A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1972 (Debrecen, 1974)

Művelődéstörténet, Irodalomtörténet - Lengyel Imre: Aus den Briefen von Istvánn Hatvani

Imre Lengyel AUS DEN BRIEFEN VON ISTVÁN HATVANI Beiträge zu seinen schweizerischen Beziehungen aus seinem Briefwechsel mit Jakob Christoph Beck I. Der ehemalige Hochschulprofessor, István Hatvani (1718-1786) nahm als junger Stu­dent am 12. Oktober 1745 vom Kollegium in Debrecen Abschied, um seine Studien an aus­ländischen Hochschulen abzuschliessen. Nach dem Besuch seiner Eltern und der Erledi­gung administrativer Vorschriften begab er sich am 11. April 1746 auf den Weg nach der Schweiz, wo er am 10. Mai in Basel ankam. Seine Studienreise wurde von Sámuel Szilágyi mit einem Brief an Prof. J. Chr. Beck vorbereitet, der seine Unterstützung sofort ver­sprach. Er berichtete am 20. Mai 1746 Szilágyi über die Zulassung des ungarischen Jüng­lings, der am 13. Mai eingeschrieben wurde. In den Jahren 1746-47 studierte Hatvani Theologie in Basel. Nachdem er das Pfarrer­diplom erwarb, begann er das Studium der Medizin unter der Leitung der Professoren Emanual Koenig und Johann Rudolf Zwinger, die sich gern mit dem ungarischen Studenten beschäftigten. Er bekam sein Diplom am 10. April 1748. Im Besitze von zwei Diplomen ergänzte er sein ausländisches Studium noch an den Universitäten in Holland, woher er Ende des Jahres 1748 nach einem kurzen Aufenthalt in Wien nach Debrecen zurückkehrte. Während seines Aufenthaltes in Basel befreundete er sich mit Prof. Beck innigst. Ein Briefwechsel kam zwischen den beiden Freunden zustande, der Jahrzehnte lang dauer­te. Hier werden 17 Briefe in lateinischer Sprache mit kurzen ungarischen Auszügen mit­geteilt, deren Photokopien vom Basler Professor Ernst Staehelin der Universitätsbibliothek in Debrecen zur Verfügung gestellt wurden. Die Briefe umfassen die Zeit 1748-1769. Der Brief No 1 wurde von Hatvani aus Leiden nach Basel geschickt, die anderen Briefe sind alle aus Debrecen datiert. Der grösste Teil der Briefe wurde nicht durch Post, sondern von ungarischen Studenten gefördert, deren Namen in der Arbeit aufgezählt werden. Was nun den Inhalt der Briefe betrifft, berichtete Hatvani über seine Studien in Leiden, sein wissenschaftliches Wirken in Debrecen. Die Veröffentlichung der Bibel in un­garischer Sprache in Basel wurde ausführlich behandelt. Der Unterricht an der Hoch­schule in Debrecen, seine Vorträge, die Lage der reformierten Kirche in Debrecen und die Ereignisse des Stadtlebens wurden länger oder kürzer geschildert. In Leiden besuchte er die Vorlesungen von Peter Muschenbroeck und Hieronymus David Gaub. Aus einer Liste, die er in einem anderen Brief mitteilte, geht hervor, wie gut er das Geistesleben Hollands in seiner Zeit gekannt hatte. Aber das kann auch vom englischen und franzözischen Geistesleben gesagt werden. In Holland war er übrigens durch die Anwendung der experimentellen Methode besonders beeindruckt. Die ersten beiden Studien Hatvanis erschienen in Basel. Diese Feststellung gilt auch für die weiteren Arbeiten Hatvanis, obwohl er zuerst darüber mit dem Züricher Buchdruk­ker Johannes Heidegger verhandelt hatte. Er schickte den Professoren Johann Jakob Brei­tinger und Johann Jakob Zimmermann seine Arbeiten zu, auf deren Meinung Hatvani immer sehr neugierig war. Da die Verhandlungen mit Heidegger scheiterten, nahm er die Hilfe von J. Chr. Beck in Anspruch, der unmittelbare Verhandlungen mit dem Basler Buchdrucker Johann Rudolf Im-Hoi aufnahm, nachdem er an den Arbeiten Hatvanis Kri­tik übte. In der Mitteilung wurde versucht, die Arbeiten Hatvanis in der zeitlichen Reihen­folge zu überblicken. Die Basler Herausgabe der ungarischen Bibel durch den Verleger Im-Hoi brachte eine gewisse Spannung zwischen Basel und Debrecen zustande, die aber durch die kluge Diplomatie Hatvanis bald beseitigt wurde. Der ungarische Mitarbeiter des Herausgebers István Pap wurde durch die kirchlichen Behörden in Debrecen bestraft. Hatvani war vor allem auf dem Gebiet des Unterrichts tätig. Wie er in den Briefen mitteilte, las er über Philosophie, Kosmologie, Psychologie, Ethik, Geometrie, Arith­metik und Geographie. Als Lehrer steckte er sich zum Ziele, die Studenten der Wirklich­540

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