A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1975 (Debrecen, 1976)

Művelődéstörténet, irodalomtörténet - Nagy Sándor: János Földis Jahre in Hadház (Beiträge zu seinem Lebenslauf und seine Tätigkeit als Arzt des Haiduckendistrikts)

Sándor Nagy JÁNOS FÖLDIS JAHRE IN HADHÁZ (Beiträge zu seinem Lebenslauf und seiner Tätigkeit als Arzt des Haiduckendist­rikts) Der bedeutende Polyhistor der ungarischen Aufklärung János Földi ist am 21. Dezem­ber 1755 in Nagyszalonta (heute Salonta in Rumänien) geboren. Er hat die Mutter nach einigen Wochen, den Vater Szürschneider nach vier Jahren verloren. Er war schon 18 Jahre alt, als er am 24. April 1773 der Schüler des Debrecener Kalvinistischen Kollegiums wurde, 1777 musste er aber in Báránd eine Lehrerstelle einnehmen, um materielle Deckung für sein Studium zu schaffen. 1778 kehrte er nach Debrecen zurück, um sein unterbrochenes Studium zu beenden. Im Kollegium kam er unter die Wirkung des ausgezeichneten Natur­wissenschaftlers Professors István Hatvani. Er hat in ihm das Interesse für die Natur­wissenschaften und für die Ideen der Aufklärung vertieft. Wahrscheinlich durch Hatvani hat er eine Bekanntschaft mit dem berühmten Debrecener Arzt, dem Begründer der ungarischen Medizingeschichte István Weszprémi geschlossen, dessen Haus damals der Treffpunkt der Anhänger der Aufklärung in Debrecen war. Seine mit tiefem Humanismus verknüpfte natur­wissenschaftliche Neigung hat ihn auf den Arztlaufbahn gelenkt, er konnte aber 1781, als er das Studium im Kollegium absolviert hat, nicht nach Pest (ein Teil des heutigen Buda­pests, damals noch eine selbständige Stadt) kommen. Er musste wieder eine Stelle einneh­men, um die Kosten für die Universität zu schaffen. Er unterrichtete dreieinhalb Jahre lang in Kiskunhalas und Hess sich 1784, mit 29 Jahren an der medizinischen Fakultät der Pester Universität immatrikulieren. Während der Universitätsjahre kam er in Vorbindung mit fortschrittlichen Schriftstel­lern und beschäftigte sich neben seinen medizinischen Studien auch mit den Fragen der Verskunde, mit Dichtung und Übersetzung. Am 21. November 1788 erhielt er das Medizin­diplom und war vom 15. Januar 1789 als Stadtarzt in Szatmárnémeti (heute Satu-Mare in Rumänien) Tätig. Den grössten Teil seiner Zeit hat diese Tätigkeit gefüllt, er beschäftigte sich dabei aber immer vertiefter auch mit den Fragen der Spracherneuerung, Verskunde, Rechtschreibung und Botanik. Am 14. April 1790 hat er die 18 Jahre jüngere Julianna Weszprémi, die kleinste Tochter des Debrecener Freundes Arztes geheiratet. Die Literaturgeschichte hat bisher gemeint, dass seine Ehe unglücklich gewesen wäre, da .seine Frau eine skandalöse Lebensweise geführt hätte, und die Verzweiflung Földi in der Verwinklichung seiner Pläne gehindert und seinen frühen Tod beschleunigt hätte. Laut unserer Forschungen sind aber diese Behauptungen falsch und gerieten so in die Literaturgeschichte, dass Földis erster Lebensbeschreiber eine für nicht mehr als Gegklatsch zu nehmende Bemerkung im Brief des Hadházer Pfarrers Mi­hály Bartha vom 5. Februar 1847 für authentisch angenommen hat. Davon aus haben die späteren Autoren, einander fast überbietend, immer scharfer das Porträt der untreuen Frau gemalt. Julianna Weszprémi war aber keine untreue Frau, nicht sie, sondern die äusseren Umstände haben ihren mit 46 Jahren von Tuberkulose gestorbenen Mann in der Verwirklichung seiner Pläne gehindert. János Földi wurde am 2. September 1791 zum ordentlichen Arzt des Haiduckendistrikts mit 400 Gulden Jahresgehalt und Dienstwohnung in Hadház gewählt, er ist so in den letzten Tagen von 1791 oder in den ersten Tagen von 1792 mit Familie nach Hadház übergesiedelt. In dieser Zeit war im Haiduckendistrikt nur eine Arztstelle genehmigt. So hat Földi alleine die Betreuung der Einwohner von den sechs Hajduckenstädten - Böszörmény, Nánás, Do­772

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