A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1969-1970 (Debrecen, 1971)
Néprajz - Varga Gyula: Das Rind in der Wirtschaft eines Dorfes in Bihar im 18–19. Jahrhundert
Einjochen, die Mast und die Stierzucht sind alle Formen, die auf der organischen Verbindung von intensiver Haltung und extensivem Weiden ruhten. Das Vieh wurde draussen, in der Herde abgehärtet, seine nützlichen Eigenschaften dagegen - die Arbeitsfähigkeit, der Gewichtzuwachs, das edle und proportioneile Wachstum - entwickelten sich im Laufe der intensiven Haltunk. Diese Methode setzt ein hochentwickeltes Marktwesen voraus. Es wurde mit zuverlässigen Dokumenten nachgewiesen, dass die Marktgewohnheiten in Kismarja beinahe die ganze Lebensweise bestimmt hatten. Das Zentrum des Marktes war Várad (heute Oradea in Rumänien), aber der Verkauf und Einkauf des Viehes hat die Kismarjaer mit den Gebieten der Grossen Tiefebene, Transsylvaniens und der Komitate Szatmár und Szilágy verbunden. Diese zielbewusste Tätigkeit kann also für Viehzucht betrachtet werden, ihre Form ist aber kleinbäuerlich. Es wird vorausgesetzt, dass die kleinbäuerliche Viehhaltung in viel grösseren Kreisen üblich sein konnte, als es aus der heutigen Volkskundenliteratur zu vermuten ist. Die weitere Aufklärung dieser Frage braucht noch viele Forschungen. 428