A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1973 (Debrecen, 1975)
Történelem - Módy György: Szoboszló und Umgebung im 11–13. Jahrhundert
so wie die benachbarte Ortschaft Nádudvar laut Regestrum von Grosswardein (1213). György Györffy wies darauf hin, dass die Gespanschaften von Kolozs und Doboka in der Arpadenzeit gerade deshalb befestigte Besitze an der Genze der Komitate Bihar und Szabolcs erhielten, damit sie die Sicherheit der hiesigen Strecke des Salzweges zwischen der Salzlagerstation Szalacs und der Stadt Szolnok gewährleisten. л> Szoboszló war eine der Zwischenstationen an dieser wichtigen Strasse. Sicherlich hat auch dieser Umstand massgeblich dazu beigetragen, dass aus der Sippenresidenz des 10. Jh. zuerst ein Dorf sodann ein Marktfleck geworden ist. Versuchen wir nun die Frage zu beantworten, nach welcher Vorgeschichte und unter welchen Umständen unser Gebiet zu einem befestigten Burgbesitz wurde. Nach dem jüngsten Standpunkt der Wissenschaft sind die ursprünglichen stammeseigenen Gebiete schon wenige Jahrzehnte nach der Landnahme (896) zerfallen. Dass ursprüngliche Besitzsystem hat sich bis Ende des 10. Jh. deshalb verändert, weil die stärkeren Geschlechter (Sippen) die schwächeren unter ihre Herrschaft gestellt haben. Bis zum Beginn des 11. Jh. hat dann der Grossfürst die Macht der grossen Geschlechtsoberhäupter gebrochen. Überzeugend beweist Károly Mesterházy, dass es als eine Dekadenz der Macht der Gcschlechtsoberhäupter aufzufassen ist, wenn auf ihrem ursprünglichen Niederlassungsgebiet neue Friedhöfe des Gemeinvolsk erscheinen. Gerade in der nächsten Nähe der von uns untersuchten Siedlungen entdeckte er Gräberfelder, die mit den 70er Jahren des 10. Jh. beginnen und in keinerlei Verbindung mit dem Bevölkerungszuwachs der ersten Besitznehmer stehen. Derartige Funde sind der von ihm freigelegte Friedhof Nádudvar-Töröklaponyag und die teils zum Vorschein gekommenen Gräber der bereits früher bekannten Fundorte Nádudvar-Vajózug und Szoboszló-Kiserdő. Vom letzteren Fundort, der auch unter dem Namen Szőröslaponyag halom bekannt ist, wurden im Winter 1928 zwei bronzene Armspangen, ein Bronzering und eine eiserne Pfeilspitze ins Museum Déri eingeliefert. In ihrer Form sind die Funde typische Stücke aus dem 11-12. Jh.' ,,; Ausgansgspunkt der Schlussfolgerungen Mesterházys war die Tatsache, dass der als Cousin Arpáds identifizierte Fürst Szabolcs auch dessen Nachfolger in der Würde des Grossfürsten war. Als Präsumptiverbe des Grossfürstentums hatte Szabolcs eines seiner Winterquartiere in der Siedlung an der Theiss, die bis heute seinen Namen trägt. Vermutlich wegen der Gefahr etwaiger Angriffe der Petschenegen war die fürstliche Residenz von einem Erdwall geschützt, der tatsächlich die grösste unserer Erdfesten aus dem 10. Jh. ist. Demnach war Szabolcs der Begründer des späteren Dukats von Bihar, des selbständigen Herrschaftsbereiches des ,,Dux", d. h. des Thronfolgers.' 17 Die Er35 György Györffy: Tanulmányok a magyar állam eredetéről. Bibliothek der Ungarischen Ethnologischen Gesellschaft (Budapest, 1959). In Anm. 21. A. 30. 36 Archeologische Sammlung des Museums Déri. Inv. Nr. IV. 1928 : 1971-3.- Károly Mesterházy: Régészeti adatok Hajdú-Bihar megye területe IX-XIII. századi településtörténetéhez II. Teil. Jahrbuch des Museums Déri von Debrecen 1974 (im Druck). 37 György Györffy.- Vezéri szálláshelyek és földvárak. Régészeti Füzetek Ser. II. Nr. 14. Wissenschaftliche Session über mittelalterliche Archäologie, 8-10. Dezember 1970. (Budapest, 1971) 81-82. - György Györffy: A honfoglaló magyarok települési rendjéről. Archeologóiai Értesítő Jahrg. XCVII. (1970) et seq. - Über den Erdwall von Szabolcs s. Péter Németh: Előzetes jelentés a szabolcsi Árpád-kori megyeszékhely régészeti kutatásának első három esztendejéről 1969-1971. Archeológiai Értesítő Jahrg. С (1973) 167179. 186