A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1975 (Debrecen, 1976)
Régészet, ókortudomány - Patay Pál: Das kupferzeitliche Gräberfeld von Magyarhomorog
oder auch mit 4 Warzen am Bauch), die an den Formen der Tiszapolgárer Kultur erinnert (Taf. VII. 1.; X. 10)/'° Kugelbauch- (Taf. I. 12; XIII. 4), Vierfuss- und Hohlfusskrüge (Taf. II. 1; V. 1, 4, usw.), also die mit Deckel versehene Gefässtypen treten alle in Magyarhomorog auf; die Hohlfusskrüge sind sogar sehr häufig. Das Exemplar aus dem Grab XXXVI (Taf. VI. 9) hat noch den Charakter der Keramik der Tiszapolgárer Kultur/ 1 ' 2 Die Deckel representieren auch alle drei bekannte Typen. Stumpfkegelförmige Stülpdeckel hat im Grab LIX zu einem Kugelbauchkrug, im Grab LXXIX zu einem Vierfusskrug gehört. Der flachkegelförmige Deckel im Grab XVII zu einem Hohlfusskrug. Der häufigste Typus, der mit einem Ringgriff versehene (Taf. I. 13; IL 14, 17, usw.) ist ebenso mit Kubelbauch-, wie mit Hohlfusskrüge verbunden, ja sogar in einem Fall mit einem Riesenkrug (Taf. IV. 4), welcher auch an die Formen der Tiszapolgárer Kultur ähnelt. Die Deckel waren sehr verschieden zu den Krügen gefesselt/ 1 ' 3-/,s In relativ grosser Zahl (5) sind Becher mit grosse Henkeln zum Vorschein gekommen (Taf. VII. 9; IX. 4, usw.). Einer von ihnen hat eine nicht alltägliche Gestalt (Taf. V. 5) doch seine Analogien sind vom Nord-Balkan bekannt, 51 von wo dieser Gefässtyp auch stammt. Es sind noch Schöpfschalen von mehreren Typen (Taf. IV. 10; XIII. 6; IL 2), Hohlfussschüsseln (Taf. V. 8, 9, usw.), Hohlfusstöpfe (Taf. IX. 3; X. 1), weiter Blumentöpfe (einer von ihnen kann vielleicht mit den Trichterbechern in Verbindung gebracht werden 55 - Taf. VIII. 3) und einige Unika (Taf. VI. 7; XL 1) im Material des Gräberfeldes zu finden. Beachtenswert ist endlich noch der eckige Becher aus dem Grab XXI (Taf. IV. 2). Ähnliche Gefässe kennen wir schon aus der Bodrogkereszturer Kultur, 50 doch seine spitzen Warzen und Henkeln sind noch Tiszapolgár-Charakter. Spitze Henkel und Warzen - letzte oft von der Seite ein wenig eingedrückt - (Taf. VII. 12; IX. 5, usw) treten öffters auf im Gräberfeld, bewahrend die Tradition der Tiszapolgárer Kultur. Es ist auffallend, das manche Gefässtypen oder Merkmale der Keramik häufen sich in einem oder anderem Teil des Gräberfeldes, bzw. treten nur hier oder dort auf. So sind einige Formen, die nur in der südlichen Hälfte des Gräberfeldes zu finden sind (Abb. 43). Und zwar sind es diejenige Abarten der Milchtöpfe, deren Henkel an ihre Schultern sitzen (Taf. IV. 1; V. 3; VII. 11, usw.), manche Becher (Taf. X. 3; XII. 12), Riesenkrüge (Taf. IV. 4; IX. 1), doppelkonische Schüsseln (Taf. X. 11; XL 9, usw.), einige Formen der Schalen (Taf. IV. 9; X. 5; bzw. VII. 10; IX. 7, usw.). Das heisst, eben alle diejenige Typen, die an die Formen der frühkupferzeitlichen Tiszapolgárer Kultur erinnern, ebenso, wie die Warzen, die von der Seite eingedrückt sind (z. B. Taf. VII. 12; IX. 5, usw.). Aber selbst in der Südgruppe des Gräberfeldes befinden sich diese Formen und Elemente auch nur in der Mitte dieser und fehlen an ihrer Peripherie. Das bedeutet, dass der älteste Teil des Gräberfeldes die Mitte der Südgruppe gewesen ist. Hier wurde noch am Anfang der Hochkupferzeit bestattet, als die Traditionen der frühkupferzeitlichen Tiszapolgárer Kultur noch stark lebten. Als man aber die peripherisch liegende Gräber der Südgruppe beerdet hat, soauch jene der Nordgruppe, sind diese Merkmale und Formen schon im Laufe der Zeit verschwunden. Als Gegenprobe kann man auch erkennen (Abb. 44), dass die echte Milchtöpfe und die für die Bodrogkereszturer Kultur charakteristische Schalentypen (z. B. Taf. I. 6; IL 6, 9, 11, usw.) eben entgegengesetzt beinahe in allen Gräbern der Nordgruppe und dieser der Peripherie der Südgruppe vorhanden sind, doch in der Mitte der Südgruppe treten sie viel seltener auf. Durch diese Erscheinungen kann man zwei Perioden im Gräberfeld unterscheiden. Die erste (Mitte der Südgruppe) representiert die früheste Phase der sich eben ausbildenden Bodrogkereszturer Kultur; die zweite (Periphierie der Sudgruppe und die Nordgruppe), die schon voll ausgebildete Phase der Kultur. Sonst ist diese chronologische Gliederung durch eine direckte Stratigraphie auch bewiesen: die nach der Typologie seiner Beigaben zur Mitte der Südgruppe gehörendes Grab LVI wurde von dem mit richtigen Bodrogkeresztúr-Formen versehenes Grab L überlagert. (Die Gräber LI und LH mit ähnlichen Beigaben, haben sich auch beinahe berührt.) Sich überlagernde Gräber kommen in der Bodrogkereszturer Kultur selten vor. Diejenige von Polgár-Basatanya hat I. B.-Kutzián als die Nachbestattungen von Frauen im Grab ihres 12-15 Jahre früher verstorbenen Mannes ausgewertet. 65 Da in den Gräbern LVI und L von Magyarhomorog zwei weibliche Skelette stattfanden, kann hier davon keine rede sein. Die Nachbestattung der Frau ist auch in den Fällen von Polgár-Basatanya schwie252