A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1974 (Debrecen, 1975)

Régészet, ókortudomány - Mesterházy Károly: Archäologische Angaben zur Siedlungsgeschichte des Komitates Hajdú-Bihar in den 9-13. Jahrhunderten. II.

hunderte zu datieren. Die häufigste Gefässform ist der Topf. Die ungarischen Töpfe aus den 10-11. Jahrhunderten sind im allgemeinen untersetzt. Ihrer genaueren Datierung helfen die Grabbefunde mit Gegenständen aus dem 10. Jahrhundert (z. B. Pfeilspitzen in den halb in die Erde vertieften Häusern). 37 — 41 Bei den Siedlungen aus dem 10. Jahrhundert, wo die Keramik mit Wellenlinienbündeln fehlt, haben wir zur Datierung der Entstehung die folgenden Angaben heranzogen: 1. die Zeit der Entstehung von die benachbarten Siedlungen, 2. die Verbindung zu Gräberfeldern aus den 10-11. Jahrhunderten, 3. Urkunden, 4. das archäologische Material der Siedlungen, 5. die Zeit der Entstehung gewisser Ortsnamentype. Mit individueller Prüfung konnten wir noch 22 Siedlungen auf das 10. Jahrhundert datieren: Artend (Fundstätte Nr. 5), Bojt-Méhes (Fundstätte Nr. 18), Zomlin, usw. 48 — M Im 11. Jahrhundert entstanden die Siedlungen, in deren Gräberfeldern um die Kirche der Haarring mit S - förmigem Ansatz vorkommt. 55 Spätestens aus dem 12. Jahrhundert stammen die Dörfer, über die die Quellen vom Anfang des 13. Jahrhunderts sprechen, unter den archäologischen Funden aber keine frühen Stücke zu finden sind. Die chronologische Reihenfolge der Siedlungen wird in einer Tabelle zusammen­gefaßt. Die Tabelle enthält die Identifizieirungsmöglichkeiten und die Zeitbestimmung der verarbeiteten Keramik. Die Alterbezeichnung der Siedlung zeigt die wahrscheinliche Da­tierung nach der individuellen Prüfung, die nicht immer mit dem Alter der sporadischen Funden identisch ist. Die im Katalog angegebenen 114 Siedlungen verteilen sich nach dem Alter folgen­dermaßen: auf das 9. Jahrhundert können 12 Siedlungen datiert werden, daraus haben 9 spätawarischen Charakter, 3 weisen auf bulgaro-slawische Verbindungen hin. Eine Sied­lung aus den 9-10. Jahrhunderten lassen 12 Fundstätten voraussetzen. Insgesamt kann des Material von etwa 50 Fundstätten zum 10. Jahrhundert gerechnet werden, dasselbe von un­gefähr 21 Fundstätten stammt aus dem 11. Jahrhundert, 16 Siedlungen fallen auf das 12. Jahrhundert und bloß 5 Siedlungen lassen auf das 13. Jahrhundert oder später schließen. Das Material von 7 Fundstätten war siedlungshistorisch nicht zu bewerten. Die Verhältnismäßig­keit der Zahlen kommt aus den zeitlichen Überlappungen (9-10., 10-11. Jh.) Die Siedlungsgeschichte kann auch durch die zu den Siedlungen gehörenden Gräber­felder neue Kenntnisse sammeln. Im Komitat Hajdu-Bihar sind bisher 46 Gräberfelder aus den 10-11. Jahrhunderten völlig oder teilweise bekannt. Aus den 114 Siedlungen, bzw. Fundsätten und aus den 46 Gräberfeldern bilden 9 zusammengehörende Paare. So können die Daten 151 Archäologischer Fundstätten benutz werden. b) Die archäologischen Fundstätten und die schriftlichen Quellen. Die Identifizierung der Fundstätten und der urkundlichen Angaben wird an der Tabelle vorgestellt. Außer ihnen können noch 10 Gräberfeldern mit auch heute noch existierenden oder aus Urkunden bekannten Siedlungen verbunden werden. 168 — 78 c) Archäologie und Ortsnamentypologie Die Ortsnamentypologie hat durch die Systematisierung der urkundlichen Angaben eine zeitliche Reihenfolge aufgestellt, nach der bestimmte Ortsnamentype (z. B. Ortsnamen aus Personennamen, nach den Schutzheiligen der Dorfkirchen) bestimmte Zeitabschnitte angeben, zu bestimmten Zeiten erscheinen. So kann man auf das Alter auch solcher Sied­lungen schließen, deren Name nur aus jüngeren Urkunden bekannt ist oder in unse­ren Mittelalterliche Quellen gar fehlt. Aus den mit unkundlichen Angaben identifizierbaren archäologischen Fundstätten konnten wir die Schlußfolgerung ziehen, daß die Gestaltung und Einbürgerung der Ortsnamen in der Arpadenzeit einen langen Prozeß darstellen, der im Großen und Ganzen in den 12. und 13. Jahrhunderten abgeschlossen wurde. Die Entste­hung der Siedlungen ist aber in den 10. und 11. Jahrhunderten am dynamischsten, der größte Teil des Siedlungsbestandes vor dem Mongolenzug wurde in dieser Zeit gegründet. Die Ortsnamen sind nicht mit den Ortschaften identisch zu nehmen, da die Siedlungen oft viel älter sind, als das ihrem Namen ach zu erwarten wäre. Der Grund dafür ist meist die Veränderung des Ortsnamens. d) Der siedlungshistorische Wert der archäologischen Funde Aufgrund des Wesens vom verarbeiteten Material sind manche Gebiete besser, andere weniger bekannt. So ist auch die siedlungshistorische Wertung mosaikartig. Zu den am meisten geforschten Stätten gehört Artend und seine Umgebung. In Ártánd wurde das 264

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