A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1968 (Debrecen, 1970)

Módy György: Entwurf der Siedlungsgeschichte des heutigen Gebiets des Komitats Hajdu-Bihar im 13. Jahrhundert

verwüstet, 1292 war es noch wüstes Land, am Anfang des 14. Jahrhunderts hatte es schon einen Besitzer aus der Geschlecht Turul. 6 Das aus dem Gebiet Transdanubiens stammende Geschlecht Gyovad trat schon um die Wende des 11—12. Jahrhunderts in Bihar auf. Das spätere Zent­rum des Geschlechts, wo das Kloster (monasterium) stand, Gáborján (monostora) wurde 1217 erwähnt. Das Kloster wurde zu Ehren des Erzengels Hl. Michael erbaut und diente zum Kirchhof des Geschlechts. In der Umgebung wurden die Dörfer Szentpéterszeg (1285) und Keresztúr (es lag südlich von Gáborján, 1285) vom demselben Geschlecht vor dem Tatarensturm gegründet. Die Ortschaft mit Kloster wurde aus dem Besitz der Familien aus diesem Geschlecht mit Gewalt von Mitgliedern des Geschlechts Geregye während der inneren Zusam­menstösse unter László IV. entrissen, später kam sie in den Besitz einer Familie aus dem Geschlecht Barsa. Die alten Besitzer konnten sie auch später nur einige Jahre hindurch in ihren Händen halten. 7 Von den Geschlechtern der Landschaft Nyirség erschien das Geschlecht Balog—Semjén in ungewisser Zeit aber schon lange vor dem Tatarensturm in unserem Gebiet. Ihre Dörfer waren Bánkegyháza (Bánk, 1317), Bélbagos (Bagos, später Kutyabagos, heute eine Puszta bei Nyírmártonfalva, 1310) und Fülöp (1325). Bánk stellt sicher eine frühere Siedlung dar, aber es war lange nach dem Tatarensturm unbevölkert und wurde von Besitzern aus dem Geschlecht Balog­Semjén neu besiedelt. Und Zorn, das ein Kloster (monasterium) besass, kam in den Besitz eines anderen Geschlechts aus dem Nyírség, des Geschlechts Kata. Das Geschlecht von Ohat, der in den Quellen als „Kumaner" Held be­zeichnet ist, wurde schon in der Zeit des István I. in diesem Gebiet sesshaft. Es ist noch nicht geklärt, ob Ohat (1220) mit ihrem zu Ehren der Hl. Jungfrau Maria geweihten Kloster vor dem Tatarensturm gänzlich oder teilweise ihnen gehörte. Unter die alten Dörfer werden Peres (Mikepércs, 1270), das der am häufigsten erwähnten Familie des Geschlechts, den Pércsis die Bezeichnung gewährte, und Hort (egyháza) (nordwestlich von Balmazújváros, 1267) gezählt. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts sollen die Ortschaften Soma (heute eine Puszta nordwestlich von Vámospércs, 1323) und Köteles (eine Puszta im Gebiet von Hajdúszovát, 1335) besiedelt worden sein. Egyek (1334) war ein Stammbesitz der Familie Egyeki, die gleichfalls aus dem Geschlecht Ohat ab­stammte. 9 Ähnlich dem Geschlecht Gyovad kam auch das Geschlecht Zovárd aus Tran­danubien und war Besitzer schon im 11. Jahrhundert in unserem Gebiet. Das Zentrum des Geschlechts war Szerep (um das Jahr 1200), wo ihr vom Hl. Georg benanntes Kloster stand. Die abgestammten Familien verteilten das Patronat des Klosters 1283 unter sich. Sie erhielten noch vor dem Tatarensturm die Ortschaften Udvari und Nyésta (nördlich von Kornádi, 1291—94), die einst Burggrundbesitze waren. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts besiedelten sie mit eigener Bevölkerung die Dörfer Aka (ein Vorgänger des heutigen Bakonszeg, 1283) und Tancskereki (zwischen Zsáka und Bakonszeg 1283/1311). Gegen Ende des Jahrhunderts bildeten sich Csekehida (bei Zsáka, 1322), Zsáka (Izsó­laka, 1322), Szentdienes (südwestlich von Berettyószentmárton 1291—94) und Szentadorján (1329) aus. Man kann annehmen, dass der Kern einiger dieser 6. Györffy: Az Árpád-kori Magyarország. . . S. 576, 677, 663, 654, 634, 608, 677—78, 623. 7. Jakó а. а. О. S 77 und ff. — Györffy а. а. О. S. 618—19, 670—71, 633. 8. Györffy а. а. О. S. 597—98. — Zoltai, a. a. O. S. 24. 9. Györffy a. a. O. S. 576, 653, 662. — Zoltai a. a. O. S. 35—37. 188

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