A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1973 (Debrecen, 1975)

Történelem - Módy György: Szoboszló und Umgebung im 11–13. Jahrhundert

Komitats Hajdú-Bihar beziehen, ist diese erstmalige Erwähnung Szoboszlós von hervorragendem Wert. Demnach wurde im Dorf gegen Mitte des 11. Jh. ein Wochenmarkt gehalten. György Györffy nimmt mit Gewissheit an, dass schon im 10. Jh. nicht nur am Hof des Grossfürsten und der Stammesoberhäupter, sondern auch an den Residenzen der Sippen Märkte gehalten wurden. Der Chronist Anonymus erwähnt im Komitat Szabolcs einen derartigen Markt: Tasvására - Markt derer von Tas. Györffy meint, der Ursprung der ungarischen Ortsnamen mit dem Glied „Vásár" (= Markt) dürfte bis Ende des 10. Jh. zu­rückreichen, sieht aber keine Bestätigung für die Hypothese von Jenő Major, wonach die Ortsnamen mit Hinweis auf Wochenmärkte vom 11-12. Jh. aus­nahmslos auf ethnische Marktflecken aus dem 10. Jh. hindeuten würden. Der­artiges will nämlich Major in Szoboszlóvásár erkannt haben, wo sich der Wa­renumsatz zwsichen der von István Kniezsa in der Gegend von Debrecen und Szoboszló vermuteten relativ grösseren slawischen ethnischen Gruppe und der ungarischen Bevölkerung abgespielt hat. Györffy berührt den Kern der Frage, als er feststellt, dass die nach den sieben Tagen der Woche benannten Markt­flecken vornehmlich erst im 11-12. Jh. entstehen konnten, als die königliche Burgorganisation bereits im ganzen Lande über die Sicherheit des Handels wachte. Möglicherweise hat es schon Marktflecken gegeben, die im 11-12. Jh. von Gutsherren gegründet wurden, wie der in der Stiftungurkunde der Abtei Tihany (1055) erwähnte „Markt des Martos" (Martos vására), aber sie sind grösstenteils verkümmert.' 52 Nach der erstmaligen Erwähnung im Jahre 1075 wird die von aus erforsch­te Siedlung in den gegenwärtig bekannten Quellen nur unter dem Namen Szo­boszló angeführt. Der Name des Marktflecks hat sich also nicht, wie im 13. Jh. zu erwarten wäre, in der Form Szoboszlóvásár oder Szoboszlóvására stabilisiert. Die erste ständige Siedlung mochte vielleicht schon Anfang des 11. Jh. nach einer Persönlichkeit benannt worden sein, die den in der frühen Arpadenzeit recht allgemein verbreiteten slawischen Namen Szoboszló geführt hatte. 51 Aller­dings deutet der slawische Ursprung des Personennamens überhaupt nicht auf das Ethnikum des Namensgebers und noch weniger auf das der Siedlungsgrün­der hin. Unseren Ortsnamenforschungen zufolge kamen fast ausschliesslich nur unter den Ungarn bis einschliesslich 1. H. d. 13. Jh. nur aus Personennamen ge­bildete Ornsnamen vor. Der Verfasser der ersten zusammenfassenden Geschich­te ven Hajdúszoboszló, Ödön Málnási, meinte also völlig ungegründet, die Be­gründer und Namensgeber des Szoboszló der Arpadenzeit seien Slawen ge­wesen/''' Wir glauben vielmehr, dass der besagte Szoboszló, der im 10-11. Jh. dem Dorf seinen Namen gab, gar nicht der erste Gutsherr der Ortschaft, son­dern der Verwalter des königlichen Privatbesitzes oder noch eher der hier re­sidierende königliche Burgvogt war. Unsere Schlussfolgerungen wird auch da­durch bestätigt, dass Szoboszló schon zur Gespanschaft Kolozs gehört, als wir seinem Namen wieder begegnen (Regestrum von Grosswardeim, 1214), eben­32 In Budapest története az őskortól az Árpád-kor végéig (Red. László Gerevich). György Györífy: Budapest története az Árpádkorban op. cit. 240-241, 246. - Jenő Major: A ma­gyar városok és a városhálózat kialakulásának kezdetei, in: Településtudományi Köz­lemények Nr. 18, Mai 1966, 48-90.- Über die mutmassliche slawische Diaspora in der Gegend von Debrecen und Szoboszló s. István Kniezsa: Magyarország népei a XI. szá­zadban (Budapest, 1938). Sonderdruck aus Szent István Emlékkönyv II. Bd. 414. 33 Über den Namen von Szoboszló s. die Abhandlug von András Mező im Band Hajdúszo­boszló monográfiája (Red. Imre Dankó, im Druck.) 34 Ödön Málnási: Hajdúszoboszló története (Debrecen, 1928). 5-6. 185

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