A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1969-1970 (Debrecen, 1971)

Néprajz - Szabadfalvi József: Überlieferungen der extensiven Schweinezucht in Ungarn

makkoskondáknak a legritkább esetben emeltek összetartásra szolgáló kara­mokat vagy ólakat, szálláshelyük az ún. szabadvacok volt. A nagy területre kiterjedő „legeltetés" elve kizárta az állandó telephely kialakítását. A takar­mányozási szisztémája ugyancsak az extenzivitásnak felel meg. Az állatállo­mány táplálásáról a gazda vagy a pásztor csak közvetve gondoskodott, olyan területekre hajtott el, ahol a természetes vegetáció nyújtott táplálékot. Követ­kezésképpen a réti és a makkoltató sertéstenyésztéssel a migráció is pá­rosult. Az extenzív sertéstenyésztés alapja a takarmánynövények termesztésének hiánya vagy csekély volta, tehát a fejletlen, a feudalizmusra jellemző gazdál­kodás. József Szabadfalvi ÜBERLIEFERUNGEN DER EXTENSIVEN SCHWEINEZUCHT IN UNGARN Die Schweinezucht in Ungarn wird schon in den Urkunden vom Anfang des 11. Jahr­hunderts anerwähnt. Im Jahre 1015 schenkte der König István I. dem Kloster in Pécsvárad (Kom. Baranya) u. a. auch drei Schweinehirten und 102 Schweine. 1038 gab der Ban Ist­ván dem Kloster St. Chrisogon auch 32 Schweine ausser Kühnen, Pferden, Zugochsen und Schafen zum Geschenk. König István I. sorgte 1037 für den Tierbestand der Abtei von Bakonybél (Kom. Veszprém). In der Urkunde von Bakonybél kann man Folgendes lesen: ,,in sylva Bocon . . . Porcii quoque Abbatis in eadem libere pascantur) im Bakony sollen die Schweine der Abtei frei weiden)." 1055, als die Abtei von Tihany (Kom. Veszprém) ge­gründet wurde, beschenkte der König Endre I. es mit fünf Pferdehirten, zwei Schweine­hirten, drei Schafhirten und drei Rinderhirten, mit 100 Rindern, 700 Schafen, 100 Schwei­nen und 34 Pferden. König Géza schenkte 1075 der Abtei von Garamszentbenedek seine drei Häuser im Dorfe Doboz des Komitats Bihar samt den Dienern, die dort die Schweine der Abtei bewachten. Es wurde von ihm auch angeordnet, dass wo die Schweine des Kö­nigs herumgehen, die Schweine der Abtei gleichfalls können abgetrieben werden. Auf das Ausmass der Schweinezucht im 11. Jahrhundert weist die Tatsache hin, dass der König Endre I. 1071 dem Herrscher Heinrich II. auch 2000 Seiten Speck neben anderen Lebens­mitteln schenkte. Die Nachrichten der Urkunden über die Schweinezucht kommen seit dem 11. Jahrhundert immer häufiger vor. Schon aus den Urkunden des Mittelalters kann man feststellen, dass die Zentren der Schweinezucht im Gebirge Bakony und im Komitat Somogy in Transdanubien, in den Ko­mitaten Bereg, Bihar und Krassószörény in Ost-Ungarn und im Komitat Hunyad in Sieben­bürgen aufzufinden waren. Diese Angaben und die späteren Daten beweisen, dass die Schweinezucht in zweierlei Gebieten einheimisch wurde. Einerseits wurde sie in den ehe­maligen wässerigen, moorigen und sumpfigen Gebieten sowie in den noch nicht geordneten Tälern der Flüsse gang und gäbe, andererseits dort, wo bedeutende Eichen- und Buchen­wälder vorzufinden waren. Im Ried boten die Wasserpflanzen, die Würmer und die Tierwelt den Schweinen Nahrung, während die Waldfrüchte, vor allem die Eichel in den Wäldern den Schweineherden Ernährung sicherten. Unter anderen pflanzengeographischen Umständen spielte die Schweinezucht keine bedeutende Rolle. Die Landschaften mit reicher Pflanzen­welt an den Gewässern waren die Aufenthaltsorte der Schweine im Sommer, aber oft auch im Winter; die Eicheln tragenden Waldungen sorgten besonders im Herbst und Winter nach dem Eichelabfall für Futter. Der oben beschreibene Charakter der einstigen ungari­schen Schweinezucht wurde seit dem 17. Jahrhundert ausser den historischen Quellen auch in verschiedenen geographischen, wirtschaftlichen, sogar in literarischen Werken dargelegt. Gleichzeitig wurden die verschiedenen Verfahren und Weisen der Schweinezucht im Walde und an den Gewässern auch im Gedächtnis der ältesten Männer in mehreren Gegenden aufbewahrt. Die wichtigsten Futterpflanzen der Schweinezucht: der Mais, die Kartoffel, die Futter­rübe und der Kürbis waren wohl seit Jahrhunderten in der europäischen Landwirtschaft bekannt, ihr Anbau in grösserem Ausmass begann jedoch nur im 18. Jahrhundert in ganz Europa, aber der Höhenpunkt wurde eigentlich erst im 19. Jahrhundert mit der Verbrei­tung der kapitalistischen Wirtschaft erreicht. Die mit dem einstigen Flurzwang verbun­dene Zwei- und Dreifelderwirtschaft sicherten nur für den Anbau der Getreidearten ein Gebiet. Der Anbau des Rauhfutters und der Hackfruchtbau wurden auf den Ackerfeldern 330

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