A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1968 (Debrecen, 1970)
Módy György: Entwurf der Siedlungsgeschichte des heutigen Gebiets des Komitats Hajdu-Bihar im 13. Jahrhundert
in der Landschaft Süd-Nyírség gab es mehrere Gewässer in den Eichen-, Ulmen- und Eschenwäldern. Deshalb war die Fischerei auch hier bedeutend. Für das geographische Bild von Hortobágy waren gleichweise Überschwemmungsgebiete grossen Ausmasses, gewaltige Wälder und das verhältnismässig dichte Netz der auf hervorragenden Rücken angesiedelten Dörfer kennzeichnend. Die Getreideproduktion war im 12.—13. Jahrhundert ziemlich allgemein. Von einer frühen Weinbaukultur kann man nur in den Biharer Teilen sprechen. Die Bewohner der in den Wäldern angesiedelten Dörfer hatten ihre Wirtschaften meistens in den etwas weiter liegenden Rodungen, Heiden, „Gärten". Sie sammelten die Frucht der wilden Apfel- und Birnenbäume, der Waldbrombeeren und die Wassernüsse. Man hat viele Angaben über die frühe Imkerei. Die Viehzucht war in allen Teilen unseres Gebiets sehr bedeutend. Der Bevölkerung der Grundbesitze, die in den Besitz des Königs gerieten, bestand meistens aus landwirtschaftlich tätigen Hofleuten genau so, wie die Leibeigenschaften der Dörfer der weltlichen und kirchlichen Grossgrundbesitzer. Früh entstanden spezielle, vor allem Tierzucht treibende Siedlungen, deren Aufgabe war, Tiere abzuliefern, wie man es in den Ortsnamen Artánd und Báránd sehen kann. Für die Tierzucht im 13. Jahrhundert scheint die Angabe aus Prozess eines Leibeigenen von Septely charakteristisch zu sein, dem acht Ochsen, 30 Schafe und ein Pferd geraubt wurden. Die Anzahl der Schafe und Schweine überstieg auch viel später die der Rinder und Pferde in der Wirtschaft. In den grösseren Dörfern bildete sich die Organisation der Dorfhandwerker schon am Ende des 12. Jahrhunders aus, in den Marktflecken und Städten, wie auch in Debrecen, erschien die Schicht der Kaufleute. Der bedeutendste Weg verband Debrecen und Várad, ein anderer wichtige Strasse führte aus Debrecen nach Nyírbátor. Der Mittelpunkt des Gebiets war Debrecen, dessen wirtschaftliche Bedeutung fast so gross war, wie die von Várad, und nach dem Tatarensturm die der zum Marktflecken zurückfallenden Stadt Bihar. Neben Debrecen waren folgende Ansiedlungen im ausgehenden 13. Jahrhundert bedeutend, die annehmbarerweise eine höhere Bewohnerzahl aufweisen konnten: Peres, Gáborján, Esztár, Bojt, Hadház, die Zollrecht besassen, das über Marktrecht verfügende Szoboszló, die beiden Böszörmény, Polgár, Kornádi, Derecske, Pocsaj, Bagos, Konyár, und Csökmő 25 . 25. Für die Problematik der verwüsteten Dörfer in. der Zeit des Tatarenzuges siehe Györffy, György: A tatárjárás pusztításának nyomai helyneveinkben. In Emlékkönyv a Túrkevei Múzeum fennállásának 10. évfordulójára (Túrkeve, 1961) S. 35—38. — Györffy: Az Árpádkori Magyarország. . . S. 577, 578, 582 und ff. — Jakó a. a. O. S. 1344. 13* 195