A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1968 (Debrecen, 1970)
Módy György: Entwurf der Siedlungsgeschichte des heutigen Gebiets des Komitats Hajdu-Bihar im 13. Jahrhundert
dass keine nachweisbare Spur der Geschlechter aus der Landnahmezeit, die das ganze Gebiet des späteren Komitats besetzten, in den Komitaten des Dukatus — weder in Bihar, noch in Szabolcs — vorhanden ist. Das Verhältnis des Komitats Békés zum Dukatus ist noch nicht völlig geklärt. Unbezweifelt gab es nur ein Geschlecht aus der Zeit der Landnahme, das Geschlecht Csolt, aus dem der aufrührerische Vata stammte. In der Landschaft von Bihar erschienen dagegen früh die Geschlechter Ákos und Barsa dann Turul, Told und Gyovad. Das war der Fall mit den Geschlechtern Balog—Semjén, Kata und mit dem Geschlecht des „Rumänen" Helden Ohat in Szabolcs, und mit den Geschlechtern Zovárd, Sártványvecse und Smaragd in Békés. 2 In der Erforschung der Burggrundbesitze, sowie in der Erschliessung der Geschlechtszentren lassen sich spärliche Angaben im behandelten Gebiet infolge des Mangels an Urkundenmaterial und planmässiger archäologischer Ausgrabungen aufweisen. Soviel ist uns bekant, dass Körmösd (zuerst erwähnt 1213 bei Mezősas), Bajom (Biharnagybajom, 1215), Macs (später Nagymacs, 1219), Kinizs (Kényes, 1219), Pelőke (1219) zu der Festung Bihar gehörten. Die zwei letzteren lagen zwischen Derecske und Konyár. Macs und Kinizs kamen später in den Besitz der Festung Doboka. Der Burg Kolozs unterstanden einige Bewohner von Szoboszló (1075), Nádudvar (1213), Zám (1220). Udvari (Sárrétudvari, 1214), Rabé (1215) und Báránd (1272—94) wurden von Burgsassen von Békés gegründet. Von der siedlungsbefördernden Rolle des Grossgrundbesitzes im 12. und 13. Jahrhundert muss man wissen, dass die zwei Geschlechter fremden Ursprungs Hontpázmány und Gutkeled, die zum ersten Mal gewaltige zusammenhängende Güter ausgebildet haben, ihre frühesten Grundbesitze schon unter der Herrschaft von István I. bzw. Péter erhalten hatten. Das Verhältnis der Güter der Geschlechter, der Burgorganisation und der königlichen Familie kann im 12. Jahrhundert nicht festgestellt werden. Soviel ist sicher, dass mehr als Drittel der Ansiedlungen um die Mitte des 12. und 13. Jahrhunderts im Besitze der besetzenden Geschlechter, aber noch mehr der am Ende des 11. Jahrhunderts beschenkten Geschlechter war. Man kann noch feststellen, dass die Siedlungen des Kleinadels mit einem Dorf im grossen und ganzen auf das Gebiet fallen, wo es früher Burggrundbesitze gab. Die weltlichen und kirchlichen Güter breiteten sich in der Berettyó—Gegend, im südlichen Teil von Nyírség und auf dem Hortobágy bzw. auf dem Lössrücken östlich von Hortobágy aus. Unter den in unserem Gebiet früh erschienen und davon abstammenden auch noch im 13. und 14. Jahrhundert hier lebenden Familien sei zunächst das Geschlecht Ákos erwähnt. Sicher war dieses Geschlecht schon im 10. Jahrhundert in der Gegend von Berettyó und Kékkálló bekannt. Als Zentrum des Grundbesitzes galt Nyirpälyi (später Majspályi, Ernyefiaistvánpályi, Monostorpályi. das heutige Monostorpályi, 1219). Hier standen das erste gemeinsame Kloster (Monasterium) und der Kirchhof des Geschlechts schon in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Filiale des Klosters der Prämonstratenser von Váradelőhegy. Das Dorf wurde im Laufe des 13. Jahrhunderts doppelt so gross, und die 2. Györffy, György: Tanulmányok a magyar állam eredetéről. In: A Magyar Néprajzi Társaság Könyvtára. (Budapest, 1959). S. 36 u. ff. — Györffy, György: Az Árpádkori Magyarország történeti földrajza. A—Cs. (Budapest, 1963.) S. 573, 577, 494, 496. 3. Györffy: Az Árpád-kori Magyarország. . . S. 574, 497. 186