A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1974 (Debrecen, 1975)

Történelem - Székely György: Die Entwicklungsfragen der Markstädte bis zum Ende des 17. Jahrhunderts

ger war zum Beispiel so entwickelt, dass sie seit dem König Zsigmond vereinzelt als Stadt (civitas regalis) betrachtet wurde. Die Markstädte waren die Zentren auch der bauerlichen Grundpacht. Die reiche Schicht der Bevölkerung von Szeged bereicherte sich über die Viehzucht durch die südländische Weinpracht und durch den bis zum Polen hinausreichenden Weinexport. Zur Anbauung der Weinpracht wurden Instleute und besitzlose Bauern angeworben. Dem Baueraufstand von 1514 haben sich hauptsächlich jene Marktstädte angeschlossen, wo die Entfaltung der Wa­renproduktion durch die Rückkehr auf die Ablieferung gehindert wurde (Cegléd, Tisza­varsány. Gönc). Bis für Westeuropa von dem XV-ten Jahrhundert die Ausbildung der kapitalistischen Verhältnisse bezeichnend war, kann in den Ländern von Mittel- und Osteuropa eine gegen­sätzliche Tendenz beobachtet werden. Die charakteristischen Züge dieser sind die Fron­pflicht der Bauern, die Erhöhung der Fronarbeit, die Einschaltung der Adligen in den Wa­renhandel und die Zunahme der Meierwirtschaft. Diese Züge sind in dem zeitgenössischen Böhmen, Poland und Ungarn wahrnehmbar. Die Entwicklungsumständen unserer Marktstädte veränderten sich während der Tür­kenherrschaft wesentlich. Die Einwohner der verwüsteten Dörfer flohen in die der Nähe liegende Marktstadt, ihre Fluren hat die Stadt in sich verschmolzen. (Debrecen, Cegléd, Hód­mezővásárhely). Der baubare Acker der verwüsteten Dörfer wurde weiter bebaut, beson­ders die Wieden wurden ausgenützt, das den Wirtschaftsstruktur der Marktstädte stark beeinflusste. Sie wurden haupschlaggebend agrarisch und damit wurde der Weg zur in­dustriellen Entwicklung versperrt. Die Marktstädte von der Tiefebene waren die Zentren der Reformation in dem XVI­ten Jahrhundert. Den Kampf der verschiedenen Richtungen der Reformation in diesen Städten zeigt uns der Fall von Debrecen. Diese Zeit hat ihren Stempel nicht nur auf die Bildungspolitik, sondern auch auf die allgemeine Entwicklung der Stadt aufgedrückt (Druck­erei). Zu dieser Zeit hat sich die vielseitige Haltungspolitik ausgebildet, die von der steckengebliebenen Stadtenwicklung des Spätfeudalismus in Ungarn zeugt (Debrecen, Sze­ged). 370

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