriptblätter. Früher habe ich schon eine der Gedichtsammlungen in Manuskripten unter dem Titel Papszász-Nachlass dargelegt (Siehe das Literaturverzeichnis). Diesmal werden weitere Gedichtsammlungen veröffentlicht: 1. Die Sammlung mit dem Titel Hauskreuz oder die freiwillig angenommene lange Tortur ent­hält drei Gedichte zusammen. Sie wurde in den 80-er Jahren des 18. Jahrhunderts geschrieben. (Zu dieser Zeit besuchte György Papszász, der Ältere die reformierte Schule von Sárospatak. Un­sere Manuskript-Literatur schreibt das auch in dem Titel angegebene Gedicht, sowie das Gedicht Beschreibung von Gräfin Sztárai András Poots zu. 2. Künstliche Gedichte. Aufgrund innerer Angaben bin ich der Meinung, dass sie entweder am Anfang der 20-er Jahre oder am Ende der 10-er Jahre des 19. Jahrhunderts in Debrecen ge­schrieben wurden. Sie enthält mehrere Spottgedichte. Das eine verspottet die kalvinistische Kon­fession, das andere die Statuen, die Lehren und die Liturgie der katholischen Religion, das dritte ist ein Disputationsdialog, dessen Figuren ein armer Kalvinist und ein reicher Katholiker sind, das vierte verspottet die Slowaken, das fünfte die Deutschen. 3. Der Text des epischen Werkes in Gedichten Brief aus dem Himmel ist schon bekannt. Ihn publizierten in seinem ganzen Umfang Imre Bán und Viktor Julow, Zoltán Újvári. Ein Verstorbener berichtet ständig aufgrund vorheriger Vereinbarung seinen Freund über die Ereignisse im Himmel. So erzählt er die Historie von Frau Cenk, die wegen ihres sündhaften Lebens auf der Erde weder der Heilige Peter noch die Propheten des Alt- und Neutestamentes in den Himmel hereinlassen wollten. Frau Cenk sagt aber jeden Propheten und Heiligen auf die Augen zu, dass auf der Erde auch sie Sün­den begangen. Diese Szene bietet dem Verfasser eine gute Angelegenheit die biblischen Personen lä­cherlich zu machen. 4. Berzsenyi-Gedichte. Diese kleine Sammlung enthält 3 Berzsenyi-Gedichte. Ihr Sammler war wahrscheinlich György Papszász, der Jüngere. Darüber hinaus sind noch 4 Gedenkgedichte von einem unbekannten Dichter in dieser Sammlung zu finden, die auch zu der erwähnten Zeit in Debrecen gedichtet worden wären. 499

Next

/
Thumbnails
Contents