A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1966-1967 (Debrecen, 1968)

Salánki József: Mit tud Blaeu hazánkról?

heute aus 60 Komitaten, von denen 27 unter türkischer Besetzung stehen, 27 Komitate sind dem deutsch-römischen Kaiser Untertan, während 8 zu Siebenbürgen gehören. Es verteilt sich auf Ober-Ungarn (nördlich von Transdanubien) und Nieder-Ungarn (südlich von Transdanubien), welche Gebiete zur Unterscheidung von den Gebieten unter türkischer Besetzung christlich ge­nannt werden. Dann werden folgende Städte kurz beschrieben: Pozsony — die Hauptstadt Ungarns — Ér­sekújvár, Nyitra, Nagyszombat, Trencsén, Eperjes, Lőcse, Galgóc, Pöstyén, Kassa, Tokaj, Nagy­várad. Andere Städte, wie Ungvár, Szatmár, Károly, Fülek, Szeged, Csanád, Besztercebánya, Zólyom und Körmöcbánya werden nur mit Namen genannt. Die folgenden Städte befinden sich unter türkischer Herrschaft: Eger, Debrecen, Temesvár, Szolnok, Hatvan, Vác, Pest. Die christ­lichen Städte Nieder-Ungarns sind: Óvár, Komárom, Győr, Pápa, Szombathely; während Eszter­gom, Visegrád, Nagymaros, Buda (die Türken haben es zugrunde gerichtet), Tolna, Bata, Mohács, Újlak, Bánmonostor, Pétervárad, Szalánkemén, Eszék, Pécs, Szigetvár, Székesfehérvár, Veszprém, Kanizsa von den Türken besetzt sind. Von den Bergen Ungarns werden die Karpaten, Mátra, Bakony, Vértes, Mecsek und das Siebenbürger Gebirge erwähnt. Unter den Seen werden die Fertő, der Balaton (mit der Halbinsel Tihany), unter den Flüssen die Donau, Dráva, Száva, Lajta, Rába, Vág, Sárvíz, die Theiß, Bodrog, Hernád, Eger, Zagyva, Tur, Szamos, Kőrös aufgezählt. Das Klima Ungarns ist gemässigt, aber die Luft ist jedoch gefährlich für die Fremden wegen des morbus Hungaricus, der durch die von den vielen Würmern, Mücken infektierte Luft hervorgerufen wird, während die Ungarn infolge der Angewöhnung gesund bleiben. Aus diesem Grund soll sich der Fremde nicht länger als einen Monat in einem Ort aufhalten. Das Wasser vieler Flüsse ist auch ungesund. In den Komitaten Szepes, Sáros werden Bäder mit besonderer Heilwirkung aufgezählt. Es gibt Heilquellen in Galgóc, Trencsén, Bajmóc, Stubnya, Körmöc- und Selmecbánya. Máramaros versieht das ganze Land mit Salz. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, ganz Europa könnte die Verpflegung von hier beziehen. Wein wird in Zala, um Győr, in der Gegend von Eszék angebaut. Das Land ist sehr reich an Wildtieren (Wildschwein, Wildhase, Hirsch, Rebhuhn, Fasan). Wäh­rend eines Jahres wurden mehr als 80 000 Rinder nach dem Ausland exportiert. Es gibt viele Pferde, Geflügel im Lande. Die Theiß ist sehr reich an Fischen, die man sehr billig kaufen kann. Die Ungarn sind meistens kampflustig, grausam, hochmütig, heftig, rachgierig, uneinig, habgierig, abergläubisch, sie essen viel, trinken gern Wein, haben schöne Pferde und Kleider gern, sehnen sich nach Würden und Achtung, in moralischer Hinsicht sind sie rein. Ihre Kleidung ist der der Türken ähnlich. Ihre Sprache unterscheidet sich von der Sprache der umgebenden Völker. Man spricht auch noch deutsch und kroatisch im Land. Viele können auch türkisch sprechen. Die Infanteristen werden Hajdúkén (ung. hajdú), die Reiter Hussaren (ung. huszár) genannt. Es gibt drei Arten der Letzteren. Ihre Kampfweise wird geschildert. Früher konnte das Land 50 000 Soldaten stellen, heute kaum 8000 Reiter. Der Kaiser stellt wallonische Söldner an. Die von den Christen oder Türken befestigten Ortschaften werden aufgezählt. Die jährlichen Einnahmen des Königs betragen kaum 224 000 Dukaten. Die Steuer, die den Türken jährlich für die Religionsfreiheit bezahlt wird, heißt carazius. Auch andere Geldeinheiten werden beschrieben. Der König wird gewählt, die Weise der Königswahl und die Krönungszeremo­nie werden vom Verfasser dargestellt. Die hohen Würden des Landes und ihr Wirkungskreis wer­den auch behandelt. Die Bewohner des Landes sind katholisch. Lutheraner, Kalvinisten, Arianer, Trinitarier und Anabaptisten. Die Religionsfreiheit wurde vom König 1622 genehmigt, aber die in das Land eindringenden und dort weilenden Jesuiten bemühen sich, die Angehörigen anderer Kirchen für den Katholizismus zu gewinnen. Unter den Bewohnern der Gebiete unter türkischer Herrschaft befinden sich 30 000 Katholiken, die anderen sind Kalvinisten und Lutheraner Hier, leben auch viele Türken. Im Lande gibt es zwei Erzbistümer in Esztergom und in Kalocsa. Auch Juden wohnen in Ungarn. Der Verfasser beginnt die Geschichte Ungarns mit Noah und schliesst mit dem Fürsten Géza. Dann werden die ungarischen Könige vom István I. bis zum Leopold IL aufgezählt. Siebenbürgen Das Kartenblatt Siebenbürgens befindet sich im Buch 6 des IL Bandes. Es ist 38 cm hoch und 50 cm breit. Das farbige Kartenblatt wurde nach der Karte von Zsámboki (Sambucus, Wien, 1566) kopiert. In der rechten Ecke rechts sieht man das Wappen des Landes, das eigentlich das Familienwappen der Fürstenfamilie Báthory darstellt, und die großfürstliche Krone darüber. 266

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