A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1972 (Debrecen, 1974)

Muzeológia - Héthy Zoltán: Die Geschichte des Kreises der Debrecener Museumfreunde 1927–1949

Zoltán Héthy DIE GESCHICHTE DES KREISES DER DEBRECENER MUSEUMFREUNDE 1927-1949 Der Verfasser stellt in seinem Aufsatz die ersten zwanzig Jahre des auch heute täti­gen Vereins der Museumfreunde anhand der Dokumente im Archiv des Vereins und seiner Berichte in den Jahrbüchern des Museums dar. Der Kreis der Debrecener Museumfreunde ist der älteste ununterbrochen tätige Ve­rein von Museumbetreuern in Ungarn. Er wurde 1927 vom Begründer und ersten Direk­tor des Debrecener Stadtmuseums, dem Juwelier und Kunstsammler Arthur Löfkovits be­gründet. Das Ziel des Kreises der Museumfreunde war die vielseitige Unterstützung der Vermehrung der Sammlung, der kulturellen und wissenschaftlichen Arbeit des Museums, die Verbreitung der Idee des Museumwesens. Er wünschte dieses Ziel durch die materielle und moralische Unterstützung der Forschungs- und Sammlungsreisen, Ausgrabungen, an­derer wissenschaftlicher Arbeiten, durch den Verlag der die Sammlung und die Tätigkeit des Museums bekanntgebenden Werke, durch das Erwecken und Steigern des Interesses für die Anstalt zu erreichen. Der Aufsatz behandelt die Tätigkeit des Vereines in drei Hauptkapiteln. Zuerst be­schreibt er die Umstände der Gestaltung und veröffentlicht den Text von Löfkovits's Auf­ruf. Er legt das Statut dar und stellt die Organisation und die Dignitare des Kreises vor (Vorsitzende: Grosshändler Jenő Nagybákay-Sesztina und Grossgrundbesitzer István Stein­feld; geschäftsleitender Vizevorsitzender: Arthur Löfkovits.) Der Verein begann seine Tä­tigkeit mit 42 Mitgliedern, die meist zu den Leitern des lokalen wirtschaftlichen Lebens und zu der Intelligenz gehörten. Die Leiter des Kreises planten im Frühling 1928 als ers­tes Programm eine Vorlesungsserie, die aber wegen der Ablehnung der aufgeforderten bekannten Fachleute (des Historikers Bálint Hóman, des Ethnographen Károly Viski, des Szegeder Schriftstellers und Museumdirektors Ferenc Móra) nicht realisiert wurde. Die zweite Etappe (1930-37) begann mit der Eröffnung des Déri-Museums. Die Lei­tung des Vereins übernahm der neue Direktor István Ecsedi. Die Zahl der Mitglieder und die Tätigkeit des Vereines fielen aber wegen der damals wütenden Wirtschaftskrise, we­gen des Rücktrittes und der Ausscheidung des Begründers Löfkovits aus dem Kreis, we­gen Ecsedis Krankheit und Tod auf das Minimum es drohte sogar auch die Gefahr der Auflösung. Das dritte Kapitel erzählt die Neugestaltung des Kreises durch den Direktor Sőregi und seine daran folgende Tätigkeit. Die Neugestaltung richtete sich nach der star­ken Zunahme der Mitgliedszahl. Es wurden deshalb gegen den abgesenkten Mitgliedsbei­trag dessen Wert weit übersteigende Dienstleistungen eingeführt, so u. B. der kostenlose Besuch aller Ausstellungen - für Gruppen mit Fachführung -, den Gebrauch der Biblio­thek und des Archivs. Der Erfolg ist so nicht ausgeblieben: in 1941 war die Zahl der Mit­glieder über 300. 1940 wurde im Rahmen des Kreises die Tischgesellschaft der Kunstsammler zustande gebracht, deren Ziel die Popularisierung der Kunstsammlung und die weitgehende Orien­tierung der angehenden Kunstsammler waren. Die Tischgesellschaft hat im Laufe ihrer Tätigkeit über das ursprüngliche Ziel hinaus eine wirklich populärwissenschaftliche Tä­tigkeit ausgeübt und damit Debrecens geistiges Leben bereichert. Die Tätigkeit des Kreises nahm auch im zweiten Weltkfieg, ganz bis Mai 1944 nicht ab, dann hat er aber seine Tätigkeit wegen der Kriegsschäden und der daran folgenden Wiederherstellung bis 1949 eingestellt. Die Erfolge dieser museumbetreuenden Organisation werden auch durch die folgende Aufsählung gezeigt: der Kreis der Museumfreunde hat die Sammlung des Museums mit 12 bedeutenden Bildern - meist mit Werken von Debrecener Malern -, mit 8 wertvollen Büchern und Manuskripten - darunter mit alten Csokonai - Ausgaben (Mihály Csokonai - Vitéz, in Debrecen geboren, war der grösste Dichter der ungarischen Aufklärung) ­38* 595

Next

/
Thumbnails
Contents