A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1974 (Debrecen, 1975)
Néprajz - Varga Gyula: Weinbau am Érmellék
II. Weinbau Beim Weinbau, genauso wie bei den anderen Wirtschaftszweigen gestalteten sich die Grundabschnitte. Sie sind die folgenden: das Anpflanzen, die verschiedenen Bodenbearbeitungen (das Hmackern, das Räumen Häufeln, Hacken) das Verkürzen, das Formen der Reblinge und des Laubes (das Festbinden, Entgipfeln, Entgeizen), die Gestaltung und Pflege des fivierenden Gestells (Pfähle und Lauben), das Schützen gegen die Schädlinge (Bespritzen), das Erhalten der Bodenfruchtbarkeit (Düngen), die einlese, die Bereitung und Behandlung des Weingetränkes. Die Technik des Weinbaus am Érmellék, vor allem das Anpflenzen, das Verkürzen, das Festbinden und die Weinlese wurden schon 1728 von Mátyás Bél abgeschrieben 63, später, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden unzählige Einzelheiten von Landeskorrespondenten und Wirtschaftskundigen in verschiedenen Fachzeitschriften veröffentlicht. Der Verfasser gibt eine schematische Darstellung der Weinbautechnik doch aufgrund seiner eigenen Erfahrungen. Zum Anpflenzen wurden bis zur grossen Reblaussucht am Ende des 19. Jahrhunderts unveredelte Reben gebraucht. Manche haben schon in dieser Zeit die Reben vor der Anpflanzug ein paar Jahre lang in einer sog. Weinschule wurzeln lassen und nur Reben mit Wurzeln gesetzt, andere dagegen haben Reben ohne Wurzeln, sog. glatte Reben geplanzt. Vor der Anplanzung wurden die Wurzeln und das Unkraut aus dem Boden weggeräumt, der Boden wurde in den letzten 70-80 Jahren 60-80 cm tief umgeackert, und danach einige Monate lang ruhen lassen. Die Reben mit Wurzeln wurden in schon vorher ausgegrabene Löcher gesteckt, die glatten Reben mit einem Steckholz gesetzt. Der Reihen- und Stockabstand wurde früher abgeschritten, später abgemessen (Reihenabstand - etwa 1 m; Stockabstand - 80 cm), die Reihen wurden an einer Schnur gesetzt. Es wurde die regelmässige quadratische Setzung gezielt, wegen der jährlich wiederholtenden Erzetzungen aber allmählich aufgelöst, nur die Reihen blieben. Die Anpflanzung erfolgte meistens im Herbst oder im Winter, seltener im Frühling. An Stelle der eingegangenen Stöcke wurden neue gesetzt das war die „pótlás" (Ersetzung). Eine schon im 18. Jahrhundert bekannte Ersetzungsmethode war die „buktatás" oder „homlitás" (Vermehrung durch Ableger), als ein Stock unter die Erde gesteckt und seine Reblinge so gerichtet wurden, dass daraus 3-4 Stöcke entstanden. Manchmal wurde nicht der Weinstock selbst, nur seine langgewachsenen Reblinge abgelegt. Das wurde „porhajas" genannt. Die frühere Möglichkeit der Weinveredelung war nur die Auswahl der Arten. Seit Ende des 19. Jahrhunderts verbreitete sich das Pfropfen, da wurden auf gebundenem Boden fast ausschliesslich gepfropfte Weinstöcke gepflanzt, nur auf Sandboden blieben die alten ungepropften, die sog. einheimischen Weinarten. Zwischen die gepfropften Weinstöcke wurden dann in den 1920-30er Jahren immer mehr amerikanische, sog. direktfruchtende Arten gepflanzt, die auch ohne Propfung erhalten blieben. Die Pfröpflinge wurden meistens in Gärtnereien gezüchtet und hier an die Bauern verkauft, man kannte aber auch das „száraz oltás" (= trockene Pfropfen, in einen Stock ohne Blätter im Winter) und das „zöld oltás" (= grüne Pfropfen). Vor 30-40 Jahren war auch das „nyakba váló oltás" (= Pfropfen in den Hals) üblich, als der Weinstock über der Erde abgesägt, und das Reis in den gebliebenen Stumpf gepfropft wurde. Das Verkürzen wurde für die wichtigste Arbeitsphase genommen. Bis zum Ende des 19. Jahrhnderts wurden Schneidmesser mit und ohne Axt, seit damals Gartenscheren gebraucht. Man hat auch mit ziemlich archaischen Doppelspitzhacken geschnitten, mit denen man den Stamm des Weinstockes gereinigt hat. Das genaue Ebenbild dieser Spithacken aus der Bronzezeit ist and einer Abbildung zu sehen. In unserer Gegend wurde überall Weinstockbau getrieben. Man strebte nach regelmässigen, kugelförmigen Stcüken. An einem angewachsenen Stock liess man an der inen Seite zwei „új csap" (neue Schenkel), die auf zwei Augen verkürzt wurden. An der entgegenliegenden Seite blieben zwei zweijährige Triebe, beziehungsweise je zwei Augen an den von hier ausgewachsenen 1-3 Trieben („csercsap"). Bleibt nur ein einziger unversehrter Trieb, wird er wachsen lassen und „rúd" (Stengel) genannt. Beim Beschneiden dachte man nicht nur an die zukünftige Frucht, sondern auch daran, dass der Weinstock nicht angestrengt würde, und sein Wachstum ungestört abliefe. Die abgeschnittenen Weinruten wurden in Garben gabunden. Das war ein fichtiges Heizmittel für den Ofen, wurde aber auch zum offenen Feuer, seltener zur Bedachung und Umzäunung benutzt. Die Stücke wurden immer an 150-200 cm lange Pfähle aus Hartholz gebunden. Die Pfähle wurden entweder bei wandernden Hausierern gekauft oder selbst geschnitzt, was eine wichtige Winterbefassung der Weinbauern war. Die Stöcke wurden jährlich 4-5mal gehackt. Das erste Hacken ar das Räumen, als 532