A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1973 (Debrecen, 1975)
Történelem - Módy György: Szoboszló und Umgebung im 11–13. Jahrhundert
rinnerung an eines seiner viel weniger bedeutenden Quartiere wird im nordwestlichen Teil der Flur von Nádudvar, beim Zusammenfluss der Bäche Sáíosér und Árkus, vom Doppelhügel Szabolcsok aufbewahrt. Im 18. Jh. waren es die Grenzhügeln zwischen der zu Debrecen gehörenden Pussta Zám und Nádudvar. Lajos Zoltai® vermutete, die Kirche des Dorfes Szabolcs aus der Arpedenzeit, das 1453 als praedium erwähnt wird, mochte beim nahen „Steinhügel" (Köveshalom, auch Kövesház-halom = Steinhaus-Hügel genannt) gestanden haben. Das Zentrum unseres in weiterem Sinne genommenen Gebietes war das fürstliche Quartier: Szabolcs. Zur Beit der Organisierung des grossfürstlichen bzw. königlichen Privatbesitzes wurde Nádudvar zu einem wichtigen Zentrum, wie dies schon aus dem Namen der Siedlung hervorgeht. Unter König Stephan I. trugen nähmlich die bereits im ganzen Lande aufgestellten königlichen Hoflager (ung. udvarhely) den Namen Udvar oder Udvarhely. 39 Schliesslich wurden die grossfürstlichen bzw. königlichen Besitze in die Organisation der Gespanschaft Szabolcs einverleibt; laut Mesterházy mochten die beiden Dörfer Nádudvar und Szoboszló gerade zu jener Zeit der Gesphanschaft Kolozs (Klausenburg) unterordnet worden sein, da die Hälfte der Zolleinnahmen von Szoboszlóvásár der Abtei Garamszentbenedek (St. Benedikt a. d. Gran) geschenkt wurde. Eines ist allenfalls mit Gewissheit anzunehmen, dass im Raum NádudvarSzoboszló die Entwicklung der Quartiere vom 10. Jh. zu Dörfern mit der Entstehung der Siedlungen für die grossfürstlichen und sodann königlichen dienstbaren Untertanen eng verbunden war. Solche Dörfer waren Fegyvernek (erste urkundliche Erwähnung aus 1311) nordöstlich von Hegyes, am Bach Pece ér, Ebes (1335) in Richtung Nord-Nordost von Köteles, und jenes Dorf einer Kategorie der Halbfreien (ung. dusnok), dessen Erinnerung von der Flussstrecke der Hortobágy aufbewahrt ist, die westlich von Nádudvar parellel mit der Kösély fliesst. Diese Hortobágy-Strecke wird bis zur Mündung der Kösély auf der Landkarte Lipszkys unter dem Namen Dusnok angeführt. 40 Zusammenfassend das Gesagte kann also die Ansiedelung bei Szoboszló ebenfalls auf die 960er Jahre angesezt werden. Mangels eines archäologischen Beweismaterials könnten wir selbst hypothetisch nicht sagen, ob es unmittelbare Antezendezien gegeben hat. Indem wir uns auf Kniezsas Feststellungen stüzen, können wir aus einigen slawischen Ortsnamen aus dem 11. Jh. auf eine gewisse Kontinuität der Urbevölkerung schliessen. Das Dorf entwickelte sich im Rahmen des grossfürstlichen Privatbesitzsystems und wurde letztlich ein Burgbesitz. In dieser Periode entwickelte sich das Dorf zum Marktfleck, 38 Der Ortsname Szabolcs beim Bach Sárosér erweckte schon im Jahre 1925 die Aufmerksamkeit von Lajos Zoltai, der ihn damals freilich noch mit dem in den Chroniken und auch bei Anonymus erwähnten „Fürst Szabolcs" in Verbindung brachte. Lajos Zoltai: Debreceni halmok, hegyek . . . op. cit. 33, 47. - Lajos Zoltai: Települések, egyházas és egyházatlan falvak Debrecen város mai határa és külső birtoka területén a XI-XV-ik századokban (Debrecen, 1925) 50-51. - Auf das Vorhandensein irgendeiner siedlungsund besitzgeschichtlichen Verbindung zwischen dem mit einem Erdwall befestigten Dorf Szabolcs an der Theiss und der Siedlung gleichen Namens in der Pussta Hortobágy machte erstmalig der Verfasser aufmerksam. György Módy: Entwurf der Siedlungsgeschichte des heutigen Gebiets des Komitats Hajdú-Bihar im 13. Jahrhundert. Jahrbuch des Museums Déri von Debrecen 1968 (Debrecen, 1970) 190-191. 39 György Györtíy: A honfoglaló magyarok településrendjéről, op. cit. 199. 40 Lajos Zoltai: Települések, egyházas és egyházatlan falvak . . . op. cit. 35-36, 36-37. Lipszky, Joannes: Repertórium locorum obiectorumque in XII. tabulis mappae regnorum Hungáriáé. . (Budae, 1808) V. Karte. - „alveus Dusnok". 187