A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1974 (Debrecen, 1975)

Történelem - Székely György: Die Entwicklungsfragen der Markstädte bis zum Ende des 17. Jahrhunderts

György Székely DIE ENTWICKLUNGSFRAGEN DER MARKSTÄDTE BIS ZUM ENDE DES 17. JARHHUNDERTS Der Verfasser setzte seine in Debrecen und Kecskemét gehaltenen Jubelvorträge zu einem Aufsatz zusammen, in dem er sich mit den allgemeinen Fragen der Anfänge der Marktstadtenwicklung beschäftigt. Das Jubiläum je einer Stadt wird überall in Europa und auch in Ungarn gewönlich gefeiert. In diese Jubilreihe trat 1961 Debrecen, die damals seit 600 Jahren privilegierte Markstadt, 1964 das 600 Jahre alt Cegléd, je ein Beispiel des natürlichen Weges der unga­rischen Marktstadtentwicklung. Die Untersuchung der Geschichte von Jubilstädten richtete die Aufmerksamkeit wieder auf die Vergangenheit, auf die Entwicklungseigenschaften der ungarischen Markstädte. Die ungarische Geschichtskunde befasste sich in den letzten Jahr­zehnten eingehend mit der Geschichte der Markstädte. Der Verfasser widmet diesmal besondere Aufmerksamkeit den historischen Problemen der an der Tiefebene und an ihrem Rand sich ausgebildeten Markstädte. Zur Untersuchung des Problemenkreises haben die theoretischen Fragen beigetragen, die sich den histori­schen Wirkungskreis der Marktstädte, ihren in der staatlichen Zentralisierung eingenom­menen Platz usw. betreffend ergaben. Er untersucht die Faktoren, deren Aufritt auf dem historischen Weg nötig war um die Rechtstellung einer Markstadt erreichen zu können. Die Bevölkerung der Marktstadt hat ihre Schuld nicht einzein, sondern in einer Sum­me bezahlt (Patak, Szombathely). Obwohl die Tätigkeit des aus Geschworrenen bestehen­den Rates keine ausschliessende Rolle hat, steht sie aber schon nahe der Selbstregierung. Auch die Benennung der Siedlungen hilft uns entscheiden, ob es sich fallweise um ein Dorf oder schon um eine Stadt handelt (civitas, oppidum). Eine wichtige Voraussetzung des markstädtischen Standes war das Markten, es er­hob aber allein das Dorf nicht zur Marktstadt (Simontornya, Püspökszékhely). Die Gesellschaftsentwicklung der Marktstädte von der Tiefebene, die Erkämpfung die marktstädtische Rechtstellung veranschaulicht gut das Beispiel von Debrecen und Kecske­mét. Obwohl die Rechtsbedingungen der Stadt Debrecen begrenzt waren, erhob sie sich jedoch zum Wirtschaftszentrum der Gegend jenseits der Theiss. Ihr Handel war schon zu Beginn des XV-ten Jahrhunderts für das ganze Land für Bedeutung, ihre Märkte waren weitberühmt. Aus den die weitere Entwisklung bestimmenden Faktoren erhebt der Ver­fasser die Einschaltung in die unter Leitung des süddeutschen Kapitals stehende Handelszone und das, dass Debrecen seit 1410 Salzkammerzentrum war. Einer der wichtigsten Beweise der Stadtentwicklung war die Einwanderung der Leibei­genen, die in vielen Orten gegen den Widerstand der Gutsherren Verstoss. Die Bevölke­rungszunahme veranschaulicht gut die Steigerung der Marktstadtschuld. Die Lagerungsverhältnisse der Marktstädte können ganz eindeutig von den der ande­ren Siedlungen getrennt werden. Der Unterschied offenbarte sich hauptsächlich in der brei­ten Stadtmark und in den zugenommenen Heiden. Die Bevölkerungszahl einiger Markt­städte hat sich mit der, einer kleineren Stadt gemessen, einige hätten sogar dichter be­völkert werden sollen, als einige ansehnliche Städte. Auf den Heiden wurde Viehzucht be­trieben. Der Viehhandel von Szeged und Debrecen sind besonders hervorzuheben. Die Vieh­zucht beeinflusste kraftvoll die Entwicklung von Debrecen, weil bis die Gesetze über Ak­kerbau und den Weinbau eine andere Marktstadt emfindlich traf (1492, 1498) bereicherte sich Debrecen durch die Viehzucht und durch den Viehhandel weiter. Der Verfasser macht auf die Bedeutung des Handwerktreibens der Marktstädte auch aufmerksam. Das Zunfthandwerk hatte grosses Gewicht in den Marktstädten, was auch durch die heuzutage noch fortlebenden Strassennamen bewiesen ist. Das Zunfthandwerk von Sze­24 Déri Múzeum 369

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